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Der Notausgang im Tunnel - Das Spiel ohne Safeword

Es sollte einem wirklich bewusst sein, dass Menschen in Extremsituationen, die sie vorher noch nie erlebt haben, anders reagieren können, als gedacht.
****ona Frau
1.258 Beiträge
@*********iten
Was haben jetzt das Safeword oder die Ampel damit zu tun?
Ich denke da eher an den letalen Treppensturz, Herzinfarkt, Schlaganfall etc.... da nützt mir eine Ampel nix.

Ich persönlich würde Dir das im übrigen niemals versichern.

Ich entnehme Deinen Worten, dass Du Dir so viel Menschenkenntnis zutraust, ok, dann sei es so.

LG mOna
*********iten Paar
1.952 Beiträge
Themenersteller 
@****_78

Ohne dieses Bewusstsein gäbe es diesen Beitrag nicht.

Und trotzdem bleibt das Problem, dass Sub evtl. schon vorher weiss, dass er versuchen wird sich in der Extremsituation genau so aus der Zwangslage zu befreien und genau diesen Weg versperrt haben möchte ...

Dann balancieren wir auf der Klinge, wie @****66 geschrieben und müssen entscheiden, ob es ernst ist, oder eben nur der ernsthafte Versuch, der ja ausgeschlossen sein soll.

Letztlich stirbt kein Mensch, wenn er in einem dunklen Keller mit einer zwei Meter Kette am Fuss und einer ein Meter Kette am Hals, am Boden festgekettet ist, auf einer mittelharten Matte, mit Kissen und Decke, bei 24°C und einem Eimer für Notdurft ...
Ist es verwerflich Sub zumindest seine Zeit absitzen zu lassen? Oder zumindest noch eine Zeit lang schmoren zu lassen?

Leider sind unsere Schlösser zwar programmierbar, aber nicht so, dass sie für den Zeitraum von niemandem zu öffnen sind. Dann wüsste Sub, dass es eh keinen Weg raus gibt, bevor die Zeit um ist ...
*fiesgrins*

@****ona

Naja, es kommt selten vor, dass Paare gemeinsam sie Treppe herabstürzen oder einen Schlaganfall bekommen.
Aber auch für diesen Fall, haben wir halt Sicherheitseinrichtungen, programmierbare Schlösser und einen Notrufknopf, der bis zu 4 externe Nummern in Endlosschleife anwählt ...

Auch ich kann Menschen nur vor den Kopf gucken, muss aber auch ein gewisses Grundvertrauen haben, dass man mir die Wahrheit erzählt.
@*********iten

Was habt ihr davon, wenn die Zeit abgesessen wird? Kann das vielleicht eine Trotzreaktion sein, damit die Session nicht im Eimer ist?
****ni Frau
867 Beiträge
Zitat von *********iten:



....aber nicht so, dass sie für den Zeitraum von niemandem zu öffnen sind....
*fiesgrins*



Muss Sub das vorher wissen?!😉🤷🏼‍♀️
*********iten Paar
1.952 Beiträge
Themenersteller 
@****_78
Befriedigung des Sadismus?
Das ist das, wenn es einem Freude macht, wenn es für einen Anderen unangenehm wird.

Und für Sub könnte es die Hilfe sein, das nächste Level zu erreichen, oder halt seine Wünsche besser zu überdenken.
Könnte ja auch genauso sein, dass Sub nach einigen Stunden der Ruhe und Besinnung ins Stadium der Akzeptanz gelangt ist und dann wieder spuelfreudig wird *gg*

@****ni
Wer würde das wirklich glauben?
@*********iten

Ich würde ein wenig einfühlen, ob es Trotz, oder Sadismus ist.

Ich bin aber überfragt, ob sich Sadismus befriedigen lässt, wenn Dom sich unsicher ist.
****ni Frau
867 Beiträge
Zitat von *********iten:


@****ni
Wer würde das wirklich glauben?

