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Beeinflusst üblicher Haushaltsstress die Beziehung?

*****ite Frau
9.566 Beiträge
Ums Rechthaben ging es mir in einer Beziehung nie *nachdenk*
Klugscheisser mag keiner.
*******gle Frau
373 Beiträge
Kann nur von uns berichten, wir Streiten sehr selten in all den Jahren vielleicht 2-3 mal, weiß nichtmal mehr auf Anhieb warum, da zulange her.

Wenn wir andere Paare Real erleben worüber die alles Streiten schütteln wir den Kopf, oft werden wir gefragt wie wir das machen, so kriegen wir im Familien, Freundes und Bekanntenkreis viel mit.

Wir sagen uns wir haben nur ein Leben um es zusammen zu verbringen, das wird genossen, wenn mal was offen ist dann wird das geklärt bevor es ins Bett geht, weder er noch ich wollen mit etwas einschlafen was evtl.belastet.

Thema Recht haben, gehts in einer Bez./Ehe wirklich ums Recht haben?Also bei uns nicht.

Das Problem m.M.n liegt darin das viele Paare nicht alles sofort klären, so staut sich vieles auf was irgendwann überläuft, wo sich dann wegen Kleinigkeiten gestritten wird, da kann dann vielleicht ein Socken der verkehrt liegt das Fass zum überlaufen bringen.

Oder meinen warum auch immer wirklich jede Kleinigkeit ausdiskut.zu müssen , man muss nicht alles bis ins kleinste Detail kaputt reden, erst letztens erlebt er fragte was, sie hat geantwortet, er wegen ihrer Antwort nachgefragt, kann man ja mal machen, das ging aber ewig so bis dann Themen vermischt oder alte Sachen hochgeholt wurden- wo mein Mann und ich sagten das war doch nach der 2.Antwort von ihr längst geklärt.

Dann gibt es natürlich noch Paare wo wer auch immer unbedingt drauf besteht zb.den WC Deckel zu schliessen, den richtigen Käse zu Essen, das schon in der Kennenlernphase ein Thema war, es dennoch versuchen, das ist dann oftmals früher oder später scheitern mit Ansage oder wer drauf steht Dauerstreit mit Ansage.
****ot2 Mann
10.746 Beiträge
Themenersteller 
Wer ist denn jetzt der Rechthaber und Klugscheisser?

Der, der etwas wünscht?
Oder der, der Wünsche ablehnt?
*******ans Paar
576 Beiträge
Der der fragt *g*
****ot2 Mann
10.746 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******ans:
Der der fragt :)

Meines Erachtens der, der auf Fragen nicht antwortet.
*******022 Mann
182 Beiträge
Ich habe jetzt schon mehrfach gelesen, dass es hilft, die Sache nicht so eng zu sehen. Dem stimme ich zu.

Aber es gibt da auch Grenzen. Man muss nicht jedes Ausmaß an Unordnung akzeptieren.
**********urple Paar
7.745 Beiträge
Zitat von ****ot2:
Warum streiten Menschen überhaupt?

Oft entsteht ein Streit, weil beide glauben, "im Recht" zu sein.

Meines Erachtens gäbe es viel weniger Streit, wenn jeder verinnerlicht hätte, dass womöglich "der Andere" Recht haben könnte.

Weil sie es wollen. Weil dieses "Rechthaben" zum wichtigsten oder gar einzigen Lebensinhalt erkoren haben.
Oft auch weil sie vergrämt sind, unzufrieden, uneins mit sich und der Welt, innerlich unbefriedigt.

Es geht m.E. im Leben nicht ums Recht haben oder Recht bekommen. Zufriedenheit und Erfolg im Leben habe ich nie erreicht weil ich "recht hatte" oder alles "besser wusste", aber auch nicht weil ich mich hinten angestellt hätte.
Ich habe immer einfach "gemacht" was ich für mich für richtig halte, ohne mich damit aufzuhalten andere belehren zu wollen. Entweder sie folgen meinem Beispiel weil ich sie überzeugt habe oder eben nicht.

