Erwartungen und Enttäuschungen bei der Suche

Ich habe Ansprüche, die sich aus meiner Lebenserfahrung speisen. Ich weiß, was mir gut tut und was mit mir nicht harmoniert. Je älter man wird, desto reicher wird dieser Erfahrungsschatz. Ich habe also Erwartungen, die erfahrungsbasiert sind. Weshalb sollte ich wissentlich den Fehler begehen, gegen meine Erfahrung zu handeln und sehenden Auges mir etwas Schlechtes tun? Das wäre selbstverletzend. Dafür bin ich mir zu wertvoll. Für mich hat das etwas mit Selbstachtung zu tun.
Wenn mein potentieller Datepartner keine Erwartungen hat, ist er automatisch aus dem Rennen.

Wenn es nur um Sex ohne jegliche Tragweite geht, kann das so stimmig sein.

Ich war schon mit Frauen in Partnerschaften, die waren blond, dunkelhaarig, lockig und auch glatt. Es gab welche, die hatten mehr Gewicht als ich, aber andere waren auch sehr zierlich. Es gab die Unbeholfenen und die handwerklich Begabten.

Und nun? Bin ich ein "Allesfresser"? Ehrlich, was für ein billiger, niveauloser und verletzender Ausdruck!

Du wirst es vielleicht nicht glauben, aber meine History gleicht sogar etwas Deiner. Jetzt nimm mir den Ausdruck nicht übel und hänge Dich da nicht dran auf. Eben, weil es "NICHT" nur um Sex geht, sollte eine Frau sich daurch wertgeschätzt fühlen, weil der Mann konkret weiß was er will.

An dem Date hätte es nichts geändert und auch nicht an der Tatsache, dass er, wie du es ausdrückst, eine Pfeife war.
Es hätte aber das enttäuschte Gefühl danach verhindern können.

Die "History" spielt keine Rolle, der Begriff bleibt meiner Ansicht nach, was er ist: niveaulos und verletzend.


Oh, ich weiß, was ich will. Das ist aber keine bestimmte Haarfarbe. Mir ist anderes viel wichtiger.

Aber klar, so gewichtet eben jeder anders. Wenn es bei dir solche Äußerlichkeiten wie die Haare oder die Augenfarbe sind, weswegen sie nicht mehr in Frage kommt, ist das natürlich okay.

Das Aufregende am Kennenlernen (mit Suchen habe ich wenig Erfahrungen) war für mich immer die Begegnung mit einer andersartigen Gefühlswelt und Biografie und das allmähliche Herausfinden, welche Verbindungsmöglichkeiten es gibt. Mich interessiert an einer Frau alles, ihre Eigenheiten inspirieren mich, ihre Vorlieben, ihre Ängste, ihre Fähigkeit, sich auf jemanden einzulassen, sind unglaublich spannend. Deshalb ist Öffnung ein so wichtiges Thema für mich.

Ich bin bei ersten Treffen eher Zuhörer als selbst Erzähler. Erstaunlich oft wurde dann fröhlich über Erwartungen, MustHaves, Vorlieben und Sehnsüchte "referiert", wobei mir schnell der Gedanke kam, dass hier ein ganzes Team an Männern gesucht wurde, was sich leider hin und wieder bewahrheitete. Ein reflektierter, bindungsfähiger Mensch mit eigenen Bedürfnissen fehlte meist in solchen Aufzählungen.

Ich finde Reflektiertheit sexy, nein, ich finde sie unverzichtbar. Ich finde Tiefgang anziehend, ich will eine Geschichte vorfinden, keine unsortierte Buchstabensuppe. So weit zu meinen Hoffnungen. Empathie, EQ und soziale Kompetenz waren immer nur Zufallsfunde, nie bei einer Partnersuche gefunden.

Genau, ich möchte hier keinen "Roman" schreiben. Natürlich habe ich jetzt ein paar Äußerlichkeiten erwähnt, für Männer sind diese oft tatsächlich enorm wichtig. Ließe sich meine Süße heute ihre schönen Haare abschneiden hätte ich ein kleines Problem damit, lieben würde ich Sie deshalb natürlich nicht weniger. Würde ich mich hingegen körperlich vernachlässigen, würde sie mich nicht mehr so attraktiv finden.
In einem sind wir alle uns aber einig, es gibt weit aus wichtigere Dinge im Leben als gut auszusehen.
In einer Beziehung spielen aber grade die ganz vielen "Kleinigkeiten" die aller größte Rolle.

Verletzend? Fühlt ein Mann sich wohler wenn seine Mami Ihm mit der Hand über den Kopf streichelt, Ihm einen Lolli in den Mund steckt und sagt:" Junge war doch nicht so schlimm"?

Ein super Beitrag, der es auf den Punkt getroffen hat. Genau so ist es bei mir auch.

