„„No Risk - No Fun!“ - wie risikobereit seid ihr?
Gar nicht!
Und wenn dieses Thema für mehr Risikobereitschaft wirbt, hat es für mich sein Ziel verfehlt.
Es braucht mehr Sicherheit, mehr Wachsamkeit, Aufklärung über Gefahren und nicht mehr gleichgültige Sorglosigkeit.
Nun ja, „Werbung für mehr Risikobereitschaft“ - so haben wir es zwar nicht gesehen - ab ja, warum auch nicht?
„Mehr Sicherheit, mehr Wachsamkeit, mehr Aufklärung über Gefahren“ - das erschreckt uns aber zutiefst.
Hatten wir das nicht gerade 3 Jahre lang? Endet das nicht irgendwann in einem gemeinsamen Stillstand, einem Eingesperrtsein, einem gegenseitigen Bespitzeln und Bewachen, einem „Drohen“ mit „Gefahren“ ?
Wo fangen wir an, vor allem, wo hören wir damit wieder auf?
Ist „Risikobereitschaft“ nicht auch eine ganz besondere Form von Freiheit?
Und sind wir tatsächlich schon wieder bereit, Freiheit für Sicherheit zu opfern, die am Ende doch keine ist?
Dann ist beides weg? Freiheit und Sicherheit?
Wenn wir von „Risikobereitschaft“ sprechen, dann heißt das für uns noch lange nicht, dass wir die Risiken nicht vernünftig abwägen, es heißt auch nicht, gedankenlos und verantwortungslos dabei zu handeln.
Im Gegenteil. Eine vernünftige, verantwortungsbewusste Risikoabschätzung dient doch geradezu dazu, die Risiken gering, das Ergebnis groß zu halten.
„Sicherheit“ im übertriebenen Sinn hingegen halten wir für ein gedankenloses, bisweilen unverantwortliches Reglementieren mit der Brechstange. Alle Chancen und Risiken über einen Kamm scheren, egal ob es passt oder nicht. Anderen verbieten, was man selber sowieso nicht braucht.
Die Sicherheit ist dann auch nur höchstens „gefühlt“ da, aber alle Chancen sind dahin. Die Menschen verlernen außerdem ihre ganz individuellen Fähigkeiten, für ihr eigenes Leben sowohl ihre Risiken zu bewerten, als auch verantwortlich damit umzugehen.
Wollen wir das wirklich?
Wir befürchten, dass wir in einer mehrheitlich älter werdenden Bevölkerung verstärkt diesen „Sicherheitsgedanken“ haben werden. Er ist halt vordergründig so schön bequem und blendet vermeintlich alle Risiken aus.
Das wird bis hinein in den ganz privaten Bereich gehen. Wir sehen es jetzt schon, wenn „ältere Menschen“ vom Staat angerufen werden sollen, damit sie, wenn es warm ist, von einer Behörde dazu aufgefordert werden, mehr zu trinken.
Wenn dann schon „Trinken“ staatlicher „Sicherheit“ unterliegt, dann ist alles was „weicher“ und noch weniger lebensnotwendig erscheint, doch im Grunde auch schon erledigt.
Die Ansteckungsrate mit „egal was“ im Swingerclub ist aus behördlicher Sicht zu groß? Zuschließen, verbieten.
Diese Orgien braucht kein Mensch. Die „älteren“ haben eh keine Bedürfnisse mehr zu haben. Für die „jungen“ reicht die gefahrenreduzierte Fortpflanzung.
Ja, natürlich. Wir geben zu, das mag vielleicht noch ein etwas unrealistisches, überzogenes Bild unserer Zukunft sein, aber es erschreckt uns.
Soweit haben wir ehrlich gesagt bei der Erstellung des Themas überhaupt nicht gedacht. Insofern Danke an
@*******ter und
@******Moi , die uns auf die „Sicherheit“ als Gegenpol zu „No Risk - No Fun“ hingewiesen haben.
Wir sind da eher von unserer flapsigen Leichtigkeit des Seins ausgegangen.
Für uns bleibt dennoch die Frage, ob eine verantwortliche, aber individuelle Abwägung von persönlichen Risiken und Chancen nicht doch die bessere Form der Zukunftsgestaltung ist.
Natürlich gehört auch etwas Mut dazu, „etwas zu Riskieren“.
Aber wie wollen wir unsere Zukunft ohne Mut zum Risiko denn anders gestalten? Nur noch mit Stillstand in totaler Sicherheit?
Oder doch eher mit einem kalkulierten, verantwortlichen Risiko, mit dem alle gelernt haben positiv und achtsam für ihre Mitmenschen umzugehen?
Für uns kann das bei den ganz kleinen und einfachen Dingen schon losgehen.
Wenn wir nicht eines Tages den „Mut“ gehabt hätten und wären das „Risiko“ eines Swingerclubbesuchs eingegangen, dann wären uns viele Jahre „Fun“, viele positive Erfahrungen, tolles Feedback, die Bekanntschaft für uns inzwischen sehr wertvoller Menschen, wichtige Erfahrungen für unser Leben, eine über das Paardasein weit hinausgehende sexuelle Erfüllung und so viel Wertvolles mehr entgangen.
Dieses „Risiko“ würden wir doch niemals eingetauscht haben wollen, gegen die Alternative „Sicherheit“ auf der heimischen Couch und Warten auf den Trinkanruf.
Für uns steckt die größte Sicherheit in einem kalkulierten, verantwortlichen Abwägung unserer Risiken. Das schaffen wir auch noch selber.
Und das kumuliert bei uns eben in der verkürzten Gleichung:
„No Risk - No Fun“
Sie blendet aber Verantwortungsbewusstsein, Achtsamkeit, Nachhaltigkeit, Respekt vor Mensch, Tier und Umwelt in keiner Weise aus.
Im Gegenteil. Diese Formel zwingt uns dazu, uns regelmäßig damit aktiv auseinanderzusetzen und nicht in die Lethargie einer fremdbestimmten Sicherheit zu verfallen.
Für uns heißt das, aktiv, positiv und sicher unsere Gegenwart und Zukunft gemeinsam mit anderen zu gestalten.
Tom & Zarah