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Der Notausgang im Tunnel - Das Spiel ohne Safeword

Zitat von *********iten:
Problem ist, dass ein Safeword bei solchen Spielen nicht hilft, da hier die Verführung es zu benutzen für Sub viel zu gross ist. Mit Safeword kommt man gar nicht an den beschriebenen Punkt.

Es ist die einfache Frage nach den möglichen Alternativen. Ich habe z.B. durchaus meine sadistische Freude an den Situationen, wo meine Sub kurz mit dem Gedanken spielt ein Safeword zu benutzen bzw. die Session aufzulösen. Ich vermeide jedoch bei einem Setting für ein Mind-Game so weit wie möglich Situationen für Sie - mit Ja/Nein Entscheidungen.

Es stehen also mehre Optionen zur Wahl und meine Sub kann sich damit für das scheinbare kleinere Übel entscheiden, ohne die Session abzubrechen. Ob das die bessere Wahl war, wird sich hinterher zeigen. Daraus ergibt sich oft ein sehr spezieller Spannungsbogen, den wir als Paar geradezu lieben.
****oni Frau
393 Beiträge
Zitat von ******ver:
Ich habe z.B. durchaus meine sadistische Freude an den Situationen, wo meine Sub kurz mit dem Gedanken spielt ein Safeword zu benutzen bzw. die Session aufzulösen

Jo, ich bin aber auch der Meinung, dass Dom seine Sub schon gut kennen muss, um dann die Spannung aufrecht zu halten. Meiner spielt auch gerne mit dem Punkt. Bei mir funktioniert, dann der "Bockig"-Schalter. Wenn dann der Blick auf "du kannst mich mal" umstellt, dann kanns recht spannend werden.
Man muss dann aber schon recht einfühlsam sein, um rauszufinden, wo genau der Schalter für weitermachen bei einer fremden Person ist und ich denke, dass hier genau der Knackpunkt liegt.
Zitat von ****oni:
Man muss dann aber schon recht einfühlsam sein, um rauszufinden, wo genau der Schalter für weitermachen bei einer fremden Person ist und ich denke, dass hier genau der Knackpunkt liegt.

Würde ich mir bei einer fremden Person ebenfalls nicht zutrauen. Letztlich ist das genau die Brisanz des Themas.
****oni Frau
393 Beiträge
Würde ich mir bei einer fremden Person ebenfalls nicht zutrauen. Letztlich ist das genau die Brisanz des Themas.Danke

Ich meine, dass man viele Wünsche hat. Geht mir ja auch nicht anders. Aber teils Wünsche sollten (zum Eigenschutz) nur Fantasien bleiben oder mit Personen ausgeführt werden, die wissen, wie man tickt. Ich finde das Szenario vom TE auch reizvoll. Ich würde es aber nur ausführen wollen, wenn mein Dom im Hintergrund wäre und eingreifen könnte, wenn was schief läuft. Aber nur mit fremden Personen niemals.
******arp Mann
3.256 Beiträge
Ich muss mich fragen, wer solchen Szenarien zustimmt, ohne sich darüber bewusst zu sein, dass alles das kein Spiel sondern Ernst ist!? Kopfkino und Realität sind nun mal zweierlei. Nur, wie kann sich etwas bewusst sein, was man noch nie erlebt hat aber unbedingt erleben möchte? Und woran soll ich als Dom das festmachen? Ob Neuling oder Erfahrener- für alles gibt es das erste Mal.

Gerade Neulinge/Unerfahrene können das nicht wissen, wollen es aber erfahren und geraten so auch schnell an den falschen. Und es sind insbesondere die Verantwortungsvollen die das ablehnen- oder sollte ich sagen, sich nicht daran trauen? Dann bleiben doch nur noch die falschen übrig. Oder einer der wenigen, die sich dazu bereit erklären. Das sind dann jene, die weder etwas mit SW, SSC usw. am Hut hatten, sondern BDSM meist aus dem 24/7, TPE etc kennen und dafür ein Gespür entwickelt haben.

