Ich habe in jungen Jahren Affären gehabt, weil ich einen hohen und facettenreichen Sexdrive habe. Ein Partner/in konnte dies meist nicht befriedigen.
Genauso im sozial/ kulturellen Bereich.
Grundsätzlich musste eine Affäre für mich immer etwas Besonderes sein. Nur auf sex basierend war mir zu wenig. Gemeinsame kulturelle Erlebnisse, Hoteldates mit Sauna, Städtetrips, gemeinsame Kinks etc. waren mir wichtig. Und nein, dass hat meist nicht der Mann bezahlt. Es ging mir darum jemanden dabei zu haben, der genauso exzessiv und sündenhungrig ist, wie ich. Und nein, diese waren nur in den Anfängen heimlich, also in meinen Teenie Jahren und anfänglichen 20ern.
Ich habe mich irgendwann selbst reflektiert und gemerkt, dass ich nicht monogamy leben kann und will. Ich bin mit meinem jetzigen Exmann ins Gespräch und wir haben uns entschieden Swingerclubs / Joyclub zu bedienen. Auch erotische Tipps 1-2 Mal im Jahr nach Hamburg auf die Reeperbahn incl. Hotel und dicken Budget für Shopping und Burlesquebar. Er hat dann irgendwann entschieden, dass ich ihm "reiche". Er mir aber nicht und bevor ich in die Versuch gekommen wäre heimlich Fremdgehen zu müssen, weil Alleingänge wollte er nicht, habe ich mich getrennt. Auch mit diversen anderen schwerwiegenden Gründen.
Ich bin Beziehungen danach immer nur offen eingegangen, teils polyamor.
Derzeit lebe ich monoamor in einer D/s Beziehung. Herr Krähe hat fast gar kein Interesse an anderen Frauen, außer schriftlich. Er ist dominanter Wifesharer und wir erleben dadurch fremde Sexkontakte gemeinsam.
Auch mit meinen Affärenerlebnissen, habe ich für mich entschieden, dass ich diese heimlichen potentiellen Sexpartner für mich ausschließen möchte, so gut wie möglich. Im SC ist klar, ist das kaum möglich.
Warum also?
Ja, da wird jetzt ein Shitstorm losgehen.
Ich weiß nicht, ob im Forum nur die ehrenwerten Extremopfer der Furie zum Fremdgehen genötigt werden, hier schreiben, aber meine Erfahrung in fast 15 Jahren Joy ist eine komplett andere.
Sie suchen hier Affären, weil die Frauen hier nunmal kostenlos sind und sie kein Geld für eine Sexworkerin verschwenden müssen (sehr oft gehört). Von den hier oft geschriebenen Aufmerksamkeit und Wertschätzung habe ich nichts entgegengebracht empfunden, wenn ich mal schnell in deren Mittagspause ins Auto steigen sollte, um Ihnen einen zu Blasen und dann zu gehen. Hotel... Nee vergiss es/ ich komme für eine Stunde zu dir, bitte stelle schonmal Snacks bereit, ich rutsche dann über dich rüber, Dusche schnell und stopfen mir etwas rein. Dann geht es weiter zur Arbeit oder nach Hause.
Ach komm, ich habe doch mit meiner Frau keinen Sex mehr, wir können ruhig ohne Gummi vögeln.
Aus beruflichen / ehrenamtlichen Gründen habe ich mir sehr viele Fremdgehgeschichten anhören müssen. Und die meisten "Begründungen" hat sich der heimliche Betrüger nur eingeredet, um sich sein schlechtes Gewissen wegzureden. Wahr oder realitätsnah waren sie selten.
Nein, ich bin nicht moralisch. Soll jeder so seine Sexualität leben, wie er mag, aber ich tue mir für mein eigenes Selfcare, dieses Verhalten als heimliche Geliebte nicht mehr bewusst an.
So wie hier einige Männer schreiben, könnte ich es nachvollziehen und fände es zwar etwas romantisch verklärt, aber wäre eine wertschätzende Affäre.
Nur Sorry, leider ist MEINE Joy Erfahrung da eine ganz Andere. Wie oben beschrieben.
Einfach nur abwertendes und respektloses Verhalten.