Ich frage mich gerade, wie es kommt, dass mir so etwas tatsächlich noch nie passiert ist?
Ich glaube, ich habe insgesamt viermal oder sogar fünfmal jemanden hier kennengelernt und dann getroffen. Vor Ort habe ich dann meist festgestellt, dass irgendwas mit der jeweiligen zwischenmenschlichen Chemie dann doch nicht stimmte, und ich habe jedes Mal meinen Profiltext noch mal etwas angepasst, damit noch etwas klarer wurde, wer ich eigentlich bin und was ich eigentlich mag, um mich wohlzufühlen. Es waren jedes Mal gute Männer, so ist es nicht!
Ich wurde allerdings auch schon sehr viel öfter nach Treffen (oder Handynummern) gefragt.
Gerade überlege ich, was für Kriterien es sein könnten, die an der einen Stelle zum gefühlten Ja und an so vielen anderen zum gefühlten Nein führten.
Ich glaube, ganz wichtig war immer eine gewisse Wertschätzung mir gegenüber. Ein Gefühl und eine Bereitschaft, mich zu beeindrucken, mir zu zeigen, dass ich bei diesem Mann Geborgenheit erfahren kann und gleichzeitig glitzern und sprudeln und ich selbst sein. Es ist wirklich schwierig zu greifen, weil es ganz unterschiedliche Männer waren, und weil sich dieses Gefühl nie durch direkt formulierte Worte vermittelte, sondern immer irgendwie im Subtext mitschwang.
Und bei anderen halt nicht.
Ich will es jetzt nicht die Fragestellung nach dem "was hast du mir zu bieten" nennen, denn diese Frage wird oft entsetzlich falsch interpretiert. So, als ob es um Wohlstand ginge, darum, sich auf die faule Haut zu legen und den Mann sich abhampeln zu lassen, darum, abzuchecken, ob er genug ist. So ist es nicht gemeint. Absolut nicht.
Aber es ist tatsächlich die Frage: Was kannst und willst du tun, bieten, zeigen, ausstrahlen, vermitteln und sein, um mich glücklich zu machen?
Und wo gibt es umgekehrt Dinge, wo du dir wünscht, von mir glücklich gemacht zu werden, auf eine Weise, die zu dem passt, was ich bin und gerne gebe?
Wenn ich an diesen beiden Stellen nicht genug Resonanz spüre, dann vereinbare ich keine Treffen.
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Keine Ahnung, ob darin jetzt Impulse liegen, mit denen andere etwas anfangen können. Aber das hier ist das, was ich finde, wenn ich mein Bauchgefühl vor Treffen in Worte fasse. Habe Standards. Erwarte, dass man dich glücklich machen will und sich Mühe damit gibt. Und erwarte, dass man umgekehrt dir die Chance gibt, glücklich zu machen.
Wenn sich die Kommunikation nicht entsprechend anfühlt, mach keine Treffen.
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Aber ist das jetzt wirklich eine Methode, die (mehr zufällig) funktioniert und die man sich deswegen abgucken könnte?
Oder hatte ich rein zufällig in der Hinsicht immer "Glück" – auch, wenn es dann doch sehr oft zu keinem zweiten Date kam?