Hach, ich liebe sowas.
händereib
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Ganz simpler Grund:
Dating(-Apps) haben sich verändert und forcieren immer stärker Hypergamie.
Hypergamie klingt zunächst großartig für Frauen, die zu 80% die immer gleich großgewachsenen attraktiven "20%" der Männer wählen - auf Tinder sind es (durch die App gemessen!) übrigens nur 6% (ja, kein Witz: sechs Prozent!).
Fangen wir an: Ich kenne die Datenerhebungen, auf denen diese Zahlen beruhen und stelle immer wieder fest, dass ein ganz bestimmtes Klientel (an Männern) es LIEBT, diese verfälscht darzustellen - ich tippe hier tatsächlich mittlerweile auf selektives Lesen, weil es mir am plausiblesten erscheint. Immerhin ist das ein Phänomen, das ich mit Sicherheit ebenfalls von mindestens 80% aller Männer kenne, die mich in all den Jahren je online kontaktiert haben.
Was stimmt: Frauen bewerten rund 80% aller Männer online als unterdurchschnittlich attraktiv. Ja, UNTERdurchschnittlich. Das ist natürlich erstmal ein Schlag in die Magengrube.
Was NICHT stimmt: 80% aller Männer wären für Frauen unattraktiv. Hier wird der Fehlschluss hergeleitet, dass es sich um eine feste Anzahl an Männern handeln muss und alle Frauen dieselben 80% aller Männer unattraktiv finden.
Zunächst einmal basieren diese Zahlen vorwiegend auf optischen Werten, Frauen (und Männer) haben beim Faktor Attraktivität primär die Optik bewertet. Aus den Datenerhebungen (Ok Cupid und Tinder haben da ganz viele und interessante) geht nämlich auch hervor, dass Frauen sich deutlich uneiniger darüber sind, welche Männer sie jetzt attraktiv oder unattraktiv finden.
Das heißt: Es ist sehr viel wahrscheinlicher, dass einer extrem hohen Anzahl an Männern dieselbe Frau gefällt, als dass einer extrem hohen Anzahl an Frauen derselbe Mann gefällt. Zwar gibt es natürlich auch bei Männern so ein paar vereinzelte, absolute Spitzenkandidaten, aber im großen und ganzen ist es wahrscheinlicher, dass Frau A nicht dieselben 20% der Männer attraktiv findet, wie Frau B, bzw. ist es wahrscheinlicher, dass die beiden weniger Überschneidungen haben als zwei Männer, die Frauen bewerten.
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Doch sie bedeutet:
a) Frauen müssen sich die Superhelden teilen (das tun sie bei ausreichend männlicher Attraktivität und sagen das auch völlig offen)
Dieser Fall ist wahrscheinlicher, wenn es um oberflächliche Geschichten geht, also reiner Sex (nirgendwo haben Frauen höhere Ansprüche an die optische Attraktivität, als bei reinen Sexgeschichten), oder der tatsächlich so berühmt-berüchtigten Hypergamie, bei der sich Frauen gezielt in höhere Status-Kreise begeben wollen und verlangen, dass der Kerl mindestens sechsstellig im Jahr verdient.
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b) die wenigen sehr attraktiven Männer, die beinahe alle Nachfrage auf Dating-Apps einsammeln, verändern sich
Geld korrumpiert Menschen.
Macht korrumpiert Menschen.
Massenhafte Aufmerksamkeit korrumpiert Menschen - der Ego-Boost ist schädlich für Männer wie für Frauen!
Die Super-Männer werden zynisch, aus netten Burschen, die eine Beziehung suchten, werden Reihen-Flachleger...
Die Frauen halten sich alle für eine "10" ("unter meinen App-Fotos sind doch all die hündischen Komplimente, oder etwa nicht?") - treffen im realen Leben aber auch o.g. Super-Männer.
Obwohl das alles einen wahren Kern hat, finde ich ja interessant, dass du irgendwie automatisch davon auszugehen scheinst, dass die TE einer dieser Hypergamie-Opfer ist und ihre Dates deswegen wohl unweigerlich Super-Männer gewesen sein müssen.
In Unfuckistan mag man sich zwischenmenschliche Interaktion wohl so plump und verallgemeinernd zurechtbiegen, denn wenn ich mittlerweile eine Erfahrung gemacht habe, die sich immer und immer wieder bestätigt, dann dass die Männer, für die die Dating-Welt kaum mehr als aus over-picky Frauen und wenigen Super-Hengsten besteht, während sie sich selbst davon abgehängt fühlen, eine zunehmend widerliche Schwarz-Weiß-Sicht auf die Dinge entwickeln und - haha - zu den eigentlichen Zynikern werden, für die sich alles, aber auch wirklich alles, was in ihrem Sexleben und auf dem Datingmarkt schief läuft, mit tausendfach kopierten Braindead-Parolen aus dem Kommentarbereich von Andrew Tates Twitter-Account erklären lässt.
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"Vermeidungsstrategie"!??
Nun, folgende Vorschläge:
1) JOYclub ist KEINE Dating-App! Sie bewirbt sich selbst mit einer Seite, auf der drei Paare (die nach Eigenauskunft schon als Paare beigetreten sind!) und eine junge, schlanke Frau, wie aus dem Katalog, ("überraschend" mit tollen Erfahrungen)... sowie prominent beworben "Foren" und vor allem "Live Streams" (Amateur-Pornos für die große Mehrheit der zahlenden einsamen Männer hier)
Das ist so ein Paradebeispiel von selektiver Wahrnehmung.
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2) Schaue gegebenenfalls einmal genauer hin, mit WEM Du Dich verabredest: Sind das nette Durchschnittstypen oder doch eher die großgewachsenen Superhelden? Die wurden durch Hypergamie in modernen Dating-Apps dazu erzogen, dass das eine Date bis 16 Uhr aus dem Haus sein muss, damit man noch zwei Stunden Zeit zum Duschen hat, weil um 18 Uhr das nächste kommt...
Der erste Satz war noch ein guter Rat, der Rest rutscht slippery slope ab in die Incel-Hölle.
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3) Scheiß auf Apps!
Ich würde keine Ratschläge von jemandem annehmen, der sich selbst nicht an diese hält.