Auch wenn sich solche Szenarien erst mal "extrem" anhören, heißt das doch lange nicht, dass alles in diesem Szenario extrem ist! Niemand behauptet das, das ist pures Kopfkino!
Und genauso wie man es hin und wieder mal auf die Spitze treiben kann, lässt es sich wieder mildern. Das geht am einfachsten, wenn man Sub mit ins Boot holt, denn sitzt man ja jetzt nun mal gemeinsam drin und muss das beste draus machen. Beispiel:

>Willst du dass ich dir weh tue?
Kopfschütteln!
>Wirst du mir Ärger machen?
Kopfschütteln!
>Ich will dir nicht weh und ich will auch keinen Ärger, ok?
Nicken.
>Ok, Deal! Wir sind jetzt Partner. Alles klar?
Nicken.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man so eine tragfähige Basis schaffen kann, für alles weitere das dann noch kommen mag. Da wir ja immer noch beim BDSM sind und niemanden wirklich schaden wollen, kann es auch nur mit- und nicht gegeneinander gelingen. Das bedeutet dann auch, dass Sub sehr auf mich achtet, so wie ich auf sie. Man hat sich gegenseitig im Fokus und handelt instinktiv wie intuitiv. Das klappt auch dann, wenn die Kommunikation nur eingeschränkt möglich ist. Notgedrungen findet man so einen direkten Draht zueinander, der das wichtigste übermittelt. Das wiederum schafft ein Vertrauen, dass man gemeinsam und auch heil wieder aus dem Szenario hinaus kommt. Auch und gerade dann, wenn es hin und wieder mal auf die Spitze getrieben wird.

Wenn ich am Ende dann gesagt bekomme oder erfahre, dass es für Sub das abgefahrendste ever war, dann weiß ich einmal mehr, warum ich mich dazu bereit erklärt habe. Das ist dann mein Lohn.

Leider zeigt auch dieser Thread mal wieder eindrücklich auf, dass es richtig ist, mich definitiv von SSC'ern fern zu halten! Dafür betone ich abermals, dass MK ebenso für Neulinge geeignet ist- Neigung und Bewusstsein vorausgesetzt.

Und ich denke- wenn man versucht ist, aus jedem erdenklichen Szenario einen Notausgang zu finden, dann würde mich das auch eher abschrecken als ermutigen. Dann würde ich besser davon absehen...
**********o_ooo Mann
1.584 Beiträge
Zitat von *********ious:
Ich muss mich fragen, wer solchen Szenarien zustimmt, ohne sich darüber bewusst zu sein, dass alles das kein Spiel sondern Ernst ist!? […]
Um Missverständnissen vorzubeugen, möchte ich mal kurz nachfragen, was du hier mit „Spiel“ und was mit „Ernst“ meinst.
********e_68 Frau
3.579 Beiträge
@**********o_ooo

Sehr gute Frage !

Was heißt im BDSM Kontext "Spiel" oder "Ernst"?
Für mich ist es immer ein Spiel.
Wenn es ernst wäre, wäre das alles eine Straftat.
Eine ernsthafte Entführung ?
Eine ernsthafte Freiheitsberaubung ?
Eine ernsthafte Körperverletzung ?

Es kann und darf nur ein Spiel sein !
****al Mann
3.036 Beiträge
Zitat von ********e_68:

Es kann und darf nur ein Spiel sein !

Auch Spiele können sehr ernsthaft betrieben werden. *zwinker*
******arp Mann
3.256 Beiträge
Zitat von **********o_ooo:
Um Missverständnissen vorzubeugen, möchte ich mal kurz nachfragen, was du hier mit „Spiel“ und was mit „Ernst“ meinst.

Ich hatte gedacht, das wäre klar... Aber gut.

Ein Spiel ist es für mich(!), wenn man BDSM als Erweiterung seiner Sexualität begreift und gewisse Praktiken sowie Vorlieben, nach mehr oder weniger strickten Regeln auslebt. Wo es dann heißt, BDSM MUSS allen Spaß machen und daher ausschließlich SSC!

Ernst ist es für mich(!), wenn BDSM keine Erweiterung der Sexualität sondern die Sexualität selbst ist! Diese also nicht nur temporär eine Rolle spielt, sondern auch vom Wesen her, in den Alltag mit einfließt. Dann kann ich das nicht mehr als ein Spiel begreifen, sondern nehme das ernst.