Wenn ich mir so das technische Verständnis in meinem privaten oder geschäftlichen Umfeld anschaue... da wären einige dabei 😬🙈
******s21 Mann
102 Beiträge
Also grubdlegend, tendiere ich auch eher zu GARNICHT. Da man fremde nicht abschätzen kann. Ob innere traumatas getriggert werden etc. Und man potentiell vieleicht echt etwas nachhaltig kaputt machtboder gar neue Traumatas erzeugt. Muss nicht die Regel sein, ist mMn aber nur ne Frage der Zeit, bis sowas nach hinten los geht.

Abgesehen davon; stellt sich halt die Frage, MUSS es bis ins allerletzte extrem gezogen werden mit Fremden?

Oder reicht es vieleicht auch einfach, dass sub kein safeword/Zielzeit gegeben wird? Und man den Abbruch dann erst nach ein Paar wenigen Minuten annimmt. (Da euer Ziel vermutlich nicht daraus besteht stunden langen Panik attacken stand halten zu müssen)
Dann ist die momentane Gefühlsgrenze ja dennoch erweitert. Und man kann sub loben, ohne dass sie/er vom eigenen Ergebnis enttäuscht ist.

Denn Schlussendlich kommt es ja drauf an, die gewünschten emotionen zu erleben, und nicht darauf, unabdingbar eine "zufällig" festgelegte Zeit zu erfüllen, würd ich mal behaupten🤷🏻‍♂️
Innerhalb von zehn Minuten erreichen Panikattacken ihren Höhepunkt und dauern zumeist eine halbe Stunde. Danach fühlen sich die Betroffenen müde und erschöpft. Panikattacken können mehrere Male am Tag auftreten.

Soweit ich weiß, geht es schon um die festgelegte Zeit. Also, wenn ich wüsste, es wären nur 2 Stunden, käme sicherlich auf beiden Seiten das Feeling nicht auf.
*********iten Paar
1.952 Beiträge
Themenersteller 
Wenn ich Subs Wünsche erfülle, fühle ich mich nur eingeschränkt für damit getriggerte Traumatas verantwortlich. Wir spielem nur mit Erwachsenen, die glaubhaft vermitteln, zu wissen was sie wollen.
Da würde ich mich auch von distanzieren. Egal ob Bekannt- oder Fremd. Es obliegt dann Sub zu sagen, wenn etwas ist, so viel Verantwortungsgefühl sollte vorhanden sein.
*******987 Frau
9.060 Beiträge
Ich kann nicht sagen, was ich machen würde, aber ich kann sagen, was ich nicht wollen würde:

• ich würde einerseits nicht wollen, dass direkt abgebrochen wird, selbst wenn ich nicht mehr kann. Das würde es für mich definitiv ruinieren.
-andererseits möchte ich nicht, dass man meinen veränderten Zustand überhaupt nicht zur Kenntnis nimmt und gar nicht reagiert.

Aus meiner begrenzten Erfahrung würde ich sagen: Am besten hilft mir persönlich, wenn man als Top versichert, dass man immer noch selbst bestimmt, was passiert und nicht Sub mit seinen Befindlichkeiten. Und dann einen Weg findet, wie man ohne das Spiel zu brechen die Situation erleichtern kann. Um bei eurem Beispiel zu bleiben, wo Sub im Dunkeln angekettet ist. Wenn man dann, ein paar wenige Minuten nachdem Sub das gesagt hat und rein geht und zum Beispiel sagt, dass Sub sich zum Beispiel eine Minute Hofgang verdienen kann, wenn sie jetzt ordentlich den Schwanz bläst oder den Boden fegt oder was auch immer. Oder dem Entführer ist langweilig und er will das Opfer in einer anderen Position sehen.
Während Sub dann so abgelenkt wird, kann man ja anhand der Reaktionen und so weiter, erkennen, wie es tatsächlich steht und wenn man merkt, es geht wirklich nicht mehr, dann noch mal für den runden Abschluss wieder einsperren und meinentwegen nach 5 Minuten dann zurück kommen und sagen, dass jemand Lösegeld bezahlt hat oder irgendwie sowas.

