Lust und Wahrheit in der verbalen Erniedrigung

Verbale Erniedrigungen lösen bei mir im günstigsten Fall einen Lachflash aus.
Lust entwickelt sich dadurch bei mir nicht und Wahrheiten kann ich bei Beschimpfungen auch nicht erkennen.

Anders ist es bei Dirty Talking. Gut gemacht, kann ich dadurch in andere Regionen entschwinden.

Hallo subchen, ich kann leider nur auf den dominanten Part Deiner Frage antworten, ich hoffe Du verstehst das 😃.
Ich spiele in der Session gerne mit den Worten, wenngleich ich währenddessen eigentlich nur sehr wenig rede.
Es ist das Machtgefälle und die pure Dominanz an sich, die mich bei den Beschimpfungen reizt. Mit nur wenig Worten, diese jedoch in der Stimmlage richtig eingesetzt, kann eine große Demütigung der Sub und eine große Lust bei mir entstehen lassen.

Die Session ist ein Spiel und als solches muss es bei mir auch immer angesehen werden. Die Wahrheit in den Worten der Beschimpfung geht gegen null, da für mich Charaktereigenschaften wie Respekt, Anstand und Empathie im realen Leben und auch vor allen Dingen im BDSM- Kontext unerlässlich sind. Es ist und bleibt ein Spiel mit im Vorfeld immer ganz klar definierten Wünschen, Zielen und natürlich Grenzen, die es vom dominanten Part zu akzeptieren gilt.

Wenn man damit anfängt, körperliche Attribute oder den Verstand, irgendwelche Eigenarten zu verunglimpfen, bleibt vermutlich etwas hängen. Einer Frau mit einem kräftigen Hintern diesen lustvoll sadistisch vorzuwerfen, trifft für einen Moment sicherlich sehr wirksam auf den Punkt. Aber es hinterlässt unschöne, langanhaltende Spuren.

Man könnte einer anerkannt klugen Frau erklären, sie sei dumm wie Stroh und sie wie ein echtes Dummchen behandeln. Das hätte je nach Überzeugungskraft Wirkung, die aber sicherlich leicht wieder aufzuheben ist.

Ich würde immer eher zur Fantasie greifen.

Bei mir steckt im Moment des Aussprechens Wahrheit drin. Ich hab generell manchmal nicht wirklich nette Gedanken und sie in einem Spiel annähernd raus brechen zu lassen ist zwar schön aber im Nachhinein bin ich erschrocken über mich selbst und die (wahren) Worte die ich ausgesprochen habe. Deswegen mache ich das nicht gerne. Obwohl es im Spiel völlig toll für beide ist, schäme ich mich hinterher für meiner Gedanken und dass ich sie mit bitterem Ernst ausgesprochen und so gemeint habe.

Diese Art an mir passt nicht zu meinem Bestreben ein guter Mensch zu sein. Ich möchte nicht schlecht von anderen denken, erst recht nicht über Menschen die mir sehr nahe stehen. Und schon gar nicht will ich diese bösen Gedanken aussprechen. Deswegen konnte ich mich da auch noch nie richtig rein fallen lassen. Ich hab einfach Angst vor mir selbst.

Die Lust, die Hingabe uud das "verstehen/akzeptieren" in den Augen zu sehen, wenn ich eine Sub erniedrige, macht mich an
Schwierig zu erklären, wenn man es noch nie selbst empfunden hat.

Das ist ein heisses Eisen, bzw eine Gratwanderung mit gosser Absturzhöhe im freien Fall, wenn es da nicht tatsächlich passt... wer will schon in nem Privatporno einen schechten Schauspieler ..

bei einem Spaziergang der zum Kennenlernen gedacht war ....knie Dich und blas mir den Schwanz
zu hören ...ist so ein Anfängerfehler... bei dem der Wunsch Vater des Gedankens sein könnte....
aber die dazu notwendige Vertrautheit, die entsprechend notwendige Machtübertragung damit dem Folge geleistet werden könnte so was von in die Ferne katapultiert wird, das jedes weitere Wort vergebens sein wird.

Das gesprochene bedarf des Gefühls, weid genau dazu führen dieser vorstehenden Beschreibung nicht zu entsprechen... auch knie dich du fotze geht nur dann, wenn ich das in dem Moment auch sein will,
auf Knien vor ihm sein und seinem Wunsch unaufgefordert entsprechen...es brauch nicht die Sprache, der fest Griff in die Haare, der sanfte Zug, der mich auf die knie gehen lässt, ohne harsche Worte geht für mich... eher.. und wer das beherrscht, mich beherrscht, dem kann ich dienen
Fehlversuche lassen mich laut auflachen...wolln wir was Porno spielen ?

