Ich habe auch meine Probleme mit den Begriffen "Bauchgefühl" und "innere Stimme", weil das für mich nach Esoterik und Magie klingt.
Letztlich ist ja folgendes gemeint: Man macht Erfahrungen, lernt jemanden also ein wenig kennen, und daraus entsteht ein gutes oder schlechtes Gefühl, was man nicht voll in Worten erklären kann, ein Kribbeln, ein Vertrauen oder eben ein Verdacht, dass da was "nicht stimmt".
Letztlich entsteht dieses Gefühl aber nicht "aus dem Bauch" und auch nicht magisch, sondern unser Gehirn baut sich das aufgrund der Erfahrung mit mailen, reden, Mimik, Gestik, Erzählungen und auch nicht gesagtem zusammen. Und wenn das noch nicht so viel ist, sind wir natürlich nicht sicher, sondern wir nennen es "Intuition" oder "Gefühl".
Und die Frage, ob wir dem "vertrauen" können, hängt eben letztlich auch nur davon ab, ob wir gelernt haben, dass sich unsere intuitiven Schlüsse aus ersten Erfahrungen bewahrheitet haben.
Meist haben wir nämlich Leute weiter erlebt und festgestellt, dass sich so ein erstes Gefühl im Nachhinein bewahrheitet hat, und so lernen wir, Menschen schnell einzuschätzen.
Manchen wir das zu schnell und oberflächlich, kann man es Vorurteil nennen. Ziehen wir aus wenigen Indizien gut nicht verbalisierbare Schlüsse, nennen wir es "Bauchgefühl" oder "innere Stimme".