Ich möchte hie KEINESFALLS irgend eine Person verletzen! Ganz im GEGENTEIL! Helfen!

Die Eingangsfrage bezieht sich für mich auf Erwartungen an andere und hier kann ich Enttäuschungen minimieren, wenn ich keine bis kaum welche habe. Keine Erwartungen wird mitunter damit verwechselt, keine Prinzipien, oder Werte mehr zu haben, es heißt aber lediglich für mehr als einen Ausgang offen zu sein. Wenn ich erwarte, dass jemand Interesse an mir hat, bin ich enttäuscht, wenn das nicht der Fall ist, plane ich eben dies mit ein, minimiere ich die Enttäuschung.
Erwarte ich, das der Mensch angezogen zum Date erscheint und er tut es nicht, bin ich enttäuscht. Bin ich aber für diese Möglichkeit offen, ist er weiterhin. Ich’s für mich, aber ich bin nicht enttäuscht, weil ich es schon berücksichtigt habe.

Meine Erwartungen an mich, muss ich keinesfalls runterschrauben. Ich kann immer noch von mir erwarten, dass ich erwachsen genug bin, um ein Gespräch zu führen, wenn ich es aber nicht mehr von dem anderen erwarte und es berücksichtige, dass der andere nicht so erwachsen ist, bin ich weniger enttäuscht.

Keine Erwartungen heißt einfach, für den Ausgang offen zu sein, aber nicht, sich alles gefallen zu lassen. Es geht um Enttäuschungen, die mit Erwartungen einhergehen und der Umgang damit.

Die Erwartung wird immer zum Verhängnis, spätestens wenn der Vergleich stattfindet zum Unglück.

Schön langsam verstehe ich. Für mich persönlich ist Enttäuschung nicht die einzig mögliche Reaktion auf nicht erfüllte Erwartungen. Erwartung heißt für mich, dass ich "denke, dass etwas so sein wird".

Wenn es nicht so ist, kann das - je nach Thema - viele unterschiedliche Reaktionen meinerseits zur Folge haben.

Sehe ich auch so, auch wenn Du mich ignorierst.

Wenn das für dich nicht die einzige Reaktion ist, bist du schon ein ziemliches Stück weiter (das meine ich nicht ironisch).

Ich bin selbst gerade in die „Falle“ getappt. Ich hatte Kontakt zu jemanden, mit dem ich vor Jahren mal Kontakt hatte. Ich habe unausgesprochen erwartet, den gleichen Menschen von damals zu treffen und war enttäuscht, das er sich (für mich negativ) verändert hat. Hätte ich genau das berücksichtigt, wäre mir die Enttäuschung erspart geblieben.

Lass es einfach sein. Gehe einfach nicht weiter auf mich ein und gut ist. ich handhabe es jetzt genauso.

Sorry

Tja, leider sieht man das den Leuten nicht an

Es war jetzt lediglich ein Beispiel, um zu verdeutlichen, was ich meine. ☺️

@****_78 Ich verstehe was du meinst. Grade die Erwartungshaltung macht es uns oft schwer und hin und wieder blockieren wir uns damit selbst.

Oft ist es halt schwer sich direkt ein Bild von jemandem zu machen, wirklich kennen tut man jemanden erst nach langer Zeit glaube ich. Manche öffnen sich nie ganz, nicht mal ihrem Partner gegenüber.

Ich glaube, es kommt aber auch auf die Verbindung an. Bei Menschen, die wir kaum kennen, fällt das sicherlich leichter, schwieriger finde ich es bei Menschen, die wir mögen. Ich weiß nicht, ob hier nicht etwas automatisches anfängt.

Wenn ich jemanden zu Beispiel mag und er mir wichtig ist und er mir das auch sagt, erwarte ich, dass er auch meint was er sagt. Wenn ich jemanden wichtig bin, würde ich jetzt nicht erwarten, dass er/sie mich ignoriert, tut dieser Mensch es doch, bin ich enttäuscht. Stellt sich heraus, er/sie meint es nicht so, bin ich enttäuscht. Würde ich jetzt aber berücksichtigen, dieser Mensch meint nicht was er/sie sagt, würde ich die Enttäuschung minimieren, dass heißt nicht, dass ich es nicht glaube, sondern ich plane nur das andere mit ein. Hier hilft auch die Erfahrung, die wir mit Menschen gemacht haben.

Hinzu kommt die Erwartungen an mich, das ich es nicht erwartet habe, dass ich mich in einem Menschen so täuschen kann.

Die Welt verändert sich
Wenn das Menschen nicht auch tun würden wäre bald zappenduster, ich würde fast erwarten das ein Mensch sich mit den Jahren verändert.

und wir hoffen ...das es gut bleibt oder wird...Erwartungshaltung