Es geht um Akzeptanz, Respekt und Wertschätzung, insbesondere in einer Beziehung. Menschen so lassen wie sie sind und ihnen aber auch zeigen wie man selbst ist und denkt.

Dieses binäre Denken, dass von zwei Menschen immer einer "rechter haben" muss ist Gift für jede Art von Beziehung.

LG, BoP (m)
**********urple Paar
7.745 Beiträge
Zitat von *******022:
Ich habe jetzt schon mehrfach gelesen, dass es hilft, die Sache nicht so eng zu sehen. Dem stimme ich zu.

Aber es gibt da auch Grenzen. Man muss nicht jedes Ausmaß an Unordnung akzeptieren.

Nein, man muss nicht alles akzeptieren. Aber man sollte die Konsequenz aus der Tatsache, dass sich hier zwei Menschen zusammengetan haben die in manchen Bereichen nicht zusammen passen, auch zu mindestens 50% selbst zu tragen.
Schliesslich war man selbst ja auch zu mindestens 50% an dieser Entscheidung beteiligt.

Genauso binär wie das "Recht haben" sind dann eben diese Schuldzuweisungen.

LG, BoP (m)
*******022 Mann
182 Beiträge
Zitat von **********urple:
Zitat von *******022:
Ich habe jetzt schon mehrfach gelesen, dass es hilft, die Sache nicht so eng zu sehen. Dem stimme ich zu.

Aber es gibt da auch Grenzen. Man muss nicht jedes Ausmaß an Unordnung akzeptieren.

Nein, man muss nicht alles akzeptieren. Aber man sollte die Konsequenz aus der Tatsache, dass sich hier zwei Menschen zusammengetan haben die in manchen Bereichen nicht zusammen passen, auch zu mindestens 50% selbst zu tragen.
Schliesslich war man selbst ja auch zu mindestens 50% an dieser Entscheidung beteiligt.

Genauso binär wie das "Recht haben" sind dann eben diese Schuldzuweisungen.

LG, BoP (m)

Stimme ich dir zu. Nur manchmal verschieben sich die Prioritäten und was mal akzeptiert wurde, wird es nicht mehr. Der Stress, der z.B. entsteht, weil Kinder mit dazu kommen, lässt uns auf unsere Natur zurückfallen, die entfernt von dem Kompromiss sein kann, den wir einmal fürs Zusammenleben getroffen haben. So wird der eine durch den Stress ordentlicher, der andere unordentlicher, weil beide von Grundauf so angelegt sind. Und die gemeinsame Position geht verloren. Die Frage ist dann, ob man wieder zu einer gemeinsamen Position kommen kann.
**********urple Paar
7.745 Beiträge
Ja, da stimme ich auch zu @*******022. Die Voraussetzungen können sich verändern.
Rechthaberei und Beharrungsvermögen sind da aber eher kontraproduktiv.
*******022 Mann
182 Beiträge
Zitat von **********urple:
Ja, da stimme ich auch zu @*******022. Die Voraussetzungen können sich verändern.
Rechthaberei und Beharrungsvermögen sind da aber eher kontraproduktiv.

Ja und nein. Klar, man muss sich schon um einen Kompromiss bemühen. Aber Selbstaufgabe muss auch nicht sein. Niemand darf von außen gezwungen werden seine Grundpositionen aufzugeben. Die Zahnpastatube allein ist als Beispiel natürlich übertrieben, aber wenn da noch ganz viel dazu kommt, sodass bei einem der Partner der Eindruck entsteht, dass nur noch Chaos herrscht, da muss man nicht verständnisvoll reagieren.
**********urple Paar
7.745 Beiträge
Nein, @*******022, auf alles verständnisvoll reagieren was einen selbst stört ist nicht die Lösung.
Aber ist man dann automatisch "im Recht"?
Rechtfertigt das dann, den nicht mehr passenden Partner oder die nicht mehr akzeptable Partnerin zu gängeln und ständig auf seinen eigenen "richtigen" Grundpositionen zu beharren?
Das ist der Eindruck, den ich hier in diesem Thread und auch schon in anderen Beiträgen vom TE gewonnen habe.