Ich glaube, das wäre mir lieber, als wenn alles "totgequatscht" wird von wegen "willst du wirklich abbrechen" und so. Ich weiß sowas nämlich nicht mehr, wenn ich einmal in der Spirale bin. Dann will ich nur noch raus, obwohl ich es eigentlich nicht will.
*********l_82 Frau
593 Beiträge
Ich finde, so einfach darf man es sich als Top nicht machen, wenn man unbedingt in dem Bereich spielen möchte.
Argumente wie: 'wir spielen nur mit Erwachsenen und körperlich kommt ja keiner zu schaden' greifen nur bedingt.
Ihr möchtet doch bestimmt, dass Sub langfristig unbeschadet (auch psychisch) aus diesen Spielen geht.
Ihr habt gar nicht darauf geantwortet, was eure Spielpartner im Anschluss als Feedback gegeben haben. War der Abbruch ok? Seid ihr auch länger für eure Subs noch ansprechbar? Vielleicht mögt ihr noch was dazu sagen *g*
Bei dieser Art des Spiels, sollten sich alle Beteiligten bewusst sein, dass etwas passieren KANN. Eine Garantie, doppelten Boden und Netz gibt es nicht, das macht es auch gerade aus.

Gerade wenn ich mit Fremden spiele, sollte mir bewusst sein, dass er mich vielleicht doch nicht so lesen kann, wie ich es wohl gerne hätte. Das Risiko tragen meiner Meinung nach beide Seiten.

Ich würde im Zweifel abbrechen und mir wäre es völlig egal, ob es für Sub dann okay war oder nicht. Ich kann nur danach gehen, was ich in dem Moment für das Richtige erachte.
********ker1 Mann
3.684 Beiträge
Mir als sub würde es einem großen Teil des Szenario "klauen", wenn ich aus der Situation rauskommen könnte.

Meine Sorge wäre, dass Dom doch noch Mitleid usw. bekommt. Gerade oder besonders weil ich ernsthaft jammer oder bettel.

Wenn ich (=ganz eigene persönliche Meinung) mich darauf einlasse, dann auch richtig.

Schwierig ist es natürlich, doch sub wird es überleben.

Das ist jetzt kein Spiel für mal eben oder was ich dann nächste Woche weiter mache, das sollte vorher klar sein.

Und mir sind die reflektierten Beiträge von Dunkle_Seiten lieber als irgendwelche Beteuerungen ob der eigenen Erfahrungen.
****63 Frau
197 Beiträge
Gerade etwas extremeren Sachen, wie Tunnelspiele oder Consensual Nonconsense, mache ich nur noch mit Menschen, mit denen ich auch eine gefestigte Beziehung habe. Ich finde es besser und eigentlich auch schöner, wenn man sich gemeinsam an solche Szenarien hinarbeitet, und bei dem oder den ersten Malen lieber früher abricht, als zu spät. Wie hier schon gesagt wurde, kann eine Enttäuschung eher überwunden werden, als eine psychische Traumatisierung.
Ich verstehe, dass es viele Menschen gibt, denen das vielleicht zu langwierig ist und die ihre Fantasie oder ihren Kink lieber gestern, als heute, ausgeleben wollen, aber ich habe selbst schon Traumata erlitten und dann für mich entschieden, dass ich lieber auf eine einzelne Erfahrung verzichte, als langfristige Schäden zuzufügen oder zu erhalten. (Auch Tops können traumatisiert werden, wenn etwas schief geht...). Aber wenn alle Beteiligten es später immer noch wollen, dann kann man es ja einfach noch mal versuchen. 🤷🏼‍♀️
*********Seil Mann
1.594 Beiträge
Zitat von *********iten:
Der Notausgang im Tunnel - Das Spiel ohne Safeword

Hier werden begrifflich zwei verschieden Spielarten durcheinander gebracht.

1. Tunnelspiel: Das ist ein Spiel, bei dem es keinen Notausgang gibt
2. Spiel ohne Safeword: Das ist ein Spiel, bei dem sich der/die/das Sub auf die Vernunft des Dom verlässt.

Zitat von *********iten:
Aber wenn dieser Punkt erreicht ist ... wie entscheidet man als Dom in dieser Situation richtig?

