Hey Leute, hierbei gehts um Bodypositivität, nicht wahr? Ich habe da mal so einen Gedanken, den vielleicht nicht jeder gerne hören wird... Ich kam darauf wegen einem Beitrag in einem anderen Thema, in dem jemand eine halb wissenschaftliche Abhandlung geschrieben hatte, die den Zusammenhang Sexpartnerinnen und Körpergröße herstellte, den ich aber nicht ganz so ernst genommen habe, weil ich es auch schon anders erlebt habe. Aber nun zum Punkt:
Wisst ihr, das Gefühl dahinter ist für viele Frauen echt mies, wenn sie wegen ihrer Figur oder ihres Gewichts abgelehnt werden. Ganz zu schweigen von ihrer Größe - ob das wirklich eine Rolle spielt, weiß ich nicht so genau, ist für mich aber auch nicht so wichtig.
Was mir dabei echt nicht in den Kopf will, ist, warum hier ein Bewusstsein dafür geschaffen werden soll, aber gleichzeitig wird von Männern (klein, kräftig, mit Bart, Haarausfall und so weiter) erwartet, dass sie unattraktiv sind und vom Sex ausgeschlossen werden...
Zu meiner Person: Ich bin 1,71m groß und wiege so um die 65 bis 70kg. Und wisst ihr was? Ich finde Frauen attraktiv, die sogar deutlich größer sind als ich. Aber mir gefallen auch andere Frauen - solange sie charakterlich zu mir passen.
Aber wenn ich immer wieder in Profilen lese, dass Frauen nur Männer über 1,80m wollen und alle anderen rigoros aussortiert werden, dann ist das doch echt schwer für einen Mann, der kleiner ist, ein positives Selbstwertgefühl aufzubauen, oder?
Ich kenne das selbst, ich wurde in der Schule oft wegen meiner späten Wachstumsphase gehänselt und nicht ernst genommen. Ich war damals echt froh, dass ich immerhin die 1,70m erreicht hatte, im Vergleich zu einem meiner Kumpels. Aber dieses ständige Achselzucken über Körpermaße nagt nicht nur an Frauen, sondern auch an uns Männern. Vor allem, wenn man deshalb auch noch abgelehnt wird.
Dazu kommt, dass niemand etwas für seinen Körperbau kann. Faktoren können in den Genen liegen, am Umfeld, Stresslevel und, und, und... Und selbst wenn in der Familie alle groß sind, ist das keine Garantie, dass man selber auch groß wird. Oder umgekehrt auch: Wenn die Eltern klein sind, kann man sie durchaus auch überragen.
Und diese Umstände sind halt nichts, was man dann auf irgendeine Weise einem anderen ankreiden sollte, ebenso wenig die daraus folgenden Begleiterscheinungen. Finde ich jedenfalls.
Ehrlich, wenn ich so etwas lese wie "Bitte erst ab 1,80m" oder "Kleine Männer kann ich generell nicht ernst nehmen", dann bin ich sofort raus. Ich kann dieses Pauschalisieren und Klischeedenken (ich weiß ja durchaus, warum große Männer oft bei den Frauen landen und warum sie meistens beruflich erfolgreich sind, braucht mir keiner zu erklären, danke) einfach nicht ab. Sorry, aber wirklich nicht.
Also ich finde es super, dass das Thema in Magazinen aufgegriffen wird und dass langsam aber sicher bewusst wird, dass Bodypositivität nicht nur für Frauen wichtig ist, sondern für jeden von uns.