LG, BoP (m)
*******022 Mann
182 Beiträge
Zitat von **********urple:
Nein, @*******022, auf alles verständnisvoll reagieren was einen selbst stört ist nicht die Lösung.
Aber ist man dann automatisch "im Recht"?
Rechtfertigt das dann, den nicht mehr passenden Partner oder die nicht mehr akzeptable Partnerin zu gängeln und ständig auf seinen eigenen "richtigen" Grundpositionen zu beharren?

Ja, denn seine Grundpositionen muss man nicht über Bord werfen, wenn der Partner sie nicht mehr akzeptiert. Und man muss auch sagen, wenn etwas nicht passt.
**********urple Paar
7.745 Beiträge
Zitat von *******022:

Ja, denn seine Grundpositionen muss man nicht über Bord werfen, wenn der Partner sie nicht mehr akzeptiert. Und man muss auch sagen, wenn etwas nicht passt.

Nein, denn der Partner oder die Partnerin muss das auch nicht. Das ist dann genau die Rechthabereiposition die zu nichts führt ausser Streit.
Dann kann man nur für sich selbst die Konsequenzen ziehen wenn normaler, sachlicher Dialog und Kompromisse nicht mehr möglich sind.
*******ans Paar
576 Beiträge
Vor allem weil ja jeder Recht hat :). Für mich gibts da nicht mal binär
Sind halt nicht immer gleiche Wirklichkeitskonstrukte.

Ich zeig in dem Zusammenhang gerne die Bilder, die von verschiedenen Menschen verschieden gesehen werden (zb Vase oder Delfine, junge Frau oder hexengesicht) -> kann leider
nicht verlinken
*******022 Mann
182 Beiträge
Zitat von **********urple:
Zitat von *******022:

Ja, denn seine Grundpositionen muss man nicht über Bord werfen, wenn der Partner sie nicht mehr akzeptiert. Und man muss auch sagen, wenn etwas nicht passt.

Nein, denn der Partner oder die Partnerin muss das auch nicht. Das ist dann genau die Rechthabereiposition die zu nichts führt ausser Streit.
Dann kann man nur für sich selbst die Konsequenzen ziehen wenn normaler, sachlicher Dialog und Kompromisse nicht mehr möglich sind.

Auf einer Grundposition zu beharren, ist keine Rechthaberei. Diese Dinge sind nicht verhandelbar, sie sind Grenzen, die der Partner zu respektieren hat. Ein Nein ist ein Nein. Inwieweit da die Zahnpastatube dazugehört, hängt davon ab, inwieweit Ordnung zu den Grundwerten eines der beiden Partner gehört.
**********lerin Frau
1.031 Beiträge
Zitat von *******022:
Zitat von **********urple:
Zitat von *******022:

Ja, denn seine Grundpositionen muss man nicht über Bord werfen, wenn der Partner sie nicht mehr akzeptiert. Und man muss auch sagen, wenn etwas nicht passt.

Nein, denn der Partner oder die Partnerin muss das auch nicht. Das ist dann genau die Rechthabereiposition die zu nichts führt ausser Streit.
Dann kann man nur für sich selbst die Konsequenzen ziehen wenn normaler, sachlicher Dialog und Kompromisse nicht mehr möglich sind.

Auf einer Grundposition zu beharren, ist keine Rechthaberei. Diese Dinge sind nicht verhandelbar, sie sind Grenzen, die der Partner zu respektieren hat. Ein Nein ist ein Nein. Inwieweit da die Zahnpastatube dazugehört, hängt davon ab, inwieweit Ordnung zu den Grundwerten eines der beiden Partner gehört.