Und gerade solche Szenarien, die keinen Abbruch vorsehen, siedele ich im Bereich RACK/Edge bzw. MK an. Und wo kein Abbruch vorgesehen ist, sogar bewusst, willen- und wissentlich Risiken eingegangen werden, kann ich auch nicht mehr als Spiel bezeichnen. Das ist ernst! Oder nicht? Und es ist auch keine Spaßveranstaltung mit Büffet usw.

Es ist real, und kein Rollenspiel. Es ist dann wie es ist. Darauf lässt man sich bewusst ein oder eben nicht. Denn anders kann man solche Erfahrungen gar nicht machen. Es braucht daher keinen solchen Notausgang, damit beide da heil wieder heraus kommen.

Zitat von ********e_68:

Es kann und darf nur ein Spiel sein !

Weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Und sie dreht sich doch! Wer ist jetzt hier der Ketzer? *lach*
********e_68 Frau
3.579 Beiträge
@****al

Ein ernsthaftes Spiel ist aber immer noch ein Spiel. *zwinker*
@********ious meinte aber, "dass alles kein Spiel, sondern Ernst sei "
********e_68 Frau
3.579 Beiträge
Ernst wäre es, wenn es nicht einvernehmlich stattfindet.
Sobald es nicht einvernehmlich stattfindet, wäre es eine Straftat.
Vielleicht bedeutet dir der Begriff " Ernst" etwas anderes als mir.

In meiner Ex Beziehung hatten wir nämlich genau das Thema.
Er ist mir im Streit an die Gurgel gegangen und hat mich geohrfeigt.
Das war Ernst und kein Spiel!
Das ist alles ein sehr schmaler Grad.

Ich spiele übrigens grundsätzlich ohne Safeword.
******ngr Mann
3.912 Beiträge
Zitat von ********e_68:
@****al

Ein ernsthaftes Spiel ist aber immer noch ein Spiel. *zwinker*
@********ious meinte aber, "dass alles kein Spiel, sondern Ernst sei "

Natürlich ist das alles ernst.
"Spiel" wird als Synonym für eine Session benutzt. Dabei geht es dann darum einen Zeitraum klarer BDSM-Interaktion zu definieren, denn auch wenn man TPE lebt wird man kaum im Supermarkt anfangen seine Sub zu spanken oder ins Gesicht zu spucken und eine "Session" zu starten.

Das wir mittlerweile dauernd auf den Zug kommen Menschen, die das Wort "Spiel" benutzen zu unterstellen, dass sie nur "spielen" und damit nicht "ernst" im BDSM-Rahmen sind, wozu sich gerne auch der Vorwurf gesellt nur eine "Rolle zu spielen" statt ein "Dom zu sein", finde ich sehr bedauerlich bis bedenklich.

Nicht jeder Mensch begeht TPE 24/7.
Viele benutzen schlicht den Begriff "Spiel" um eine Session zu bezeichnen.
Thats all. Und das ist absolut fein. Und das ist dennoch ernsthaft und kein "BDSM spielen".
********e_68 Frau
3.579 Beiträge
Ist wie immer alles Definitionssache.

Liegt vielleicht auch daran, dass ich eher masochistisch bin und sich meine Devotion im Alltag zurück hält.
Nur weil sich meine Devotion im Alltag zurück hält, heißt es nicht, dass sie nur gespielt wird, sobald ich in meine BDSM Welt eintrete.
Da ich sowieso Single bin und mich nur ab und zu für Sessions verabrede, ist es für mich ein Spiel.

Und es ist nicht einfach eine Erweiterung meiner Sexualität, sondern das ist meine Sexualität seit ich 17 Jahre bin.
******arp Mann
3.256 Beiträge
Zitat von ********e_68:
Ernst wäre es, wenn es nicht einvernehmlich stattfindet.
Sobald es nicht einvernehmlich stattfindet, wäre es eine Straftat.
Vielleicht bedeutet dir der Begriff " Ernst" etwas anderes als mir.

Offensichtlich! In einem Spiel gelten feste Regeln und man spielt des spielens wegen. Damit hier nix aus dem Ruder läuft, nutzt man hier z.b. den Ampelcode, ein SW usw. Es ist ein Spiel. Das heißt nicht, dass SSC nicht auch Hardcore sein kann. Aber das ist nicht meine Art und Verständnis.