Ich fühle mich pudelwohl, wenn mein Herr mich auch verbal erniedrigt. Es kickt mich, es macht mich glücklich, ich fühle mich völlig an meinem Platz und strahle irgendwie von innen heraus. Eigentlich völlig paradox - aber ich fühle mich dann wie eine Katze, die sich wohlig schnurrend zusammenrollen möchte.

Allerdings glaube ich meinem Herrn, was er sagt. Würde er mir sagen, dass ich zu nix zu gebrauchen bin, dass ich zu dumm bin, dass ich zu fett bin, dass ich zu kleine Titten habe oder was auch immer - dann hätten wir vermutlich ein kleines Problem. Weil ich ihm eben glaube, was er sagt. Er tut also gut daran, mich nicht mit Lügen zu erniedrigen.

Meint ihr be- oder ausschimpfen?
Das ist ein riesen Unterschied.
Beschimpfen geht ans Eingemachte und ich wäre im Nu von der Person geheilt, die das macht. Denn das zielt auf Unabänderliches.

Ausschimpfen zielt aufs Verhalten,also etwas was man ändern kann. Als Mensch, als Charakter ist man aber anerkannt. Da bin ich dabei.

Ein sehr sensibles Thema.
Braucht unbedingt ein Höchstmaß an Empathie und Fingerspitzengefühl.

Erniedrigung verbal geht für mich nur dann, wenn Top mich zu 100% kennt, und damit auch meine Vorgeschichte.
Durch diese ergibt sich bei mir beispielsweise, dass Bemerkungen über meine Figur eine ganz klare Red Flag sind, die heftigste Selbstzweifel und Schlimmeres triggern können (üble Mobbing-Vorgeschichte).

Um das - für mich - allgemeingültig zu beschreiben:
Persönliche Beleidigungen gehen gar nicht.
Beispiele:
Du bist fett / dumm / hässlich / whatever
Du hast einen fetten Arsch / ein ekliges XYZ / whatever

Besser:
Alles, was das Machtgefälle klar macht.
Du bist meine kleine Schlampe / mein kleines Fickstück / mein notgeiles Flittchen / usw.
Das kann mich dann durchaus sehr triggern, im positiven Sinn. Ja, macht mich an, wenns vom Richtigen kommt. 😊

Wobei mir da gerade nicht ganz klar ist, wo die Grenze zwischen Erniedrigung und Dirty Talk im D/s Kontext gezogen wird.


Liebe Grüße,
Sie 🌷

Ja, das ist ein spannendes und sensibles Thema,
denn manche Subs mögen verbale Erniedrigung gar nicht,
andere nur bestimmte, und es gibt auch welche, die alle gut finden.
Daher ist es total wichtig, das vorher abzusprechen.
Ausprobieren und überraschen halte ich für eine ganz schlechte Idee.

Ich habe von männlichen Subs gehört, die auch "böse passende" verbale Erniedrigungen
genießen können, also, dass sie fett, dumm, hässlich, impotent, langweilig etc. sind.
Von einer weiblichen Sub habe ich das noch nie gehört, lasse mich aber gern überraschen,
wenn sich hier eine meldet.
Ich habe den Eindruck, dass es allgemein beliebt ist, die/den Sub als
schmutzig, verdorben, schlampig, etc. zu "erniedrigen"
(vielleicht, weil das eigentlich eher als Kompliment genommen wird).

Könntest du ein Beispiel für eine Erniedrigung nennen, die dich zum Schnurren bringt?

Interessant!
Hm, jein.

Für mich braucht es gerade das Vertraute bitte eher nicht!
Für mich persönlich ist es sicherer, wenn ich weiß, daß ich nicht wirklich im Innersten getroffen werden kann, rein "technisch".
Und ich weiß für mich auch sehr genau, warum das so ist; schon immer.

Mit sehr vertrauten Personen würde ich (passiv) diese Spielart nicht wählen oder favorisieren.
Wie es auf der aktiven Seite aussähe, dazu habe ich noch keine praktische Erfahrung.

Das Blöde an (wirklichen) Triggern ist ja, dass die u. U..betroffene Person selber vorher gar nichts davon weiß.
Und davor habe ich einen Höllenrespekt.

Spannendes Thema, auf jeden Fall!
Bin gerade noch in der Thread- Nachlese.

Ich bin bei @*****a_S (auf beiden Seiten):


Unbedingt auch mit dem Zusatz in Klammern und dem Wort „erniedrigen“ in Anführungszeichen.