"Auf die Grundpositionen zu beharren ist keine Rechthaberei":

Gilt das nur für dich oder auch für dein Gegenüber? Wenn dein Gegenüber bei Stress bestimmte Dinge einfach nicht mehr sieht, die für dich dann umso sichtbarer werden, ist das dann nicht auch eine Grenze, die du zu respektieren hast?

Bei mir ist es tatsächlich so, dass ich meine Umgebung immer weniger wahrnehme, je gestresster ich bin. Wenn ich mir vorstelle, dass mein Partner dann noch mehr Stress verursacht, weil er böse auf mich ist und unzufrieden mit mir ist ... Dann geht das Stresslevel einfach erst mal noch höher und ich nehme meine Umgebung noch weniger wahr. Und de facto sehe ich Unordnung dann noch weniger als vorher ...

Nicht gerade die effizienteste Methode, um auf der Sachebene das Problem "Unordnung" zu lösen *zwinker* .

Soll ich mich dann total unterordnen und verformen und fremde Maximen über mein eigenes Empfinden von richtig und falsch setzen?

Oder redet man nicht doch besser liebevoll darüber, was jeder in solchen Situationen WIRKLICH braucht?

Wie gesagt, meine Erfahrung ist gut, die unterschiedlichen Wahrnehmungen auf den "inneren Monk" beider zu schieben. Mein innerer Monk versteckt sich vor Stress im eigenen Innern und sieht nicht mehr, was unordentlich ist. Mir hilft es dann, wenn jemand am Samstag beim gemeinsamen Hausputz mit mir noch mal auf der Sachebene durchgeht, was jetzt eigentlich alles zu tun ist und was liegenbleiben kann.

Und dann können und müssen die Grundpositionen beider eben doch verhandelt werden. Was genau wie wichtig ist und welche Dinge man aktuell gemeinsam schaffen kann und welche liegenbleiben dürfen, damit noch ein wenig Zeit zum Ausruhen und Durchatmen bleibt.
*******022 Mann
182 Beiträge
@**********lerin: Ist es nicht ein bisschen zu einfach zu sagen: "Ich bin gestresst, jetzt ist mir alles egal." (Das ist überspitzt formuliert und ich will dich damit nicht persönlich angreifen.)

Es gibt Ausnahmesituatiinen, wo das berechtigt ist, aber das kann nicht das Dauerargument sein, um die Grundpositionen des Partners so zu verschieben, wie es einem gerade passt. Vor allem ohne Dialog, scheibchenweise immer wieder zu versuchen den Partner zu demontieren und so zu verändern, wie man die Beziehung gerne hätte.

Was ganz wichtig ist, was du schreibst: Ihr schafft gemeinsam wieder Ordnung und sprecht darüber. Also stellt ihr wieder die alte Ordnung her. Ihr kommt zur Grundposition zurück. Damit "heilt" ihr die Ausnahmesituation.
**********lerin Frau
1.031 Beiträge
Zitat von *******022:
Was ganz wichtig ist, was du schreibst: Ihr schafft gemeinsam wieder Ordnung und sprecht darüber. Also stellt ihr wieder die alte Ordnung her. Ihr kommt zur Grundposition zurück. Damit "heilt" ihr die Ausnahmesituation.

Aber es ist nicht die Grundposition des anderen, sondern eine gemeinsam verhandelte Position.

Meine Grundposition ist: Ich lasse die Dinge liegen, bis sie mich stören.

Die passe ich an, wenn ein geliebter Mensch mit mir auf Augenhöhe darüber verhandelt, was seine Grundposition ist, um daraus ein Modell zu entwickeln, das für beide passt.