Das ist eine Vernunfts-Entscheidung, für die es kein Patentrezept gibt, sondern nur eine Abwägung im Einzelfall. Zumal unterschiedliche Spieler auch durchaus unterschiedliche Entscheidungen für vernünftig halten.
Dumm gelaufen ist's lediglich, wenn hinterher auch Sub und Dom unterschiedlicher Ansicht sind, welche Entscheidung an der Stelle vernünftig gewesen wäre.

Heißt: Streng genommen ist ein Spiel ohne Safeword nur was für eingespielte Paare oder Leichtsinnige.

Zitat von *********iten:
Aber wenn du uns versichern würdest, dass du das alles nicht brauchst, da du schon lange im BDSM unterwegs bist und viel Erfahrung hast, du vernünftig kommunizierst und reflektiert wirkst ... warum sollten wir dir nicht auch das glauben?

Weil Glauben nur was für Religionen und Unwissende ist und sich im Nachhinein auch leicht als Irrglaube herausstellen kann.
Das Problem am BDSM ist nämlich, dass die meisten Handlungen Straftaten wären, wenn sie nicht einvernehmlich stattfinden und ein Einvernehmen nur dann wirksam ist, wenn es widerrufen werden kann.
Der Verzicht auf dieses Widerrufsrecht ist formaljuristisch unwirksam.
D.h. wenn's hart auf hart kommt, weil Sub sich im nachhinein als Opfer vor Gericht beklagt, dann liegt es komplett im Ermessen des Gerichts, ob es das weit hergeholte Konstrukt des Metakonsens gelten lässt oder nicht.
Mal ganz abgesehen davon, dass es so rein aus menschlicher Sicht auch kein BDSM mehr ist, wenn man jemanden wirklich gegen seinen ausdrücklichen Willen weiter quält, nur weil er/sie/es sich das vorher anders vorgestellt hatte.
*********iten Paar
1.952 Beiträge
Themenersteller 
Wenn für das Spiel ein Zeitraum (24 Stunden) fest vorgegeben wird, in der das Spiel unter keinen Umständen enden soll, dann kann man es schon als Tunnelspiel bezeichnen.
Wie das jetzt jeder Einzelne wertet oder mit dieser Bezeichnung einverstanden ist, ist eigentlich egal und hilft inhaltlich jetzt auch nicht weiter.

Die rechtliche Frage bleibt gewiss, ist seit 2003 aber nicht mehr ganz so erheblich.
Wenn aber bei BDSM mit Todesfolge, auf Grund der vorliegenden Sitteneidrigkeit gerade mal 10 Monate Haft ergehen, bin ich bei einem dokumentiertem Whatsappverlauf, bzw. einem Nachrichtenverlauf hier, guter Dinge, dass das Gericht dem Einverständnis folgt. Problematisch wäre hier ja nur die eigentlich voraussetzende Vereinbarung eines Safewords, welches aber von Sub ausdrücklich nicht vereinbart werden sollte.
Interessant hierzu wäre noch, wenn das Schloss an der Kette innerhalb des vereinbarten Zeitraums gar nicht mehr zu öffnen wäre ...
Insbesondere wenn Sub sich mit diesem Wissen selbst anketten würde, wäre zumindest die Haftzeit eher der Autoerotik zuzuschreiben.
Leider fehlt mir im Moment die Idee, wie man das Öffnen per App für 24 Stunden so verhindern kann, dass es wirklich nicht möglich ist.

Evtl. sollte man bei diesem Thema noch unterscheiden, zwischen dem einfachen angekettet sein im dunkken Keller (welches bestenfalls vorzeitig gar nicht zu beenden ist) und der zusätzlichen Anwendung von weiteren BDSM - Praktiken.

Haft / Gefangennahme als nicht abbrechbarer Tunnel
Darüber hinausgehendes mit Stopp- und Startwort.

