... von daher auch die praktische Erfahrung, dass mit einem 200WS Blitz mit Durchlicht- oder Reflektorschirm eine Person von sagen wir mal 1,70m Größe stehend schwer so auszuleuchten ist, dass von den Haar- bis zu den Zehenspitzen kein merklicher Helligkeitsverlust zu sehen ist. ...
Kommt es wirklich darauf an ein Objekt von ca. 170 x 80cm auszuleuchten, ohne das es zum Helligkeitsabfall auf der Lichtseite kommt, dann würde ich auch nicht zu einem herkömmlichen Schirm greifen.
Balcars Para wäre da meine erste Wahl, weil der Lichtabfall zum Rand des Parabols sehr gering ist und ich das Licht frei soften kann, ohne Brillanz zu verlieren.
Doch bei der kleinen Bude der beiden sehe ich dafür keinen Platz. Ist ja auch ein Riesengerät, der Reflektor.
Und auch für ein grosses Octagon oder einer Lichtwanne ist nicht genügend Raum vorhanden, um ausreichend Abstand zu erhalten, damit das Aufnahmeobjekt komplett im vollem Lichtkegel zum stehen kommt.
Daher würde ich meine Szenerie so aufbauen, das mein Blitzgerät etwa in Brusthöhe, ohne Reflektor und nach Hinten um die Blitzröhre abgenegert, gegen eine große, weisse Fläche ballert. Vorzugsweise eine saubere Ecke.
Ein, zwei große Stücke weisser Pappe noch als Aufheller da einsetzen, wo es Sinn macht, und alles wird gut.
...Wenn es dann noch darum geht, das Model schattenfrei auszuleuchten, dann wärst Du der erste, den ich kenne, der das mit einem 200WS-Blitz hinbekommt. ...
Will ichs schattenfrei haben am Objekt, dann wähle ich als Hauptlicht eine Ringleuchte.
An einem 120er Makro angeschlossen komme ich bei einer Ganzkörperaufnahme auf f:4,0 - F:5,6, bei 125 - max. 200Ws Ausgabeleistung.
Weitere Blitzköpfe werden dann nur für die Modulation eingesetzt.
Doch man darf dabei nicht ausser Acht lassen, ich habe Platz.
Für die meisten Kompaktblitzgeräte (Hensel, Multiblitz, Bron, Elinchrom, Balcar, Bownes) gibt es einen Ringblitz, der halt nur aus einem Ringreflektor besteht und als Lichtquelle den Kompaktblitz benutzt.
Eine gute und wie ich meine günstige (so um die 300 - 400 Euroslotti) Alternative zu einem professionellem Ringblitz mit Generator.
...sollten eher drauf hinweisen, dass man entweder einen gewissen Standart schaffen muß, um perfekt zu beleuchten, oder aber mit weniger Ausrüstung Kompromisse einzugehen - nicht mehr und nicht weniger. ...
Wären wir hier beim Militär dann viele mir direkt der Ausspruch; "taktischer Tod durch Überbewaffnung" zu diesem Thema ein
Um "perfekt zu beleuchten" soll also ein Minimalstandart erreicht werden?
Für ein beleuchtungstechnisches Problem, das ich noch nicht kenne?
Hat man bei dieser Vorgehensweise dann noch Zeit zum Fotografieren?
Um "perfekt zu beleuchten" braucht man eigentlich mehr Ahnung, Erfahrung und Geschick als Wattsekunden mal Leuchtkopfanzahl.
Und das erlernt man am besten durch beobachten. Und wenn ich gelernt habe wie mein einzelnes Lämplein, mit seinen ganzen Einstellungen und Vorsätzen so funktioniert. Und wenn ich gelernt habe wie sich welches Licht auf welches Objekt verhält, dann beginne ich erst zu verstehen wie das Funktioniert, und wie sich das was ich erreichen will umsetzen lässt.
Ein Dutzend Lampen sind schnell aufgebaut. Doch machen die wirklich alle Sinn?
Und vor allem: muß ich die alle haben, jetzt, sofort?
Ich fotografiere schöne Menschen an schöne Orte beruflich. Nicht selten größere Projekte, die viel Geld kosten.
Ich selbst besitze eine Nikon D-schlagmichtot mit einem Superzauberobjektiv 18-200mm und ein Blitzkopf, noch aus meiner Lehrzeit. Also nichts, mit dem ich ruhigen Gewissens meine Kundenwünsche, technisch-qualitativ, befriedigen könnte.
Ich miete mir einfach das, was ich brauche.
O.K., ich glaube nicht das ein Amateur unbedingt eine S-2 oder digitalen Hasselblad benötigt, oder Generatoren mit 2400Ws, vier PowerMacs mit 16GB RAM und 30" Display (kalibriert) ... vermietet bekommt oder überhaupt braucht.
Aber einen zweiten Blitzkopf mit Reflektor, ein spezielles Objektiv, eine helfende Hand, findet sich doch auch bestimmt im Bekanntenkreis, in Netzwerken oder in Fotoclubs.
Ich finde nur, das an
" ... oder aber mit weniger Ausrüstung Kompromisse einzugehen...", nichts schändliches ist.
Denn bis zu einem gewissen Grad ist die Technik weit weniger wichtig für ein Bild, als das Motiv und seine Gestaltung.
... Was für's 'Normalvolk' (klingt irgendwie, als wenn Du da von Wolke7 ganz weit nach unten schaust) ...
Wie kommst du darauf?
Dachte ich hätte bisher relativ sachlich und begründet argumentiert ...