Beeinflusst üblicher Haushaltsstress die Beziehung?

Mir fällt hier gerade ein sehr interessantes Kommunikationsmuster auf: Ganz egal, was im Diskussionsverlauf kommt, es gibt als Antwort stets ein neues Käsebeispiel. Bezug zur restlichen Diskussion ist eher marginal.

Irgendwie hab ich jetzt Lust auf Käsepizza mit viel Gouda und Emmentaler ... Idealerweise in einer schön ordentlichen Wohnung, die jemand anders aufgeräumt hat, nachdem ich gekocht habe

Oder einfach nur noch Milch kaufen die kurz vom Ablaufen ist. 1. oft billiger und 2. wenn keine frischere Milch da ist kann man die auch nicht aufreissen. Und dann das ganze Drama aus dem Versteck in der Vorratskammer anschauen und sich diebisch freuen.

g/w

Mindesthaltbarkeitsdatum ist nur eine Orientierung. Und je nach Art des Käses macht es sogar Sinn es zu überschreiten. Ich denke da an Camembert. Der wird erst dann richtig cremig, wenn er abgelaufen ist.

Ich frag mich ja, ob die abstrusen Käsebeispiele aus eigener Erfahrung stammen oder doch der mangelden Fantasie entspringen.

Oder in solchen Fällen die universelle Antwort geben:

„Jetzt fang doch nicht schon wieder damit an“

Ich denke, die Dosis macht das Gift - auch hier.
In einer Beziehung liebte ich den Kerl wie er war - mit seinen ganzen, zum Teil recht merkwürdigen Ansichten und Macken. Es zeigte sich aber, dass ihm das irgendwie nicht reichte - nur den Mund hat er nie aufgemacht. Hellsehen kann ich nicht.
Auch dem anderen zuliebe kann man eine Menge schlucken, einfach abtun und nicht weiter drüber nachdenken, "Fehler" selbst schnell korrigieren wenn ich nicht damit klar komme - aber irgendwann ist das Maß voll - und ganz bestimmt, wenn man nicht miteinander kommuniziert.

Ansonsten hat man sich den Partner doch ausgesucht. Dann sollte man ihn auch so "verbrauchen" wie er ist. Jmd ändern wollen war noch nie oder nur selten von Erfolg gekrönt und wie lange das gut geht, dass man "das mal eben macht" bleibt jedem selbst überlassen.

Also es gibt Kaltaktiv Reinigungsmittel aber wenn man mal ungestört reden möchte ist eine übliche Haushalt Führung doch ein ganz guter Moment um über etwas zu reden, bevor man sich gar nichts mehr zu sagen hat. Die Wahrheit findet man im übrigen neben dem Smartphone auch im Küchenschrank😉

Jepp, Scheint ein Sommerlochspecial zu sein bei dem die Antworten des TE schon vorprogrammiert sind und automatisch abgespult werden.
Aber wenn man den TE mal ausblendet ist es doch eine nette und teils interessante Diskussion .

Seine ganzen Beispiele haben für mich so gar nichts mit "Haushaltsstress" zu tun, sondern sind ganz persönliche Animositäten, die zum Problem gemacht werden und dadurch erst Stress verursachen.
Unter "Haushaltsstress" verstehe ich mehr organisatorische und zeitliche "Engstellen", insbesondere wenn es da auch noch Kinder gibt und/oder unterschiedliche Arbeitszeiten, Probleme bei der Verteilung der unabdingbaren Aufgaben und Arbeiten und unvorhergesehene Störungen im Ablauf.

Alle "Störungen" die der TE bislang aufgezählt hat sind aber in den jeweiligen Persönlichkeiten der Partner begründet, und die haben sich ja gegenseitig selbst und freiwillig zusammengetan.
Wenn aber der Partner allein durch seine Anwesenheit und seine persönlichen Eigenheiten schon Stress beim Anderen verursacht, hat das für mich nichts mit dem Haushalt zu tun sondern mit falschen Auswahlkriterien und ungenügender Passung.

LG, BoP (m)

Nur wenn sie direkt vorher zur Sprache kommen. Beispiel: Ich habe grade vor ihn ins Schlafzimmer zu zerren, er hat's noch nicht gerafft und kommt mir mit "Also den Müll hättest du aber echt schonmal rausbringen können.". Augenblicklich die Luft raus, das wird dann im schlimmsten Fall auch den Rest des Tages nicht besser
Ansonsten höchstens wenn es zu einem richtigen Streit kommt und dann liegen meist ohnehin andere Dinge zu Grunde, die erstmal geklärt werden müssen.

Ich sehe das nicht als persönliche Abwertung, sondern als durchaus berechtigten und kritischen Diskussionsbeitrag . Vielleicht auch ein Ansporn für dich, selbst einmal etwas mehr in die inhaltliche Diskussion einzusteigen .

Falls du dich persönlich angegriffen fühlst, entschuldige ich mich selbstverständlich dafür, würde das aber in der Fortsetzung lieber per PM klären.


