Sich Auszuleben Ist Lebensnotwendig
Zitat von **********round:
„Wenn sie ausgelebt sind, isses halt auch rum mit der Fantasie.
Ob's das Wert ist?
Ich denke, dass es das auf jeden Fall wert ist.
Allein schon, um für sich herauszufinden, wo die Grenzen zwischen Fantasie und Realität liegen.
Vieles, was sich in der Fantasie toll gestaltet, ist in der Realität evtl. nichts für einen. Fantasien unterscheiden sich von der Realität schon allein in dem Punkt, dass in der Fantasie einige Aspekte wegfallen. Was die Sinne angeht, gibt es in der Fantasie schon mal keine Berührungen. Der Tastsinn wird nicht bedient. Zudem ist man in der Fantasie alleiniger und allmächtiger "Drehbuchautor". Das Überrschungsmoment, dass eine andere Person Dinge tut und Reaktionen zeigt, mit denen man nicht rechnet oder die man zumindest nicht kontrollieren kann, entfällt ebenfalls. Das halte ich für den gewichtigsten Unterschied.
Deswegen ist es auch völlig normal, dass Fantasien tendenziell heftiger ausfallen, als man es in der Realität dann wirklich haben möchte. Einfach, um eben die "fehlenden Elemente" zu kompensieren. Dessen sollte man sich schon bewusst sein.
Aber gerade deswegen finde ich es so wichtig, Fantasien auszuleben, weil sich die Realität eben mit all ihren Eindrücken so viel intensiver gestaltet. Das kann einem unvergessliche Momente voller Extase bieten.
Andersherum können unausgelebte Fantasien zu großer Frustration führen und sogar gewaltig auf die Psyche schlagen.
Man stelle sich mal vor, man sei homosexuell in einer Zeit oder einer Umgebung, in der man das nicht ausleben kann/darf. Dann bleibt schon das bloße Ausleben von Liebe und körperlicher Nähe eine reine Fantasie und das führt zu großem Leid.
Als heterosexueller Mensch kann man sich ja mal überlegen, was es für einen bedeuten würde, wenn man seinem Bedürfnis nach Flirts, Liebe, sich zu verlieben/verknallen, einfach Sex zu haben und auch einfach mit jemandem über all das reden zu können und sich mitzuteilen, nicht ausleben könnte. Das wäre FURCHTBAR!
Insofern: Ja! Das ist es nicht nur wert; es ist essenziell wichtig, sich auszuleben, wenn man nicht in Depressionen versinken will. Und das gilt bei weitem nicht nur für sexuelle Fantasien.
Hinter jeder Fantasie stecken (unbedfriedigte) Bedürfnisse und man tut einfach mehr als gut daran, diese zu befriedigen. Wie gesagt: Dabei geht’s nicht nur um sexuelle Bedürfnisse. Aber gerade bei sexuellen Bedürfnissen lohnt es sich, das erwähnen, weil in diesem Bereich eben viel tabuisiert wird. Ist ja auch etwas sehr intimes.