Wäre zumindest ein Mittelweg.
*********iten Paar
1.952 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****63:
Gerade etwas extremeren Sachen, wie Tunnelspiele oder Consensual Nonconsense, mache ich nur noch mit Menschen, mit denen ich auch eine gefestigte Beziehung habe. Ich finde es besser und eigentlich auch schöner, wenn man sich gemeinsam an solche Szenarien hinarbeitet, und bei dem oder den ersten Malen lieber früher abricht, als zu spät. Wie hier schon gesagt wurde, kann eine Enttäuschung eher überwunden werden, als eine psychische Traumatisierung.
Ich verstehe, dass es viele Menschen gibt, denen das vielleicht zu langwierig ist und die ihre Fantasie oder ihren Kink lieber gestern, als heute, ausgeleben wollen, aber ich habe selbst schon Traumata erlitten und dann für mich entschieden, dass ich lieber auf eine einzelne Erfahrung verzichte, als langfristige Schäden zuzufügen oder zu erhalten. (Auch Tops können traumatisiert werden, wenn etwas schief geht...). Aber wenn alle Beteiligten es später immer noch wollen, dann kann man es ja einfach noch mal versuchen. 🤷🏼‍♀️

Eine möglichst authentische Entführung / Gefangennahme, lässt sich genau einmal Umsetzen.
Sobald man sich kennt wirkt es für Sub anders, da ja genau der Reiz des Unbekannten verloren geht.
Von daher kann ich schon verstehen, dass man so etwas möglichst anonym erleben möchte.
Für Dom ist dieser Umstand jetzt nicht ganz so erheblich, da Dom ja sowohl schon weiss, was gemacht werden soll und auch dass ihm gefällt, was gemacht wird.
Deshalb hat Sub ja auch immer die Wahl, ob er oder sie uns vorher kennenlernen möchte, oder nicht.

Für mich als Sub stellt sich das Problem, das sich dieses Herantasten mit Abbruchmöglichkeit immer etwas nach Selbstbefriedigung anfühlt. Da stehe ich mir selbst zu viel im Weg um freiwillig über meine Grenze zu springen.
*********iten Paar
1.952 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******ll82:
Ich finde, so einfach darf man es sich als Top nicht machen, wenn man unbedingt in dem Bereich spielen möchte.
Argumente wie: 'wir spielen nur mit Erwachsenen und körperlich kommt ja keiner zu schaden' greifen nur bedingt.
Ihr möchtet doch bestimmt, dass Sub langfristig unbeschadet (auch psychisch) aus diesen Spielen geht.
Ihr habt gar nicht darauf geantwortet, was eure Spielpartner im Anschluss als Feedback gegeben haben. War der Abbruch ok? Seid ihr auch länger für eure Subs noch ansprechbar? Vielleicht mögt ihr noch was dazu sagen *g*

Es ist jetzt nicht so, dass wir hier laufend Subs in unseren Keller sperren. Wäre etwas stressig, würde aber mehr Erfahrungswerte bringen.
Es sind auch nicht "unsere" Subs, denn beim Reiz des Annonymen würde ich eher von einem Sub als kurzfristigen Spielpartner reden.
Es steht von vorneherein fest, dass das Ereignis erst einmal als einmalige Aktion stattfindet.
Aktuell z.B. wurde von Sub vorher schon gewünscht, keine Nachsorge zu erhalten ... er hat sich auch nicht mehr gemeldet.
Viel mehr, als eine direkte Nachsorge nach Spielende würden wir auch nicht unbedingt durchführen wollen.


Wenn ich als Sub in Extremsituationen bin, kann ich von mir aus zumindest sagen, dass mich die Abbrüche in 90% der Fälle maßlos ärgern, auch wenn ich aus der Situation heraus natürlich erleichtert bin.
Also ich ärgere mich über mich selbst, nicht über Dom ... nur um richtig verstanden zu werden.
In der Situation steckend, bin ich zu dem Zeitpunkt dann aber auch nicht immer wirklich offen für Beruhigung, selbst wenn die Panik schon wieder abgeklungen ist. In der Nachbetrachtung allerdings (klar, man befndet sich halt in der Komfortzone) denke ich schon drüber nach, dass ich sehr gerne mal über diesen Punkt hinweg kommen würde.
Bisher haben wir uns aber noch nicht getraut eine solche Panikattacke auszusitzen ... liegt auch daran, dass man zu den Panikattacken eigentlich nahezu nur Infos erhält, die sich auf Panikstörungen beziehen, also Panik ohne Grund.
Wenn man aber in einer 1,50 x 0,75 x 0,5 Meter kleinen, geschlossenen Kiste eingesperrt ist und in dieser auch noch an Händen, Knien und Füssen fixiert ist, immer wieder die Melkmaschine für einige Minuten anspringt ... kann man nicht zwingend von komplett grundloser Panik sprechen.