Dem anderen seine jämmerliche Geilheit unter die Nase zu reiben, finde ich schon gut. Echte Beleidigungen würde ich hingegen weder aussprechen noch hören wollen.

mmmh gute Frage. Mir fallen konkrete Beispiele nie so gut ein
Aber zum Beispiel wenn er meine Geilheit und meine Nässe kommentiert und mich fragt, ob‘s mir nicht peinlich ist, so eine dauergeile Schlampe zu sein. Oder wenn er mir sagt, dass es für mich genau richtig ist, für fremde Männer die Beine breit machen zu müssen

Wir lassen da lieber die Finger weg.

Ein paar blaue Flecken, ein paar Striemen, ein bissl auf allen Vieren kriechen, ein bissl eingesaut - das geht vorbei, das heilt wieder, das kann man abwaschen.

Verbale Erniedrigung aber bleibt.

Soviel bringt uns das ganze BDSM/Sub-Dom Ding dann doch nicht.

Am Ende ist das für uns einfach eine Frage des Respekts untereinander und füreinander.




Tom & Zarah

Ich stehe auf Erniedrigung. Aber das geht nur, wenn ich weiss, dass er mich eigentlich respektiert und liebt.

Mich erniedrigt es tatsächlich, wenn er mich beispielsweise eine schwanzgeile Schlampe nennt, denn das bin ich tatsächlich nicht, möchte es auch nicht sein. Deshalb Erniedrigung.
Warum es mich erregt?
Keine Ahnung.

Würde er mich fett und hässlich nennen, wäre ich raus. Daraus könnte ich keine Erregung ziehen.

Vielleicht stehe ich in Wahrheit auf Beschämung?

Schon sehr heikel, wenn man so drüber nachdenkt. Top muss schon echt wissen, was er oder sie tut, und Sub richtig gut kennen.

Sie

Ich mag ja beflissene Subs. Denen kann man so richtig schön eins mitgeben, dass sie‘s trotz aller Vollmundigkeit einfach nicht bringen.
Gibt ja meistens ein zentrales Thema, bei dem man nie genug war. Bei Mutti, der Kindergärtnerin oder der ersten Liebe.

Da bin ich gut im Rausfinden. Und daran arbeiten wir auf die fieseste Art. Darf mich und sich gerne dabei hassen. Und den Verstand anzweifeln. Und irgendwann hat der Zauberwürfel geordnete Farben, klackt halt nervös etliche Male bis dahin.
Geht gar nicht um böse Worte. Sondern um die richtigen. 😁

Mir gibt es Seelenfrieden. Weil wieder einer dieser Loser Einsicht erlangt hat.

ich bezeichne meine sklavin gerne als kleine verdorbene schlampe, weil sie genauso ist wie ich, wenn ich devot bin ... ich zeige ihr, wo sie hin gehört

wenn ich erniedrigt werde, erregt es mich und ich will mehr

bei der ersten öffentlichen demütigung verfiel ich in hysterisches lachen, obwohl es mich auch erregte

In jeder Lüge steckt ein Quäntchen Wahrheit???

Prinzipiell würde ich sagen, es ist nur ein Spiel, es steckt kein Wahrheit dahinter.
In dem Moment aber, je mehr ich daran glaube, dass es so ist wie ich es sage, wenn ich vertieft bin, überzeugt bin....umso mehr Lust bekomme ich

es ist sehr dünnes Eis, ist das Wort ausgesprochen lässt sich nicht zurückholen,

du must hurig sein süsses Kind ( Nina Hagen )
wenns klappt und das beide fesselt...eine schöne neue Welt ..die Kunst dabei
den Bogen nicht überspannen...

die Worte, die die Glut zum heissen Feuer werden lassen können sich bei zu grosser Übergriffigkeit in einen frosten Eisregen verwandeln...in der Extase wunderbar und im abklingen ist dann dann
liebevolle Zuwendung gefragt, die mir meinen emotionalen Wert spiegeln. Entmenschlichung ist
gekoppelt mit liebevollem zurück begleiten .....

wenigstens ist das bei mir der Fall... ich öffne ja nicht jedem dahergelaufenem meine Seele

Ich muss @*******mlos Recht geben.
Wenn Worte die Seele verletzen verlassen sie den SSC- Rahmen. Das ist dann eher Misshandlung.

Ehrlich ist da mit unter nicht gefragt...einfach weils schon tatsächlich ist und die herzliche Umschreibung sehr schön rüberkommt, die nackte Tatsache einer läufigen Hündin gleichgestellt zu werden kann zwar zutreffen, ist aber nicht gefragt, da geht das zu sehr in den Bereich der
angreifbar und verletzend wird , trotz der Tatsache, das ich in dem Moment so wahrgenommen werden könnte, will ich das dann nicht noch schwarz auf weiss..

das muss jetzt genügen...