Aber wenn er mir erklärt, dass seine Position richtig ist und meine falsch, dann ... Dann erhöht er einfach nur mein Stresslevel, ich fühle mich mies, weil ich seinen Anforderungen nicht genüge, und damit wird es noch mehr "Ausnahmesituation" und vor lauter Stress sehe ich noch weniger, wo man ansetzen könnte, um Ordnung zu schaffen.

*****

>> @**********lerin: Ist es nicht ein bisschen zu einfach zu sagen: "Ich bin gestresst, jetzt ist mir alles egal." (Das ist überspitzt formuliert und ich will dich damit nicht persönlich angreifen.)

Das mag so sein, aber ... Mir ist oft wirklich alles egal, wenn ich mal wieder zehn Tage lang 12 Stunden am Tag gearbeitet habe, mit den Kopf überall sonstwo bin und dann ein einziger Tag frei ist. Das ist so, ja. Ich liebe meine Arbeit, und manchmal will ich ausruhen, und manchmal will ich Menschen treffen ... Und Hausarbeit kommt danach erst auf Platz 4 oder 5.

Ich weiß ja nicht, in welchem Beruf du arbeitest, aber bei mir ist alle sechs Wochen mal "weniger" Stress und damit etwas Zeit zum Durchatmen und das Chaos beseitigen, das sich überall angesammelt hat ... *zwinker* Also ist mein Normalzustand das kreative Chaos, was ich nicht immer gut finde, aber es passiert trotzdem.

Wenn ein Herzmensch da andere Prioritäten hat, dann muss man gemeinsam verhandeln und suchen. Seins ist richtig, meins auch. Aber seins ist nicht richtiger, nur weil Ordnung bei ihm eine höhere Priorität hat als bei mir, und ich als Mensch werde dadurch nicht falscher.
*******022 Mann
182 Beiträge
Ganz interessant, was du schreibst, @**********lerin. Du verstehst unter Grundposition etwas anderes. Ich verstehe darunter etwas, das nicht verhandelbar ist. Wenn du dich in einer Sache an den Partner anpasst, ist sie verhandelbar.

Es gibt aber sicher auch für dich Dinge, die dein Partner gut fände, die du aber total ablehnst und auch nicht verhandelbar sind.
**********lerin Frau
1.031 Beiträge
Zitat von *******022:
Ganz interessant, was du schreibst, @**********lerin. Du verstehst unter Grundposition etwas anderes. Ich verstehe darunter etwas, das nicht verhandelbar ist. Wenn du dich in einer Sache an den Partner anpasst, ist sie verhandelbar.

Es gibt aber sicher auch für dich Dinge, die dein Partner gut fände, die du aber total ablehnst und auch nicht verhandelbar sind.

Ich hatte Grundposition jetzt als das verstanden, was die Grundlage der eigenen Position ist. Bei beiden. Als Grundlage für das zu entwickelnde gemeinsame Bild.

Gut, dass du nachfragst *g*

Tatsächlich ist für mich im Leben nahezu alles verhandelbar. Die wenigen Dinge, die wirklich nicht verhandelt werden können, kreisen niemals um Äußerlichkeiten wie Haushaltsführung, sondern um innere Dinge wie Respekt und Würde des Individuums und vergleichbare Dinge.
**********lerin Frau
1.031 Beiträge
Mir fällt dazu ein, was ich einmal bei den Eltern eines Expartners erlebt habe:

Sie hatte entschieden, dass die Haushaltsführung ihr so viel abverlangt, dass sie nicht mehr arbeiten gehen kann. Denn das große Haus musste jeden Tag (!) komplett durchgefegt, gesaugt und gewischt werden. Inklusive aller Ablagen. Ich weiß nicht, was noch alles getan werden musste, aber sie kam nie zur Ruhe. Vor lauter Putzen und klinischer Sauberkeit kam sie nicht dazu, mir als Gast bei meinem allerersten Besuch dort einen Tee zu kochen, das musste mein damaliger Freund machen, der dazu mit mir in die Küche ging. Es gab dann genau eine Tasse für mich, er machte sich keinen, und noch während das Wasser dafür im Wasserkocher heiß wurde, kam seine Mutter rein und beseitigte sämtliche Wasserflecken, die der Prozess des Wasserkocher-Befüllens gemacht hatte.

