„bin neu hier und wollte mit meiner Freundin BDSM ausprobieren.
Das ist vergleichbar mit "wir wollen gerne italienische Küche ausprobieren." Das ist sooo ein weites Feld. So wie es im italienischen Restaurant verschiedene Kategorien an Gerichten gibt, zum Beispiel Nudelgerichte, Pizzas, Reisgerichte, Salate und Nachtisch, so gibt es auch im BDSM auch viele ganz unterschiedliche Kategorien.
Deshalb sollte man ja schon vorher wissen, ob man lieber Nudeln oder Pizza ausprobieren möchte oder doch lieber Nachtisch oder ein Fischgericht. Genauso ist es sinnvoll, im BDSM ein bisschen einzugrenzen, welche Kategorie man zuerst ausprobieren möchte.
Dazu ist es sinnvoll, zu wissen, was es so ungefähr für Kategorien gibt. Dazu sind solche Lexika und Übersichten sehr gut geeignet, genau wie eine Speisekarte im Restaurant auch genau dafür geeignet ist.
Hier jetzt nur eine gaaaanz extrem grobe Übersicht, bei der Bestimmt einiges fehlt:
• Thema Schmerzen. Dazu gehört alles, was weh tun kann, angefangen von sanften Klapsen bis zur harten Auspeitschung mit der Bullwhip. Kratzen, beißen, kneifen, Nippel quälen, Füße foltern, Ingwer auf die Schleimhäute und was auch immer. "Fachwörter" Sadismus für den, der das gerne zufügt, Masochismus für den, der es gerne erleidet.
• Thema Restriktionen, also alles, was einschränkt. Die Sicht einschränken oder nehmen durch eine Augenbinde zum Beispiel, Geräusche einschränken durch Kopfhörer und man kontrolliert, was der andere dann hören darf und was nicht, Einschränken der Atmung, was aber nur für Profis ist, da es gefährlich sein kann. Aber kurz!! Mund und Nase zu halten kann man auch als Anfänger probieren, wenn der andere nicht gefesselt ist. Fesseln, Knebeln, Fixieren und so weiter mit verschiedenen Mitteln zu verschiedenen Zwecken. "Fachwörter" Bondage und Sinnesentzug.
• Thema Dominanz und Unterordnung. Einer bestimmt, der andere folgt. Der eine sagt zum Beispiel, wann es Sex gibt und wie der abläuft, der andere macht es einfach mit. Der eine übernimmt die Kontrolle über die Situation und der andere gibt Macht und Mitbestimmungsrecht für diese Zeit ab. Natürlich muss man mit dieser Macht verantwortlich umgehen und darf nicht über Tabus des anderen trampeln, nur weil man gerade bestimmen darf.
Bestimmen, ob man selber gerade aktiv ist oder der andere einen verwöhnen muss, bestimmen, wie lange wo was passiert. Den anderen vor sich knien lassen, den anderen als Fußbank oder als Diener benutzen, der alles holt, was man will. Und so weiter. "Fachwörter" dominant, devot, Submission, EPE und so weiter
• Thema Kampf: Manche Menschen mögen es, miteinander zu rangeln und körperlich und seelisch Kräfte zu messen, mit dem Ziel, dass schließlich einer unterliegt und der andere dann die Kontrolle übernimmt. "Fachwörter" Prey und Hunter, Brat und Tamer, Playfight und so weiter.
• Thema Erniedrigung: den anderen Dinge tun lassen, die für denjenigen peinlich oder schwierig sind, dem anderen durch Worte und Taten das Gefühl geben, kleiner, weniger wert oder in niedriger Position zu sein.
• Zusätzliches: Man kann, wenn man die Situation kontrolliert, so viele schöne Dinge tun, die jetzt nicht in eine dieser Kategorien passen, sozusagen der "Nachtisch" auf der Karte. Den anderen massieren, streicheln, mit Eiswürfeln, Federn, was auch immer bearbeiten/verwöhnen oder sich selbst verwöhnen lassen. Nette Dinge sagen oder sagen lassen. Das ist auch sehr vielseitig.
Jetzt ist es an euch, zu gucken, was für euch persönlich interessant ist und was ihr davon zuerst ausprobieren möchtet.
...dafür brauch es kein Bondage 
Was beim ersten mal ungeübt, eh oft nicht der Bringer wird, weil Mann gerne versucht es besonders gut und schönzumachen, weil er mehr an Technik interessiert ist. 
