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Switch: Muss ich mich entscheiden?

Spielst du auch mit Switches?

Umfrage beendet
*******987 Frau
9.045 Beiträge
Wahrscheinlich werde ich jetzt gelyncht, ich kaufe mir schonmal einen Schutzschild.

Wenn, und wirklich ausschließlich wenn man nur etwas ganz lockeres, ohne Freundschaft, ohne Beziehung und so weiter sucht und man tatsächlich zu 100% sicher ist, dass man sich im Griff hat und nicht plötzlich doch mit demjenigen Switchen will, dann finde ich persönlich es legitim, nichts von seiner anderen Seite zu verraten. Warum? Eben wegen der geschilderten Erfahrungen, dass Leute gut laufende Treffen abbrechen wegen etwas, mit dem sie überhaupt nichts zu tun haben, nicht mit in Berührung kommen würden und nicht bemerken würden.

Die Krux ist: man muss sich dann wirklich die ganze Zeit zusammen reißen und höllisch aufpassen, was man sagt und erzählt. Und, falls es dann widererwarten doch enger wird, muss man beichten und dann könnte das ganze trotzdem kaputt gehen. Das wären mir persönlich zu viele Nachteile dieser Methode.

Aber wenn es wirklich nur ganz locker ist, dann bindet man demjenigen ja auch nicht auf die Nase, mit wem man ansonsten noch pimpert, also braucht man auch nicht erwähnen, dass darunter jemand ist, wo es andersrum ist.
Ist das moralisch einwandfrei? Na ja, wie gesagt, man erzählt ja sowieso nicht alles, warum also ausgerechnet das? Trotzdem würden sich die meisten getäuscht fühlen, falls es raus kommt.

Es erfordert Aufwand und kann in die Hose gehen. Man muss selber wissen, ob es einen das Wert ist.
*******987 Frau
9.045 Beiträge
Zitat von ********n_84:
2. Viele submissive/devote Frauen lehnen switchende Männer ab und sind nicht bereit selbst die Rolle zu wechseln (ich sage hier „viele“, da das der Tenor in diversen Threads zu Switchern war. Deine eigene Umfrage sieht ja erstmal anders aus).

Halt, halt! In der Umfrage wurde nur gefragt, ob man mit Switchern spielt. NICHT, ob man bereit ist, die Position zu wechseln. Dann hätte ich diesen Punkt nicht angekreuzt.

Ich lebe mein BDSM nur und ausschließlich mit einer mir gegenüber dominanten Person aus! Mir ist lediglich egal, ob diese Person jemanden in der Hierarchie über sich hat. Mein Chef ist immer mein Chef, auch wenn er noch einen über sich hat.
********chaf Mann
7.936 Beiträge
JOY-Angels 
Im großartigen Film "Interstellar" wird von "90% Ehrlichkeit" geredet, weil Menschen mit 100% Ehrlichkeit nicht immer umgehen könnten.

Da ist schon etwas dran.

Es hängt, denke ich, vom Verhältnis voneinander ab, wie viel man sich erzählt und was nicht.

Geht es um den Fick für eine Nacht, dann ist beiden doch eher egal, ob die andere Person verheiratet ist, wie viele Kinder sie hat und wie oft sie beruflich woanders ist. Da geht es um den Augenblick. Man sieht sich eh nie wieder.

Geht es um eine feste Beziehung, dann ist das alles wiederum sehr relevant.

Der TE will etwas dazwischen.
Dieses "dazwischen" ist aber auch schon sehr wohl eine Beziehung. Ich habe ihn schon so verstanden, dass es eine verbindliche, idealerweise dauerhafte Spielfreundschaft werden soll innerhalb eines Poly-Konstrukts.

Sollen es eh nur 2-3 Treffen fürs Spaß haben sein, kann er die andere Seite auch verschweigen oder leugnen. Das Gegenüber kriegt von dieser ja eh nichts mit.
Geht es aber um mehr, fliegt die Lüge irgendwann auf.
Und dann war es das im Zweifelsfall mit diesem "dauerhaft".
********n_84 Frau
6.195 Beiträge
Ein Punkt noch von mir: ich sehe das nicht einmal unbedingt als Lüge, wenn ich mit Person X nur eine Seite fühle und will. Ich bin dann zB devot und fühle devot und bin dann auch nichts anderes oder zwischen den Stühlen. Bei mir ist das so, da es personenabhängig ist.

Switcher die quasi mitten im Sex/BDSM switchen oder hin und her raufen, müssen das natürlich kommunizieren. Da sind wir uns glaube ich alle einig.
******eek Frau
5.616 Beiträge
Ich habe ja auch den Eindruck, dass einige es zu stark mit den Augen des eigenen Naturell hier betrachten. @****BS schreibt ja, ihm ginge es, um das Machtgefälle während des Sex und nicht zu sonstigen Zeiten. Ob also jemand, der sich als devotes Naturell sieht und deswegen eine Dominanz immer spüren können will, zu ihm passt, wage ich zu bezweifeln. Da ist es dann auch egal, ob man sagt, man sei Switcher oder nur erwähnt, dass man beim Sex dominant, bzw. devot ist.

Ich gehöre selbst zu denen, die außerhalb des Betts Augenhöhe wollen, dann aber beim Sex gern unterworfen werden. Sehr viele dominante Menschen (also von denen, die sich selbst Dom nennen) kommen damit nicht zurecht, weil sie den Switch nicht hinbekommen.

Eine "kinky, aufgeschlossene" Person passt in meinen Augen also auch für den TE vermutlich eher als jemand, der sich selbst Sub oder Domme nennt. Und ich glaube, da spielt das Thema Switchen dann keine ganz so bedeutsame Rolle mehr.
********n_84 Frau
6.195 Beiträge
@******eek

Da ist sicher was dran an dem, was du sagst.