Nur um nicht missverstanden zu werden ... die Kiste ist bei Fremden nicht zur Anwendung gekommen!
Dabei geht es ausschliesslich um meine eigene Erfahrung!

Mehr als 4 Stunden musste / konnte ich bisher noch nicht aushalten ... 30 Minuten waren bisher die kürzeste Zeit ... trotzdem reizt mich immer wieder mal eine komplette Nacht durchhalten zu müssen.

Da steht uns aber ganz ehrlich die fehlende Erfahrung mit dem Umgang mit solchen Panikreaktionen im Weg und das Nichtwissen über die möglichen körperlichen Folgen einer solchen Panik.

Auch für mich selbst ist es halt interessant ob es tatsächlich möglich ist, den Tunnel ohne Notausgang durchhalten zu müssen.
Besser durchhalten kann man übrigens, wenn man vorher nicht weiss, wie lange es dauern soll, da der Tunnel die Angst natürlich verstärkt ...
*********l_82 Frau
593 Beiträge
@*********iten
Danke für deine Rückmeldung. *smile*
Ich kann das Dilemma durchaus verstehen.
Zwischen: es soll möglichst echt wirken und ihr übernehmt Verantwortung für einen Fremden.
Diese Wünsche nach eingesperrt werden über Nacht, werden auch öfters an Dominas herangetragen. Und dann meistens abgelehnt *traenenlach*
Zum einen, weil niemand Lust hast auf die lange Verantwortung über Nacht hat und zweitens weil fast alle vorher den Mund zu voll nehmen und vorzeitig abbrechen.
Vielleicht lässt sich also euer Problem nicht lösen.

Bei deinen weiteren Schilderungen habe ich mich gefragt, wo dein wohlwollender Umgang mit dir als Sub geblieben ist. *zwinker* Nehmen wir das Kistenbeispiel. Du hast darin 4 Stunden durchgehalten. Darauf kannst du stolz sein.
Muss es denn ein höher, weiter, schneller geben? Vielleicht stößt man auch tatsächlich mal an die Grenze für sich und andere.
**********lerin Frau
1.031 Beiträge
Im Zweifelsfall würde ich immer abbrechen. Wie jemand anders hier geschrieben hat: Ja, dann ärgert sich Sub. Aber ganz ehrlich, ich würde es nicht darauf anlegen, im Gehirn eines Menschen, der sich mir anvertraut, wirklich real die Prozesse stattfinden zu lassen, die bei einer "Gehirnwäsche" stattfinden. Panik erzeugt reale Chemikalien, und ein Zu viel davon bewirkt Veränderungen im Gehirn. Ab einem gewissen Level sollte man mit so etwas nicht mehr herumspielen, selbst wenn jemand glaubt und will, genau darauf abzufahren.

Als körperliche Parallele: Zu heftige Schläge können Knochen brechen. Ganz egal, wie sehr Sub glaubt, immer noch mehr und noch mehr abzukönnen: Welche:r Dom würde wirklich so fest mit einem harten Gegenstand durchziehen, dass Knochen zerbrechen? Wer könnte sich danach noch ins Gesicht sehen?

Auch die Psyche kann brechen. Selbst dann, wenn Sub vorher ganz klar gesagt hat, dass man noch mehr und noch mehr will.

Hier muss Dom meiner Ansicht nach schützen, was ihm anvertraut wurde. Nicht mit einer Metallstange ungebremst auf die Rippen schlagen, selbst dann, wenn Sub im Vorfeld gesagt hat "härter als alles, was ich je erlebt habe". Und ein Spiel dann abbrechen, wenn das eigene Herz oder der Verstand sagen: Da bricht gerade etwas kaputt, oder zumindest könnte es brechen, es ist nicht das, was der andere Mensch gerade noch ertragen kann.