Ernst ist es, wenn ich es einfach nicht mehr Spiel nennen kann, da der Begriff dann nur noch Hohn wäre. Nicht wenige agieren hinter ihren Grenzen, da sie genau diese erfahren wollen und auch, was es ihnen gibt. Und ich würde mal sagen, wenn das nicht ernst ist, was ist es dann? Jux und Dollerei?

Eine Sub hat mal zu mir gesagt: Ich mach mich hier vor dir völlig nackig. Physisch wie psychisch. Weil ich benutzt werden will. Ich kehre mein innerstes nach aussen und zeige es dir. Mehr als das geht nicht. Nenne es nicht Spiel, weil ich kein Spielzeug bin! Ich bin ein Mensch und dir vertraue ich mich an! Ich hoffe du nimmst das so ernst wie ich es meine!

Viele BDSMer scheinen sich nicht bewusst zu sein, dass fast alle ihrer Praktiken mindestens sittenwidrig oder sogar strafrechtlichen Bestand haben. Mit dem Begriff "Spiel" waschen sie es sich rein, denn dann ist alles fein! Und nein- egal was man dann so treibt, ernst ist nichts davon! Es immer alles nur ein Spiel! Mantra... Ob das der Staatsanwalt auch immer so sieht? War doch nur ein Spiel? Ach so, na dann...

Den "Ernst" im BDSM siedele ich für mich nicht strafrechtlichen Bereich ein sondern hinter den Grenzen, da aber bewusst! Also ab da, wo es kein Spiel mehr ist sondern ernst wird. Und das gilt dann für beide.

Ein Safeword hat keine meiner Subs je gebraucht oder gewollt. Das ist nichts als dummes Zeugs.
****al Mann
3.036 Beiträge
Zitat von ********e_68:
@****al

Ein ernsthaftes Spiel ist aber immer noch ein Spiel. *zwinker*
@********ious meinte aber, "dass alles kein Spiel, sondern Ernst sei "

Die Unterscheidung sehe ich nicht in "Spiel oder Ernst" (und da wäre "alles kein Ernst, sondern Spiel" auch nur die andere Seite der Medaille), sondern lediglich in der Frage des Einvernehmens. Und was ich dann tue, zue ich trotzdem mit einer gewissen Ernsthaftigkeit.
Wenn es hier um die Unterscheidung geht, dient es meist der Selbstdarstellung als entweder besonders echt oder besonders achtsam.

Eine ernsthafte Körperverletzung ?

Es tut in dem Moment also nicht ernsthaft weh? *zwinker*
********e_68 Frau
3.579 Beiträge
@****al

Natürlich tut es ernsthaft weh.
Soll es ja auch.

Unter Ernst verstehe ich eben, die von mir beschriebene Situation.
Als ich den Streit mit meinem Partner damals hatte und er mich aus Wut geohrfeigt hat, war es Ernst.
Wir befanden uns nicht im BDSM Kontext.

Als ich vor über 30 Jahren meine erste Beziehung mit einer Femdom hatte, gab es diese ganzen Diskussionen überhaupt nicht.
Ich habe ihr 100 % vertraut.
Wir mussten nichts absprechen oder ein Safeword vereinbaren.
Wir haben hinterher gesprochen und reflektiert.

Diese ganzen Diskussionen und Begriffe waren einfach nicht notwendig.
Ich habe das Gefühl, es ist seit es das Internet gibt alles anders geworden.

Die Szene war irgendwie einheitlicher.
Es gab nicht ständig Diskussionen und es gab mehr Toleranz
****al Mann
3.036 Beiträge
Zitat von ********e_68:
Diese ganzen Diskussionen und Begriffe waren einfach nicht notwendig.
Ich habe das Gefühl, es ist seit es das Internet gibt alles anders geworden.

