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Das verf**kte Eltern-Ich: Wie geht's euch damit?

Das verf**kte Eltern-Ich: Wie geht's euch damit?
Das Eltern-Ich ist der Teil unserer Persönlichkeit, der durch Eltern, Großeltern, Lehrer und andere Autoritäten geprägt wurde. Dabei fließen Weltanschauungen und Wertvorstellungen in unsere Identität ein, die nicht auf eigene Erfahrung beruhen.

Ich merke oft, dass ich vom Eltern-Ich beeinflusst werde. Wenn ich etwas tue, das meinem Eltern-Ich missfällt, kommen automatisch Gedanken wie "Du wirst schon sehen, was du davon hast", "Was sollen die anderen von dir denken?" oder "Das wird sowieso nichts." Mein Eltern-Ich ist extrem negativ und vielseitig. Es versucht mich von allem 'Unerwünschten' abzuhalten.

Das Eltern-Ich war in der Steinzeit sicherlich sinnvoll, als das Leben durchgängig gefährlich war. In der heutigen Zeit halte ich es für schädlich bei Erwachsenen. Es blockiert jegliche Selbsterfahrung abseits vom Mainstream.

Ich habe zwei Fragen an euch:

1. Habt ihr auch ein negatives Eltern-Ich, das euch ausbremst und euch daran hindert, euer volles Potential zu entfalten? Habt ihr Beispiele?

2. Habt ihr es geschafft, das Eltern-Ich zum Schweigen zu bringen oder euch damit zu arrangieren? Wenn ja, wie?

Wie immer gilt: Bitte nur auf die Fragen antworten und nicht die anderen analysieren oder euch über andere stellen. Danke.
*******nep Frau
15.817 Beiträge
Hatte ich viele Jahre.
Kein bock mehr. Ich bin ein eigenständiger Mensch. Ich lebe mein Leben weil ich selbst erwachsen bin. Ich lebe jetzt mein ich und wer damit nicht umgehen kann, ist bei mir fehl am platz.
Wieso sich zurück nehmen, wenn man frei sein kann.
*******ssa Frau
5.651 Beiträge
2. Habt ihr es geschafft, das Eltern-Ich zum Schweigen zu bringen oder euch damit zu arrangieren? Wenn ja, wie?

Ich bin ohne eigene Empfindungen haben zu dürfen aufgewachsen - da half im Erwachsenenalter nur noch der Kontaktabruch zum Elternhaus, begleitet durch noch ständiges dazulernen meiner eigenen Gefühle:
lange wusste ich nicht mit Freude, Wut, Trauer umzugehen, das fremdgesteuerte Ich war überpräsent.

Heute kann ich aber auch differenzieren:
über manches Übergestülpte schmunzeln, einges vielleicht nachvollziehen können (verstehen und damit versöhnen / aber nicht verzeihen!) und nach dem Zitat von Nietzsche leben:
'Werde die du bist'.
****ni Mann
2.376 Beiträge
JOY-Angels 
Also ich habe definitiv kein negatives Eltern-Ich! Natürlich haben meine Eltern mich und meine Sicht auf die Welt geprägt und logischerweise hat man sich im Verlauf des Lebens von manchen Standpunkten etwas abgenabelt, weil man ein eigenständiger Mensch geworden ist.

Aber ich kann für mich persönlich gesehen keine Ansicht feststellen, bei der mir meine Eltern etwas Negatives mitgegeben haben. Im Gegenteil, sie haben mich in den meisten Punkten gut auf das Leben vorbereitet und dafür bin ich ihnen dankbar. Solche negativen Gedanken bei Entscheidungen kenne ich nicht - da kann ich mich wohl glücklich schätzen, dass meine Eltern die gleichen Ansichten vom Leben hatten, die ich heute auch noch vertrete.

Ich höre also keine Stimmen in mir, die mich von etwas abhalten wollen. *g*
**C Mann
12.713 Beiträge
Zitat von *********acuda:
Das Eltern-Ich war in der Steinzeit sicherlich sinnvoll, als das Leben durchgängig gefährlich war. In der heutigen Zeit halte ich es für schädlich bei Erwachsenen. Es blockiert jegliche Selbsterfahrung abseits vom Mainstream.

...ich denke, so eine gewisse Basis an Grundregeln, Vorsichtsmaßnahmen und Warnungen, welche den Kindern und jungen Erwachsenen mitgegeben werden, ist bestimmt nicht verkehrt. Darauf kann man schließlich später aufbauen. Man muss ja nicht jede schlechte Erfahrung unbedingt selbst machen. Und es gibt bestimmte Konventionen in unserer Gesellschaft, die auch noch in unserem hippen Zeitalter gelten und ohne die ein Zusammenleben nicht möglich ist. Auch der Drang nach Selbstverwirklichung kann an Grenzen stoßen. Ich habe mich nie durch die Erziehung meiner Eltern gegängelt gefühlt, aber dennoch kam ich manchmal zu der Erkenntnis, dass "die Alten" mit ihren Ansichten doch nicht so verkehrt lagen...
****ir Frau
688 Beiträge
Ich habe das wohl immer anders interpretiert.
Das Eltern-Ich im Wechselspiel mit dem Kind-Ich und Erwachsenen-Ich stelle ich mir als Interaktionsrolle mit anderen vor.
Das behütende, (über-) besorgte Eltern-Ich…

