„Viele ertragen das Hamsterrad deutlich besser als das Ankommen.
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So manche Menschen mögen es eben scheinbar nicht, sich mit sich und den "Orten", wo sie angekommen sind zu (sehr zu) beschäftigen und möglicherweise auch nicht zu sehr mit sich selbst (zu) beschäftigen.
Unterwegs zu sein - ob nun im Hamsterrad, im Urlaub, auf Arbeit oder sonstwo - scheint da wohl besseres Ziel zu sein.
(Das kann dann eine durchaus gewollte Ablenkung sein.)
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In einer Beziehung anzukommen, bedeutet in meiner Auffassung ganz stark, auch sich selbst zu begegnen.
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In einer Beziehung anzukommen, kann durchaus bedeuten, dabei ein Stück weit bei sich selbst anzukommen.
Andererseits kann ein teilweises Nicht-bei-sich-selbst-ankommen durchaus (möglicherweise) ein Ankommen in einer Beziehung verhindern. (Weil man ggf. zu sehr mit sich selbst zu kämpfen hat und dadurch weniger offen, aufmerksam usw. ist.)
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Und es bedeutet nicht zwangsläufig Stillstand, so man das Ganze als Ankommen in einer Reisegesellschaft betrachtet.
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Ankommen kann ja durchaus auch bedeuten, dass man nur nicht Vorgehensweisen, Ziele, Beziehungen und dergleichen ändern will. Aber trotzdem weiter aktiv ist. Es gibt dann nur in bestimmten Bereichen weniger bis keine Änderungen.
„Das Ankommen benötigt als erstes das Losgehen und als zweites ein festes Ziel, sonst fehlt sowohl der Weg als auch die Referenz zur Erkenntnis angekommen zu sein.
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Dieses feste Ziel kann aber auch ein Ziel im übertragenen Sinn sein:
Das Erreichen bestimmter Gegebenheiten.
Beispielsweise das Erreichen einer Ausgeglichenheit, oder eine Abwesenheit von Krampf, Druck, Zwist, Niedergeschlagenheit, Ärger, Unruhe usw. Mit der "Referenz" sollte es da keine Schwierigkeiten geben.
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Bei der Verfolgung von Zielen gibt es in der Regel zwei Zustande. Entweder man erreicht das Ziel nicht, oder man stellt fest, dass das Ziel nicht die Lösung war.
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Dann muss jedes Ziel ein potemkinsches Dorf sein, was nie zu erreichen ist. Eine Fata Morgana.
Man kann durchaus auch feststellen, dass das Ziel Lösungen bringt - aber ggf. eben auch noch ein Stück weit weg ist.
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Für mich ist der Weg das Ziel, womit das Ankommen nicht möglich ist.
Für mich besteht der Weg aus mehreren, verschiedenen Zielen - auch Teilzielen.
Auch wenn da übergeordnet der Weg das Ziel ist, lassen sich auf diesem Weg Zwischenziele erreichen, erreichte Gegebenheiten nutzen - und diese behalten.