LG, BoP (m)

P.S. Du musst meine Partnerin nicht in Sippenhaft nehmen. Hier schreibt einer, nämlich der männliche Teil.
Das kann man an der Signatur erkennen.

Zugegeben, ich stichel auch mal gerne.

Was mir aber gerade bei Deinem Satz auffällt: Du fühlst Dich angegriffen und belehrt. Kannst Du zumindest nachvollziehen, dass es (D)einer Partnerin mindestens genauso geht?
Ich möchte nicht als dumm dargestellt werden, weil ich nicht auf das Haltbarkeitsdatum geachtet habe ocher im Sinne der Nachhaltigkeit nicht den zuerst ablaufenden Käse gegessen habe.

Wer schreit, hat Recht und wer Recht haben will, diskutiert bis ins Bodenlose. Solange, bis er Recht bekommt, weil der Andere entweder kapituliert oder einfach mental nichts mehr dagegenzusetzen hat.
Was folgt: Streit. Sex? Never ever.
Muss ich mich wirklich immer und immer wieder mit meinem Partner zoffen, Diskussionen ausfechten und auf Standpunkten beharren (aus denen ich ja sowieso immer als Gewinner herausgehen will)....oder schaue ich lieber auf die Dinge, die ich an meinem Herzensmenschen liebe und achte? Nicht immer einfach, ganz sicher nicht. Aber es lohnt sich, die Energie umzulenken.

Mal sehen was noch so an unlösbaren Konflikten auftaucht, wo sie einfach nur doof und unvernünftig ist.

Mittlerweile ist das Thema auf Seite 8 angekommen und weiterhin ist der Tenor vieler Beiträge: Darüber muss geredet und sich geeinigt werden.
Denn ist gibt kein richtig und falsch - für mich.
Egal, wie viele Käseverpackungen mit unterschiedlichen MHDs noch auftauchten...wie immer jemand damit umgeht, ist eben ihre:seine Vorstellung von Vorratshaltung und Ernährungsstil.

Ich könnte mir vorstellen, einen Mann zu lieben, aber mit ihm absolut nicht konform zu gehen, was seine Gewohnheiten und Ansprüche im normalen Alltag beträfen. Es gäbe auch Vorstellungen, da wüsste ich noch nicht einmal, wie ein Kompromiss aussähe.
Und wenn dann noch Kinder dazukämen.... die Elterngeneration .... beruflicher Stress ....

Das alles wirkt für mich auf die Erotik, ja klar.
Denn ich möchte ja gesehen werden mit meinen Vorstellungen und Wünschen, genauso wie ich mein Gegenüber sehen und achten muss mit seinen/ihren Vorstellungen und Wünschen. Erst dann können wir uns mit Wertschätzung und Liebe dem Sex widmen. Wie gesagt....so sehe ich es für mich.

Das sehe ich genauso. Je kleinlicher jeder auf seiner Sicht der Dinge beharrt, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass die Liebe auf der Strecke bleibt. Von der Lust auf gemeinsamen Sex gar nicht zu reden.

Zu Beginn unserer Beziehung haben wir oft wegen solchen Dingen gestritten, dann aber unseren Umgang damit gefunden. Entweder man hat erkannt, dass der Tick des anderen gar nicht so blöd ist und hat ihn sich selbst angeeignet, oder man tut, was dem anderen so wichtig, ist aus Liebe. Manches wurde auch zum kleinen Machtkampf und hat der Stärkere bzw. derjenige entschieden, der die bessere Lösung hatte und was sich nicht ändern lässt, hat man akzeptiert und kommentiert die Sache nicht jedes Mal.

Um beim Thema Klo zu bleiben:
Der offene Klodeckel stört mich schon lange nicht mehr. Ist doch offen viel praktischer. Muss ich ihn auch nicht mehr ständig auf- und zuklappen.
Dafür hält er heute den Mund, wenn ich beim Klogehen wieder mal vergesse zuzusperren. Früher dachte ich, er spielt Polizei, denn jedesmal hat mich der Spinner erwischt und mir erklärt, wie schrecklich das ist, bis ich die Türe zum Protest ganz offen gelassen hab. Da hat er dann aufgegeben und war mit zumachen und meistens zusperren zufrieden.

Heute sind solche Dinge eher an Familienabenden ein Thema, wo wir uns über die Macken des anderen lustig machen. Wenn wir keine größeren Probleme hätten, wäre das Beziehungsleben traumhaft.

In Summe deiner Beispiele, ob Käse, Socken oder Toilettendeckel...
Ich finde, die Disputanten, die offenbar ernsthaft zu diesen Themen solcherart Dispute führen, und das immer und immer wieder...
Die haben einander verdient. Von Herzen.

Das ist schon wieder die falsche Frage.
Damit bereitet man nur ganz hervorragend den Einstieg in die zweite Stufe der Eskalation vor.

Das mit dem Toilettendeckel und der Gabel im Gurkenglas ist keine Meinung oder Splin, es ist nunmal Gesundheitsgefährdung und nicht ausgedacht. Evtl. Wissen aneignen, bevor man stur mit dem Partner streitet.