Ich hatte eine 11 Jahre dauernde Stino-Beziehung, inklusive Heirat und dem Gefühl "angekommen" zu sein.
Das ging. Damit auch das Gefühl. Heute habe ich das Gefühl, dass das ein anderes Leben war. Nicht nur sexuell, sondern auch in Bezug zu allem anderen.
Es ist heute ein merkwürdiges Gefühl an dieses Leben zurückzudenken. Das gesamte Lebensgefühl war ein anderes. Ein temporäres. Eine nette beduselte Episode, die ich nicht schmälern möchte, denn glücklich war ich, aber so sein könnte ich nicht mehr. Es war endlich. Es war ein Teilabschnitt meines Lebens.
Moderne Romantik lehrt uns die, bzw. sozialisiert uns mit der Sicht das Lebensglück in einer festen Beziehung zu finden, die idealerweise so zementiert ist wie die chinesische Mauer. Dabei sei heute einmal völlig offen ob das eine offene, poly oder sonstwas-Beziehungsform sei.
Nein, man muss nicht ankommen.
Man muss aber auch nicht nicht-ankommen.
Heute empfinde ich es am sinnigsten Dinge nicht für selbverständlich zu nehmen, gleichzeitig aber zu akzeptieren, dass Dinge eben enden können und irgendwann werden - spätestens mit dem letzten Herzschlag einer Person.
Nichts ist beständig, dennoch möchte ich nicht gleich bei einer neuen Beziehung im Hinterkopf Exitstrategien im Kopf haben, bzw. mir überlegen was ich denn danach mache.
Es kommt, wie es kommt. Klammern bringt eh nichts.
Wenn etwas bleibt: Schön.
Wenn etwas geht: Nichts wird daran etwas ändern.