„Was ganz wichtig ist, was du schreibst: Ihr schafft gemeinsam wieder Ordnung und sprecht darüber. Also stellt ihr wieder die alte Ordnung her. Ihr kommt zur Grundposition zurück. Damit "heilt" ihr die Ausnahmesituation.
Aber es ist nicht die Grundposition des anderen, sondern eine gemeinsam verhandelte Position.
Meine Grundposition ist: Ich lasse die Dinge liegen, bis sie mich stören.
Die passe ich an, wenn ein geliebter Mensch mit mir auf Augenhöhe darüber verhandelt, was seine Grundposition ist, um daraus ein Modell zu entwickeln, das für beide passt.
Aber wenn er mir erklärt, dass seine Position richtig ist und meine falsch, dann ... Dann erhöht er einfach nur mein Stresslevel, ich fühle mich mies, weil ich seinen Anforderungen nicht genüge, und damit wird es noch mehr "Ausnahmesituation" und vor lauter Stress sehe ich noch weniger, wo man ansetzen könnte, um Ordnung zu schaffen.
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@**********lerin: Ist es nicht ein bisschen zu einfach zu sagen: "Ich bin gestresst, jetzt ist mir alles egal." (Das ist überspitzt formuliert und ich will dich damit nicht persönlich angreifen.)
Das mag so sein, aber ... Mir ist oft wirklich alles egal, wenn ich mal wieder zehn Tage lang 12 Stunden am Tag gearbeitet habe, mit den Kopf überall sonstwo bin und dann ein einziger Tag frei ist. Das ist so, ja. Ich liebe meine Arbeit, und manchmal will ich ausruhen, und manchmal will ich Menschen treffen ... Und Hausarbeit kommt danach erst auf Platz 4 oder 5.
Ich weiß ja nicht, in welchem Beruf du arbeitest, aber bei mir ist alle sechs Wochen mal "weniger" Stress und damit etwas Zeit zum Durchatmen und das Chaos beseitigen, das sich überall angesammelt hat ...
Also ist mein Normalzustand das kreative Chaos, was ich nicht immer gut finde, aber es passiert trotzdem.
Wenn ein Herzmensch da andere Prioritäten hat, dann muss man gemeinsam verhandeln und suchen. Seins ist richtig, meins auch. Aber seins ist nicht richtiger, nur weil Ordnung bei ihm eine höhere Priorität hat als bei mir, und ich als Mensch werde dadurch nicht falscher.