Der Vater saß währenddessen in dem einzigen Raum, der ihm zugestanden war, spielte dort Computer und warf mir einen etwas hilflosen Blick zu, als ich hereinkam, um ihn zu begrüßen ... In dem Zimmer war es nicht klinisch rein, "nur" normal ordentlich.

Ich tauschte einen hilflosen Blick mit ihm, aber mein damaliger Freund zog mich sofort wieder raus aus dem Zimmer, in dem tatsächlich eine Kaffeetasse (mit Untersetzer) neben der Tastatur stand.

Und dann hielt die Mutter in ihrem Putzen und Wischen für einen Moment inne und erklärte mir, wie furchtbar sie unter diesem Mann zu leiden hatte, der die ganze Zeit nur Unordnung und Chaos in ihr schönes Heim brachte (das er vermutlich abbezahlte) und nie mit anfasste und half.

Vor lauter Putzen und Aufräumen kam sie auch nicht dazu, für ihre Gäste zu kochen. Wir gingen abends essen. Am Nachmittag gab es trotz mehrstündiger Autofahrt auf dem Weg dahin keine Stärkung für uns als Gäste. Das hätte, so vermutete ich damals, Schmutz und Unordnung bedeutet, sowohl bei der Zubereitung wie auch beim Verzehren.

Es blíeb mein einziger Besuch in diesem sauberen und ungastlichen Haus. Diese Frau hatte in Bezug auf Ordnung und Sauberkeit offenbar eine Grundposition, die nicht verhandelt werden konnte und die alles weit übertrifft, was mir in der Hinsicht je gelingen wird. Aber meiner Ansicht nach hatte sie darüber aus den Augen verloren, worum es in Wahrheit beim Schaffen eines Heims geht.
Ja das ist doch ein schönes Beispiel dafür das man Dinge kauft und diese Dinge dann den Menschen besitzen.
Man muss sich ja um die Dinge kümmern und pflegen, sauber halten. Renovieren, heizen etc und da kommt das eigentliche wohnen oft zu kurz weil immer was gemacht werden muss.

Ja da sieht man wo es hinführen kann wenn man Zuviel hat.


Und darum ist der Minimalismus für manche Menschen der letzte Ausweg.
*******022 Mann
182 Beiträge
@**********lerin: Ein extremes Beispiel und sicher kein Umfeld, wo du dich wohlgefühlt hast. Hätte ich mich auch nicht. Du wärst ja dann auch immer die schlampige Freundin gewesen, weil du nicht die ganze Zeit putzt.

Interessant ist der Aspekt mit dem Vater, der sich zurückgezogen hat. Er wird es seiner Frau nie recht machen können, deshalb sondert er sich ab. Gibt es glaube ich oft.

@*******rock: Interessanter Punkt. Weniger Dinge erzeugen weniger Stress. Die Zahnpastatube muss aber schon vorhanden sein, sonst wird es unhygienisch.
****ot2 Mann
10.746 Beiträge
Themenersteller 
Das Käsebeispiel kann man noch toppen:
Zwei identische Packungen Gouda, eine läuft in drei Wochen, die andere in drei Tagen ab.

"Schatz, warum hast Du denn jetzt nicht die Packung geöffnet, die in drei Tagen abläuft, sondern die neue Packung?"

"Drei Tage Haltbarkeit sind mir zu wenig, da nehme ich lieber die frische Packung."

"Und was soll jetzt mit der anderen Gouda-Packung geschehen?"

"Wenn Dir die geringe Resthaltbarkeit nichts ausmacht, kannst Du sie ja essen."

Was soll man da jetzt sagen?
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