Das von dir genannte Erleben würde ich eher den Glaubenssätzen zuordnen, die uns als Kind mitgegeben wurden und die uns heute noch beeinflussen.
Wichtig ist es ja, sich diesen inneren Dialog deutlich zu machen und zu überprüfen:
Woher kenne ich das? Wer hat das gesagt? Ist es wirklich wahr?
Um dann dem inneren Kritiker etwas entgegen zu setzen.

Sich seines inneren Kindes anzunehmen, welches vllt verletzende Erfahrungen der Herabwürdigung, fehlender Anteilnahme usw machen musste, kann im Heute etwas gerade rücken.
Einfach sind diese Automatismen nicht zu überwinden, aber es sich bewusst zu machen, ist bekanntlich ein erster Schritt.
****ba Frau
3.830 Beiträge
Ich kenne Gedanken wie "Strafe muss sein" oder "selbst Schuld".

Seit ich angefangen habe, mich bewusst mit mir zu beschäftigen, treffe ich immer wieder auf solche Gedanken, die mich einengen. Blind aus meiner Kindheit ins Erwachsenenleben getragen und nie wirklich wahr genommen. Damals bin ich auf "The Work" von Byron Katie gestoßen und habe mich eine Weile damit beschäftigt, auch einiges dadurch loslassen können.

Inzwischen ist die Beschäftigung mit Gedanken für mich eher ein Anzeiger, dass ich mich nicht mit meinen Empfindungen beschäftigen möchte. Wenn ich merke, dass ich zu sehr an einem Gedanken hänge, versuche ich auf die körperliche Empfindung zu wechseln und mir an zu schauen, was da los ist.
Wenn ich mich körperlich eng oder nicht sicher fühle, dann spiegelt sich das automatisch in engen Gedanken oder Kontrollversuchen wieder. Wenn ich mich weit oder sicher fühle, spiegelt sich das in freieren Gedanken wieder. Und ebenso umgekehrt. Für mich ist allerdings der Weg über den Körper zu arbeiten inzwischen deutlich nachhaltiger als der Weg über die Gedanken zu arbeiten.
Ich finde, die Ärzte bringen das Eltern-Ich in ihrem Song "Junge" ganz gut auf den Punkt. *g*


*****ved Frau
516 Beiträge
Spannendes Thema *top2*

1. Habt ihr auch ein negatives Eltern-Ich, das euch ausbremst und euch daran hindert, euer volles Potential zu entfalten? Habt ihr Beispiele?

2. Habt ihr es geschafft, das Eltern-Ich zum Schweigen zu bringen oder euch damit zu arrangieren? Wenn ja, wie?

Meine Eltern (insbesondere meine Mutter) haben mir immer viele Vorschriften gemacht und ständig Warnungen ausgesprochen. Ich denke meine Mutter hat sich einfach viele Sorgen gemacht und die Welt für schlecht/böse gehalten. Bin als Kind immer sehr vorsichtig gewesen, in der Pupertät dann aber ausgebrochen. Da hab ich nur noch Quatsch gemacht und teilweise ziemlich gefährliche Dinge ausprobiert, einfach für den Kick. Mit 21/22 begann das Hirn wieder normal zu arbeiten und heutzutage bin ich -in gesundem Maße- wieder vorsichtiger.
Zwischendurch habe ich immer noch Ängste und Zweifel, aber ich vermute die hat jeder Mensch von Zeit zu Zeit. Damit kann ich mich gut arrangieren und das hält mich auch irgendwie davon ab Blödsinn zu machen *ggg*
********aner Paar
372 Beiträge
Zu 1. Hatte ich einige und habe sie bis auf eines im Laufe meines Lebens eliminieren können...
Zumindest beinahe...

Zu 2. Erfahrungen und viele andere Menschen haben dabei geholfen...
Anerkennung, wirkliche Komplimente und Beziehungen.

Sitha
*******uld Mann
2.161 Beiträge
Zitat von *********acuda:
...
1. Habt ihr auch ein negatives Eltern-Ich, das euch ausbremst und euch daran hindert, euer volles Potential zu entfalten?
...
2. Habt ihr es geschafft, das Eltern-Ich zum Schweigen zu bringen oder euch damit zu arrangieren? Wenn ja, wie?
...
zu 1.
Das Thema "negatives Eltern-Ich" ist für mich kein "Unbekannter", aber ich habe in Ruhe dafür gesorgt, dass es ein "früherer Bekannter" ist.
zu 2.
Ich habe es mit Hinterfragen, bewusst gemächlichen Aufbau eines festen Selbstbewusstseins und Selbstwertgefühls geschafft, mich davon zu befreien.
Dies hat zum Einen ein hohles Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl verhindert, die guten Anleitungen, Tipps usw. von Seiten der Eltern nicht beeinträchtigt oder entwertet - und mich zum Anderen unterscheiden lassen:
Was war gutes, hilfreiches Vorleben und Anleiten - und was nicht.
*******Punk Frau
5.647 Beiträge
Eltern Ich sagt mir nichts. Eher, das innere Kind.
******Bln Frau
1.640 Beiträge
Mir sagt weder Eltern ich noch inneres Kind etwas.