Die Szene war irgendwie einheitlicher.
Es gab nicht ständig Diskussionen und es gab mehr Toleranz

Es gab noch keine überregionalen Kommunikationsmöglichkeiten, in denen man sich der ganzen Welt als besonders toll darstellen konnte. Andersherum war man, von einer gewissen Wagenburg-Attitude abgesehen, mehr darauf angewiesen, was lokal als ok oder richtig galt.
Die Diskussionen um immer neue Begrifflichkeiten gab es aber auch schon damals, ebenso die Stämkereien zwischen DS und SM oder die Frage, wie pathologisch TPE wäre. Mittlerweile ist es halt nur nicht mehr neu, sondern schon dreißig Jahre durchgekaut, und es ist ein gewisses Sättigungslevel für viele Ältere erreicht.

Zitat von ********ious:

Viele BDSMer scheinen sich nicht bewusst zu sein, dass fast alle ihrer Praktiken mindestens sittenwidrig oder sogar strafrechtlichen Bestand haben. Mit dem Begriff "Spiel" waschen sie es sich rein, denn dann ist alles fein! Und nein- egal was man dann so treibt, ernst ist nichts davon! Es immer alles nur ein Spiel! Mantra... Ob das der Staatsanwalt auch immer so sieht? War doch nur ein Spiel? Ach so, na dann...

Soll das jetzt eine Retourkutsche werden? Das Urteil des BGH vor knapp zwanzig Jahren hat den Bereich dessen, was sittenwidrig ist und wofür demzufolge eine Einwilligung nicht möglich ist, deutlich enger gezogen.
Falls du jetzt mit verschiedenen nachträglichen Aussagen übers Einvernehmen kommst, dann könnte man dem entgegnen, dass das ebenso mit einem gegessenen Apfel am Marktstand passieren kann.
**********o_ooo Mann
1.584 Beiträge
@********ious Danke für deine Ausführungen.

Ich hatte es hier schon mal geschrieben und möchte das auch hier nochmals voranstellen: Ich hoffe, dass sich niemand durch meine Benennung als „Spiel“ angegriffen fühlt. Das meine ich nicht gering schätzend, sondern um zu verdeutlichen, dass es in letzter Konsequenz auch beendet werden kann und die Einwilligung nicht „unumkehrbar“ ist.
Es lässt sich nur so lange aufrechterhalten, wie alle Beteiligeten ihre (wie auch immer geartete) Freude daran haben.


Zitat von ********ious:
[...] Ein Spiel ist es für mich(!), wenn man BDSM als Erweiterung seiner Sexualität begreift und gewisse Praktiken sowie Vorlieben, nach mehr oder weniger strickten Regeln auslebt. Wo es dann heißt, BDSM MUSS allen Spaß machen und daher ausschließlich SSC!

Ernst ist es für mich(!), wenn BDSM keine Erweiterung der Sexualität sondern die Sexualität selbst ist! Diese also nicht nur temporär eine Rolle spielt, sondern auch vom Wesen her, in den Alltag mit einfließt. Dann kann ich das nicht mehr als ein Spiel begreifen, sondern nehme das ernst. [...]
Erstmal *top* dafür, dass du hier keine allgemein gültige Definition aufmachen willst, sondern deine Sicht auf die Dinge schilderst. Ich muss deine Sichtweise ja nicht teilen, kann deiner Erklärung aber folgen.
BDSM zu differenzieren nach "Erweiterung seiner Sexualität" und BDSM als "die Sexualität selbst" hab ich so in der Form noch nicht wahrgenommen. Auch das "Einfließen in den Alltag" kann ich mir im Moment nicht so recht vorstellen.

Zitat von ********ious:
[...] Es ist real, und kein Rollenspiel. Es ist dann wie es ist. [...]
Auch an der Stelle müssten wir uns dann wohl wieder über die Definition von "Rollenspiel" austauschen. Auch wer - nach deiner Definition - BDSM "ernst" praktiziert, wird wohl nicht in jede Diskussion mit schwingender Peitsche gehen *peitsche* Im "normalen Leben" wird sich diese Person wohl auch "normal" verhalten und deshalb im BDSM-Kontext - aus meiner Sicht - eine Rolle spielen. (Natürlich könnten wir jetzt auch darüber streiten, ob nicht das Verhalten im "normalen Leben" das Spielen einer Rolle ist und im BDSM dann die Person "sie selbst" sein kann ...)


