Zitat von **********nblau:
„Zu lieb vs. bad boy?
Hier wurde in einem Thread die These aufgestellt, dass Männer, die zu lieb, zu nett oder zu verständnisvoll sind von Frauen nicht für Sex ausgesucht werden, sondern die "bad boys".
Die wären männlicher und sexy.
Ich persönlich glaube ja, dass diese etwas holzschnittartige These ihre Wurzeln in unser aller Teenagertagen hat.
Das Klischee gibt es übrigens auch anders herum, dass die Jungs lieber der frühreifen/aufgetakelten Oberzicke hinterher laufen als dem - Obacht: Klischees galore! - unscheinbaren Bücherwurm, der etwas nerdigen Gamerin, der "Kumpelhaften" in der Clique. Nur suchen Frauen, wenn sie einen Korb kriegen dann den "Fehler" eher bei sich selbst, während Männer eher dazu neigen davon auszugehen, dass sich die Sterne gegen sie verschworen haben. Heraus kommen dann solche Thesen, dass Frauen auf Arschlöcher stehen, um die Ausgangsfrage mal noch etwas zu überspitzen.
Dabei hat das Ganze in der Teenagerzeit mMn durchaus ein bisschen einen wahren Kern. Und das ist gar kein Vorwurf (an die Frauen). Sondern wonach hat man denn mit 15, 16 "gewählt"? Nach Charakter? Nach Persönlichkeit?
Hahahahahaha, I don't think so. Meistens gings doch eher um Aussehen und "Coolness". Wer also nicht aussah wie ein junger Leonardo di Caprio oder "der Coole von der Schule" war, blieb also zwangsläufig bei so mancher Angebeteten unerhört. Nun waren aber die dahingehend Glücklicheren gar nicht zwingend alle Arschlöcher, sondern haben vielleicht einfach nur ihrerseits die Gefühle der eigene Angebetete nicht erwidert und ihr damit das junge Herz gebrochen - und wurden damit dann natürlich automatisch zu Erzschurken. Man selber wiederum war doch immer der Nettesten Einer und hat alles für "sie" gemacht...und fertig ist der Eindruck, dass Frauen auf Arschlöcher stehen und man als Nice Guy immer das Nachsehen hat.
Als junger Bursche waren solche Schlüsse sicherlich verzeihlich, aber irgendwann sollte man(n) auch mal erwachsen werden: jeder Mensch(!) mag nette und hilfsbereite Mitmenschen, aber das qualifiziert einen nicht automatisch für Bett oder Beziehung. Von daher ist das auch gar keine böse Absicht, wenn man(n) dann auch im Erwachsenenalter noch ständig in der Friendzone landet, wenn man im Endeffekt nicht viel mehr als gute Absichten zu bieten hat.
Weil interessante Menschen, Menschen, denen man eine gewisse Persönlichkeit und Charakter, vielleicht sogar Charisma nachsagt, sind selten Menschen, die einem ständig nach dem Mund reden, "Ich mag was Du magst.", "Mir egal, entscheide Du." etc.
Erwachsene - egal welchen Geschlechts - interessieren sich nunmal eher für interessante Menschen und nicht für farb- und konturlose Ja-Sager. Da reicht es halt nicht zu mehr als Freundschaft. Weil sind ja nette Menschen, warum also sollte man nicht mit ihnen befreundet sein?
Und damit beginnt das ganze Spiel von vorne: interessante Menschen haben natürlich tendenziell mehr Auswahl an Partnern als nicht so interessante Menschen. Damit bleibt zwangsläufig manches Gefühl unerwidert, manches Herz auf der Strecke. Auch ohne, dass sich die Leute arschlochmäßig verhalten. Aber "sie" hat Liebeskummer und dabei ist man selber doch der Liebsten Einer und macht alles für "sie". Und dann ist es natürlich weiterhin einfacher daran zu glauben, dass Frauen halt auf Arschlöcher stehen, statt sich einzugestehen, dass der andere vielleicht einfach nur interessanter ist als man selber. Was immer das im konkreten Einzelfall bedeuten mag.
Ansonsten verweise ich auf das Posting von @********agus auf Seite 4, warum Frauen auf vermeintliche Bad Boys stehen. Ich würde nur eben differenzieren wollen, dass Menschen grundsätzlich eher auf interessante Menschen stehen als auf uninteressante und vermeintliche und echte Bad Boys eben interessanter wirken als unscheinbare und/oder zurückhaltende Durchschnittstypen.