Ich hatte vor sehr vielen Jahren in meinen Anfängen auch einen Partner bei dem die Positionen nicht fix und klar waren, da wir beide auch in einer Art Experimentierphase waren.
Da war Switchen aber eher “aktiv” und “passiv”. Mal wurde der eine gefesselt und/oder Augen verbunden und der andere übernahm die Regie - oder umgekehrt. Wir probierten Toys und BDSM Praktiken, Rollenspiele mit Machtgefälle und jeder konnte sehen, was ihn eben am meisten kickt.
Gedemütigt wurde da in dem Sinne nicht, es hat auch niemand gekniet oder sich als Sklave gesehen.

(Diese Art von Switchen wäre heute nichts mehr für mich. Aber ich glaube es gibt schon einige, die das so machen)

Hier kam ja das Beispiel Knien oder auch Sissification. Das ist ja nicht bei jedem Switcher etwas worauf er/sie steht/was gemacht wird.

Manchmal ist es auch “nur” eine Art “Regie führen” oder einer gibt sich hin und der andere macht/benutzt/tease & denial. Ich habe zB die Erfahrung gemacht, dass viele Männer Tease & Denial mögen ohne devot zu sein (Augenhöhe). Es steigert einfach die sexuelle Spannung.

Wie du sagst @******eek … sehr dominante oder devote Menschen leben das vermutlich auch anders. Auch eher Richtung EPE, TPE, 24/7.
*****a_S Mann
8.115 Beiträge
JOY-Angels 
Die Frage "Muss ich mich entscheiden?" finde ich etwas seltsam. Denn wenn man nunmal beide Neigungen und Phantasien hat und auch ganz klar nicht 24/7 TPE machen will, sondern auf Augenhöhe daten und dann aber mal in Sessions dom oder sub sein will, dann ist das so und es ist sinnvoll, das anzugeben.

Was hat man denn davon, sich zu "entscheiden", sich dom zu nennen, weil hier statistisch herauskommt, dass man damit bessere Chancen hat, als als Switcher? Ist nämlich vermutlich so, weil es nicht wenige devote Frauen gibt, die nur Doms und keine Switcher daten wollen.

Aber wenn man eben auch die devote Seite ausleben will, macht es ja wenig Sinn, sich hier dom zu nennen (und zB zu hoffen, dass irgendeine Frau dann doch noch für einen auf dom umswitched). Zudem: Wenn der TE eh in einer Beziehung ist und nur Sessions / Nebenherspielbeziehung sucht,
dann kommen diejenigen Frauen, die einen festen Partner (dom oder dev) suchen, eh nicht in Frage.

Ich würde also auch wie @******eek raten, eher nach Frauen zu schauen, die sich "kinky" nennen, als nach solchen, die sehr klare Vorstellungen als Sub (oder von ihren Subs) haben.
********n_84 Frau
6.195 Beiträge
Ich möchte auch noch ergänzen, dass generell Anfängerinnen und Neugierige im Bereich BDSM vielleicht eher daran interessiert sein könnten zu switchen, um selber auszuprobieren, was sie mehr mögen… oder ob beides.
Bei manchen ist BDSM auch nur eine Ansammlung an Praktiken, die sowohl aktiv wie auch passiv gefallen können… und das Machtgefälle eher eine Art Rollenspiel.

Bei denjenigen, die ihre Neigung als wichtigen Teil ihrer Persönlichkeit sehen und es eher eine Haltung und ein Selbstverständnis als eine Rolle ist, besteht keine Flexibilität die Seite zu tauschen. Und dann ist da vielleicht auch öfters die generelle Ablehnung von Switchern gegeben, weil da dieser Eindruck „nichts Halbes und nichts Ganzes“ besteht.
********chaf Mann
7.936 Beiträge
JOY-Angels 
Für mich ist "Switcher sein" wie "Bi sein": Man hat es sich nicht ausgesucht und es ist komplizierter im Leben dadurch.

Wenn man rein Top oder Bottom ist, kann sich vielleicht die Intensität dieser Neigung ändern. Mehr aber auch nicht.

Bei Switchern ist es viel komplizierter.
Es ist, als würden Top und Bottom auf zwei Seiten einer Waage stehen.
Diese ist aber quasi nie ausgeglichen. Sie neigt sich immer, ist ständig in Bewegung.
Wirft man das Gewicht "Liebe" mit dazu, mag eine Seite "gewinnen". Nimmt man dieser aber jenes Gewicht wieder, ist das Rennen wieder offen.

Genauso, wie bei Menschen, die Bi sind, nach einer Trennung nie klar ist, in welches Geschlecht man sich als nächstes verliebt.

Insofern würde ich nicht drauf wetten, dass die Intensität hier niedriger ist.
Denn Ruhe kommt hier, wie überall anders auch, nur mit einer Partnerschaft hinein.

Ontopic: Diese "wilde See" kommt wiederum dem TE entgegen. Er ist ja gerade erst dabei, seine Erfahrungen auf beiden Seiten zu machen.
Da muss das dann so. *g*
********n_84 Frau
6.195 Beiträge
@********chaf

Ich stimme dir zu.
Das was ich beschrieb, also Leute, die sich noch finden und experimentieren, sind im Prinzip keine richtigen Switcher was die Neigung angeht, nur was das Tun angeht… sie „switchen“ spielerisch und probeweise.

Richtige Switcher wissen ja was sie wollen und fühlen und wann und von wem und mit wem.

Aber vielleicht ist Ersteres hier leichter zu finden? Bzw. ist rein zahlenmäßig weiter verbreitet? - ist aber auch nur eine Vermutung.

So wie @******eek sagte… offene und experimentierfreudige Kinky-People.
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