Zitat von ********ious:
[...] Viele BDSMer scheinen sich nicht bewusst zu sein, dass fast alle ihrer Praktiken mindestens sittenwidrig oder sogar strafrechtlichen Bestand haben. Mit dem Begriff "Spiel" waschen sie es sich rein, denn dann ist alles fein! Und nein- egal was man dann so treibt, ernst ist nichts davon! Es immer alles nur ein Spiel! Mantra... Ob das der Staatsanwalt auch immer so sieht? War doch nur ein Spiel? Ach so, na dann... [...]
Anekdotische Evidenz ist immer so eine Sache. Ich hingegen habe den Eindruck, dass das Bewusstsein über eine (theoretisch mögliche) strafrechtliche Relevanz durchaus vorhanden ist. Insbesondere dort, wo ein Safeword genutzt wird *nixweiss*

Zitat von ********ious:
[...] Ein Safeword hat keine meiner Subs je gebraucht oder gewollt. Das ist nichts als dummes Zeugs.
Schade, dass du hier nicht mehr nur dein Verhältnis zum Thema Safeword äußerst, sondern die Nutzung eines Safewords generell als "dummes Zeugs" abwertest *schiefguck*
Natürlich ist es allen freigestellt BDSM so zu praktizieren, wie es für "richtig" gehalten wird. Den Anspruch auf Allgemeingültigkeit (im Sinne von: "nur so geht 'richtiges' BDSM") sollten wir bei der Vielzahl von Möglichkeiten und Vorlieben, Abneigungen sowie Tabus besser nicht versuchen. Hauptsache ist doch, es finden sich diejenigen zusammen, die das gleiche Verständnis und gemeinsam ihren Spaß haben (ganz egal ob dies nun als "Spiel" oder "Ernst" bezeichnet *zwinker*).
*********iten Paar
1.962 Beiträge
Themenersteller 
Nur als kurzen Einwurf zwischendurch, weils ja grundsätzlich auch noch um unser Spiel der Entführung geht (das R*** Wort wage ich hier eh nicht zu schreiben) ...

Eine Entführung irgendeiner Person gegen ihren Willen (Stockholmsyndrom bildet keine Ausnahme) ist immer ernst.
Eine Entführung im Zuge der Absprache mit dem Entführten ist immer Spiel.
In dem Spiel können Durchführung und Praktiken durchaus ernst zur Anwendung kommen ...

Ernstes Rollenspiel halt

Durch den Tunnel Zeitraum dann auch mit unabwendbarem Ernst bezüglich der Dauer
**********o_ooo Mann
1.584 Beiträge
@*********iten Da ihr den Tunnel-Begriff nochmal ansprecht: Wie definiert ihr denn für euch "Tunnel"?
Dass ihr ohne Safeword spielt und eine Mindestdauer vereinbart habt, mach das Szenario ja trotzdem theoretisch abbrechbar ...
********e_68 Frau
3.579 Beiträge
Ein Bekannter von mir, hat sich maleine Entführungsfantasie erfüllt - also er war das "Opfer".
Er wusste nur, dass es irgendwann, irgendwie und irgendwo passieren wird.
Das war alles. Er wusste weder von Wem noch wohin, noch wie lange es dauern wird.

Finde ich wahnsinnig mutig und aufregend.
********e_68 Frau
3.579 Beiträge
Ich kenne es nur ohne Vereinbarung einer Dauer oder eines Safewortes.
Wobei es insofern realistisch sein muss, was dann das reale Leben angeht.
Also, ich kann nicht einfach so mal 3 Tage verschwunden bleiben. *lach*
Aber wenn mich meine Herrin ins Verlies sperrt, weiß ich natürlich nicht wie lange es dauern wird und was sie alles vor hat.
Das ist doch der Sinn.
******arp Mann
3.256 Beiträge
Zitat von **********o_ooo:
Ich hatte es hier schon mal geschrieben und möchte das auch hier nochmals voranstellen: Ich hoffe, dass sich niemand durch meine Benennung als „Spiel“ angegriffen fühlt. Das meine ich nicht gering schätzend, sondern um zu verdeutlichen, dass es in letzter Konsequenz auch beendet werden kann und die Einwilligung nicht „unumkehrbar“ ist.
Es lässt sich nur so lange aufrechterhalten, wie alle Beteiligeten ihre (wie auch immer geartete) Freude daran haben.

