Gefühle sind Arschlöcher.
Nur weil ich ein Gefühl habe muss mein Partner nicht ursächlich dafür sein.
Das ist, gerade online, beständig immer schwerer zu diskutieren, denn in der Realität muss man auf den konkreten Fall schauen.
Meint:
Sie fühlt sich benutzt und zu einem Objekt degragiert.
Das bedeutet aber noch lange nicht, dass er das auch aktiv tut.
Er hat einfach Freude daran die Penetration zu sehen.
Die hat dabei Probleme, weil sie vorbelastet ist.
Ihm also nun die gesamte Schuld zuzuschieben sähe ich als etwas sehr einseitig.
Ein kluger und polarisierender Mensch sagte einmal:
"Just because you are offended doesnt mean you are right."
Zu deutsch: Nur weil du dich betroffen fühlst bedeutet das nicht, dass du Recht hast.
Oder in dem Falle:
Nur weil sie sich objektifiziert fühlt bedeutet das nicht, dass sie auch objektifiziert wird.
Wenn ich das schreibe so meine ich nicht, dass jeder Objektifizierungsvorwurf invalide sei, bzw. Frauen kein Problem mit Objektifizierungen hätten. Mir geht es um diesen konkreten Fall und in diesem wäre mir die Gleichung: "Sie fühlt sich auf eine bestimmte Art und Weise, also muss der Partner der Schuldige sein" zu simpel und unterkomplex, gerade wenn erörtert wird, dass sie religiös vorgeprägt ist.
Hier erscheint es mir bei weitem nicht so Schwarz und Weiß, wie übrigens die meisten Themen.
Sie muss mit sich zurecht kommen und eine gewisse Scham überwinden lernen.
Gleichzeitig sollte man als Partner natürlich so zuvorkommend sein, dass man diese Scham und die Gefühle als solche wahr- und aufnimmt, auch wenn man sie als irrational ansieht.
Das ist dasselbe wie bei Menschen mit Ängsten:
Das Gefühl der Angst, also den Umstand, dass ein Mensch Angst hat, muss man anerkennen.
Deshalb ist der Grund der Angst aber noch lange nicht zu unterstreichen.
Was meine ich damit?
Er muss respektieren und anerkennen, dass sie Scham hat, wenn sie nackt ist.
Dabei ist es ihr Gefühl, dass er akzeptieren muss, da man andernfalls damit nicht umgehen wird können.
Die Angst, bzw. Scham wird aber einen Grund haben. Vielleicht fühlt sie sich einfach unattraktiv (reine Annahme). Es wäre nun katastrophal, wenn er sagen würde "okay, ich akzeptiere das. Lass uns immer das Licht ausmachen, denn deine Sorge / Scham verstehe ich". Das würde den irrationalen Grund der Scham, bzw. Sorge bestärken. Man muss an dieser Stelle jedoch mit der Angst umgehen, ohne sie zu bestärken.
Ich kannte mal jemanden, der sich nicht traute Zug zu fahren, weil er panische Angst davor hatte mit dem Zug zu verunglücken. Da macht man sich nicht über den Menschen lustig, der Angst hat. Man akzeptiert das Angstgefühl in diesem Menschen. Das destruktivste was man dann jedoch tun kann ist ihn zu bestärken indem man sagt, dass Zug fahren ja nun auch wirklich gefährlich sei, weshalb man seine Angst nachempfinden könne. Das verstärkt die Angst durch Bestätigung.
An diesen Ängsten, den Sorgen oder Scham kann am Ende aber nur die betroffenen Person arbeiten. Die muss das auch wollen. Wenn sie das nicht will, dann kann man sie dazu nicht zwingen.