Dinge in Menschen können kaputtgehen. An dem Punkt, wo es unerträglich wird und niemand kommt, um uns zu retten, zerbricht etwas in uns. Und dann ist es einfach kaputt. Dann ist man nicht stärker, weil man es ertragen und durchgehalten hat, dann ist da einfach eine Bruchstelle, die vorher nicht da war. Eine Bruchstelle, die einen für andere Dinge im Leben schwächer werden lässt, als man vorher war.

Sollte man das einem/einer Sub antun?

Auf der dominanten Seite ist meine stärkste Emotion immer Fürsorge für dieses Menschenwesen, das sich mir da anvertraut hat, um von mir an seine Grenzen gebracht zu werden. Ich glaube, das ist der natürliche Zustand, so sollte es sein, damit es richtig ist. Dann liegt auch mal viel Freude darin, Grenzen zu streifen, mit ihnen zu spielen, sie zu verschieben ...

Aber niemals bis an den Punkt, wo etwas zerbricht. Das widerspricht dem Grundgefühl komplett. Bei dir nicht?

Wir sind Menschen, keine Maschinen, aber wir würden nicht mal wertvolle Maschinen absichtlich bis an den Punkt der Sollbruchstelle bringen, wo wichtige Funktionselemente (der eigene Geist beispielsweise) zerbrechen. Und wer sich in Extremsituationen an seine Grenzen bringen will, sollte Marathon laufen, anstatt die Verantwortung für immer neue Grenzverschiebungen einem anderen Menschen (Dom) aufzuladen, der/die dann vielleicht noch Jahre danach mit dem Wissen leben muss, dass ein anderer Mensch jetzt (!) grundlose Panikstörungen hat, die den Alltag so sehr beeinträchtigen, dass Arbeit und/oder soziale Kontakte erschwert sind. Weil man sich selbst in einer Session überschätzt hat und nicht geschützt, sondern Sub zum Aushalten gezwungen hat.
Sagen wir es mal so, die Panik lässt sich nicht verkleinern, wenn kein Vertrauen vorhanden ist. Es muss auch nicht immer eine Störung vorliegen. Sub kann sich zum Beispiel bewusst machen, es ist nur ein Spiel und das Endet. Die Panik resultiert meist aus den Gedanken, dass es keinen Ausweg gebe.
**********o_ooo Mann
1.584 Beiträge
Wie man selbst in einer Extremsituation reagiert und fühlt, weiß man vorher nie. Deshalb finde ich es schwierig, sich darauf zu berufen/verlassen, was vorher beim reinen Gedanken/Kopfkino besprochen/versichert wurde. Damit meine ich jetzt nicht: „so geil, wie ich es mir vorgestellt habe, ist es dann doch nicht“, sondern die von euch beschriebenen Panikattacken, getriggerte Trauma etc.
Sich hinterher zu ärgern, dass man nicht länger/mehr ausgehalten hat, ist vielleicht menschlich/verständlich - erfolgt dann ja aber auch wieder aus der komfortablen Sicherheit heraus und ist sich selbst gegenüber deshalb nicht fair. Die Bewertung einer Situation muss man in eben dieser treffen.

Natürlich wird man alles „überleben“, was nicht tödlich ist - die Frage nach möglichen (psychischen) Schäden bleibt jedoch. Es gibt mit Sicherheit genug echte Entführungsopfer (also Opfer von Verbrechen, nicht euer BDSM-Szenario), die danach traumatisiert sind. Ich glaube nicht, dass ihr das euren Mitspielern antun wollt.
Ich würde da auch gar nicht so sehr auf die möglichen rechtlichen Konsequenzen schauen, sondern könnte mir sowas selbst nicht verzeihen, wenn ich einem Menschen nachhaltig so sehr geschadet habe - obwohl es doch im Grunde nur ein Spiel sein sollte …
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