Im BDSM setze ich Einvernehmlichkeit immer als gegeben voraus! Denn nur ohne wäre strafrechtlich relevant. Nur vermag ich zwischen einem SW und MK zu differenzieren, was hier einige wohl nicht tun bzw. dazu fähig sind. Das aber ist auch der Knackpunkt.

Zitat von **********o_ooo:
BDSM zu differenzieren nach "Erweiterung seiner Sexualität" und BDSM als "die Sexualität selbst" hab ich so in der Form noch nicht wahrgenommen. Auch das "Einfließen in den Alltag" kann ich mir im Moment nicht so recht vorstellen.

Kann man sich auch nicht vorstellen, wenn man es als Rollenspiel zur Erweiterung des Sexualität begreift. Man sollte aber auch wenigstens annehmen und auch wahrhaben können, dass es Menschen gibt, deren Wesen es ist und es damit logischerweise auch in den Alltag mit hinein spielt. 24/4. Oder auch TPE/TEE oder auch Domestic Disciplin, in meinem Fall auch DDLG usw. Es gibt halt so viel mehr als das, was man kennt...

Zitat von **********o_ooo:
Anekdotische Evidenz ist immer so eine Sache. Ich hingegen habe den Eindruck, dass das Bewusstsein über eine (theoretisch mögliche) strafrechtliche Relevanz durchaus vorhanden ist. Insbesondere dort, wo ein Safeword genutzt wird *nixweiss*

Hier wird auch die meiste Toleranz geübt bzw von anderen gefordert und wenn nicht, wird die Rechtskeule geschwungen. Ist ja heute modern, da macht man so.

Zitat von **********o_ooo:
Schade, dass du hier nicht mehr nur dein Verhältnis zum Thema Safeword äußerst, sondern die Nutzung eines Safewords generell als "dummes Zeugs" abwertest *schiefguck*

Ja. Weil ein SW meist zu spät oder gar nicht genannt wird. Und dann ist das Gejammer groß! Trotzdem wird es immer noch als die Vollkaskoversicherung verstanden, das es nicht ist. So sinnvoll wie eine Zahnzusatzversicherung oder erweiterte Garantie... So was würde und wollte ich keiner Sub mit an die Hand geben!
Ich nehme meine Beziehung und meine Sexualität durchaus ernst. Auch wenn ich zu ihm gesagt habe, bis dass der Tod uns scheidet, heißt es nicht, dass es wörtlich zu nehmen ist.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum hier immer wieder zu dem Thema zurück gekehrt wird. Dass heißt nicht, dass ich mit Beginn schon einen Ausstieg suche, es heißt nicht, dass ich es nicht ernst nehme, oder das ich vor habe zu gehen, auch wenn ich es rein theoretisch könnte.

Es heißt aber auch nicht, es ist zu Ende, wenn es zu Ende ist und dass mit meinem oder seinen Tod. Ist für mich wirklich nicht schwer zu verstehen.

Ich sehe hier wirklich die Problematik im Fremd sein und dass Sub ggf. nicht weiß, worauf sie sich einlässt. Wenn Sub noch nie wirklich Panik erlebt hat, fühlt sich das richtig bedrohlich an.

Es gibt aber für mich auch einen Unterschied, ob ich ein SW habe, es nicht will oder brauche und deshalb die Aussage kommt, oder ob ich kein SW zulasse und sage, sie hat es nicht gewollt oder gebraucht, obwohl ich ihr keine Wahl lasse.
******arp Mann
3.256 Beiträge
Zitat von ********e_68:
Unter Ernst verstehe ich eben, die von mir beschriebene Situation.
Als ich den Streit mit meinem Partner damals hatte und er mich aus Wut geohrfeigt hat, war es Ernst.
Wir befanden uns nicht im BDSM Kontext.

Du sollst nicht von dir auf andere schliessen... *zwinker*

Eine meiner Subs war/ist Borderliner. Das hat sich nur im Alltag, nicht im BDSM gezeigt. Also sagte sie mir, sollte sie austicken, solle ich ihr eine watschen, das würde sie norden und alles ist gut. Habe ich gemacht, hat immer gut geklappt. War jetzt auch nicht im BDSM-Kontext aber eben auch ernst. Borderline ist ja auch kein Spiel...
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