Ich bin bekennender und überzeugter Nicht-Faster. Mit Religionen kann ich nichts anfangen und auch in säkularer Hinsicht sehe ich für mich keinen rechten Sinn, zu fasten...
Wenn ich auf etwas verzichte, das ich mag, dann nur, um etwas anderes zu bekommen, das mir auch wichtig ist. Beispielsweise verzichte ich manchmal auf Freizeit und lerne mir in dieser Zeit mehr Wissen an, um meine Jobchancen zu steigern... oder ich verzichte mal auf irgendwelche Unternehmungen, wenn ein Mensche, den ich mag, in dieser Zeit unbedingt meine Hilfe braucht... oder ich verzichte auf Cocktails, wenn ich danach mit meinem Auto heimfahren möchte, anstatt öffentliche Verkehrsmittel zu nehmen... oder ich verzichte auf Kuchen-Orgien, um nicht zuviel zuzunehmen, etc. Alles Opfer, die unter'm Strich doch irgendwie gut sind.
Aber wenn ich aus Fastengründen auf Fleisch, Süßigkeiten, Alkohol, Sex, Internet oder ähnliches verzichten würde, dann müsste ich mich einschränken, obwohl das in meinen Augen unnötig ist und mir nichts bringt. Und auch sonst niemandem. Ich würde NUR verzichten - einfach so.
Und darauf habe ich keine Lust und ich mag auch den Gedanken nicht; es erscheint mir abwegig. Also tue ich während der Fastenzeit das, was ich viel besser finde: Meine Bedürfnisse wie immer ausleben und mich daran erfreuen, dass ich mich nicht beschränke...