Soll das etwas sein, was irgendwie aus dem 3 Instanzen Modell von Freud heraus gebastelt wurde ?
*******Punk Frau
5.647 Beiträge
Statt das innere Kind kann man auch verletzte Anteile, abgespaltene Anteile sagen.
******Bln Frau
1.640 Beiträge
Ich versuche die Fragen mal zu beantworten.

Ja, ich bin als Kind und darüber hinaus von anderen Menschen, jeden Alters, geprägt worden.
Ich sortiere das unter gemachte Lebenserfahrungen ein.

Ja, ich führe auch Gespräche mit mir selbst, also Selbstgespräche
und kommuniziere nicht nur mit anderen Menschen, also meinen Mitmenschen.

Ich hinterfage, immer wieder, mich selbst oder meine Mitmenschen.
Deren Aussagen und Ansichten, Wertvorstellungen und sonstige Vorstellungen.

Ich stehe nicht darauf mich selbst zu bescheißen oder mich selbst nieder zu machen.
Dieszebezüglich kommen immer wieder andere Menschen die den Job gern übernehmen würden.
Ist schon anstregend genug diesen Grenzen aufzuzeigen und Grenzen zu setzen.
Muß ich mich nicht auch noch selber mit nerven.
***n2 Frau
920 Beiträge
Ich war zwar grottenschlecht im Fach "Kommunikation".

Aber das Eltern-Ich kenne ich aus der Transaktionsanalyse in Bezug auf das zwischenmenschliche Verhalten. "Fahr vorsichtig und so..." *gruebel* Als "innere Stimme" ist mir die Methode überhaupt noch gar nicht in den Sinn gekommen. Wieder nicht aufgepasst *lach*

Aber davon abgesehen kenne ich natürlich die innere Vernunft, die mich manchmal ausbremst.
Ein Beispiel wäre...
Ich entscheide mich, zu Hause zu bleiben, weil Glatteis vorausgesagt wurde. Dafür verpasse ich vielleicht einen tollen Abend. Aber im Großen und Ganzen sehe ich mich als relativ risikofreudig an.
*******e22 Frau
683 Beiträge
Auf deine Fragen:

1. Ja, aber inzwischen nicht mehr.

2. Ich habe erfolgreich eine Therapie gemacht und mich inzwischen davon gelöst und meine eigenen Werte und Maßstäbe entwickelt.

Hat für mich super funktioniert und seitdem lebe ich viel freier und bin zufrieden.

My2cent
**********true2 Paar
7.880 Beiträge
Das negative Eltern-Ich blende ich komplett aus und sage mir, jetzt erst recht.
In meiner Jugend wurde meine Entwicklung negativ durch meine Mutter beeinflusst durch ihre Depressionen und Angstzustände. Dadurch hatte ich oft Verbote und es wurde mir eingeredet, dass ich sowieso nichts schaffe und auch unter Depressionen leide.

Seitdem ich mich davon komplett gelöst habe, ist meine persönliche Entwicklung mit einem Sprung nach vorne gegangen. Ich bin heute erfolgreiche selbstständige Geschäftsfrau. Und auch im privaten Bereich hab ich soviel positive Dinge erlebt und nachgeholt, was ich in meiner Jugend versäumt habe.

Ich schaffe alles, was ich will.
*****ite Frau
9.557 Beiträge
Mein Eltern-Ich kommt nur selten zu Wort. Hauptsächlich bei unangenehmen Sachen wie: Arztbesuch wäre mal wieder vernünftig, oder Bude muss mal wieder auf Vordermann gebracht werden. Oder Gewissensfragen, wenn ich irgendwas verbocke.
Ansonsten leben meine Persönlichkeitsanteile friedlich unter einem Dach.
Ein Eltern-Ich gibt es so wenig wie das innere Kind!

Du hast es in der Hand deine Narrative zu ändern! Irgendwann sollte man sich doch mal von den Eltern lösen und sein eigenes Leben leben - auch im Kopf!
**C Mann
12.713 Beiträge
Zitat von *******rost:
Ein Eltern-Ich gibt es so wenig wie das innere Kind!

...das kann ich so für mich nicht bestätigen.

Das "Eltern-Ich" ist das, was ich von meinen Eltern mitbekommen habe. Darauf kann ich aufbauen,
aber es auch verändern.

Mein "inneres Kind" verführt mich auch heute noch dazu neugierig zu sein und auch hin und wieder
etwas zu tun, was man als "nicht altersangemessen" bezeichnen könnte, mir aber viel Spaß macht...
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