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Der Notausgang im Tunnel - Das Spiel ohne Safeword

*********iten Paar
1.952 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von **********o_ooo:
@*********iten Da ihr den Tunnel-Begriff nochmal ansprecht: Wie definiert ihr denn für euch "Tunnel"?
Dass ihr ohne Safeword spielt und eine Mindestdauer vereinbart habt, mach das Szenario ja trotzdem theoretisch abbrechbar ...

In diesem Sinne gäbe es nur Tunnel, wenn es kein Gegenmittel, Ausweg gäbe.
Also eigentlich so gut wie nichts, denn alles ist irgendwie zu beenden
Finalgon z.B.
mit Vaseline, Fettsalben oder Speiseöl
Ketten lassen sich notfalls durchtrennen ...

Tunnel = kein Safeword, Zeitraum festgelegt oder unbestimmt oder Erfüllung eines bestimmten Zustands, Sub hat von sich aus keine Möglichkeit und kein Recht zum vorzeitigen Abbruch

Beispiele:
Eine Stunde Caning ohne Pause oder vorzeitigem Abbruch

Oder

Caning bis der Hintern wund und blutig ist

24 Stunden an der Kette

oder

Solange an der Kette bis Bereitschaft besteht Sperma vom Boden aufzulecken ...
Tunnelspiel ist für mich, selbst wenn ich will nicht zu können unter keinen Umständen und das Ende ist ungewiss, wie zum Beispiel mit Substanzen.
**********o_ooo Mann
1.584 Beiträge
Zitat von ********ious:
[...]
Zitat von **********o_ooo:
Schade, dass du hier nicht mehr nur dein Verhältnis zum Thema Safeword äußerst, sondern die Nutzung eines Safewords generell als "dummes Zeugs" abwertest *schiefguck*

Ja. Weil ein SW meist zu spät oder gar nicht genannt wird. Und dann ist das Gejammer groß! Trotzdem wird es immer noch als die Vollkaskoversicherung verstanden, das es nicht ist. So sinnvoll wie eine Zahnzusatzversicherung oder erweiterte Garantie... So was würde und wollte ich keiner Sub mit an die Hand geben!

Nunja, auch ein Safeword entbildet Dom nicht aus seiner Verantwortung, da sind wir uns dann wohl einig *hi5*
Ich finde es interessant, dass hier im Thread z.B. von @*********iten genau das Gegenteil als Argument gegen ein Safeword angeführt wurde: Ein Safeword würde zu früh genannt und damit auch zu früh abgebrochen.

Zitat von *********iten:
[...] Nur wenn wir erkennen können, dass das Safeword schnell fallen würde, verzichten wir vorab. [...]
Zitat von *********iten:
[...] Problem ist, dass ein Safeword bei solchen Spielen nicht hilft, da hier die Verführung es zu benutzen für Sub viel zu gross ist.
Mit Safeword kommt man gar nicht an den beschriebenen Punkt. [...]

Wo ist denn der Unterschied, dass das SW zu spät oder gar nicht genannt wird und ohne? Sub kommt doch beide Male in die beschissene Situation, die nicht gut tut?

Ich habe mit SW und ohne eine Eigenverantwortung. Die entbindet mich nicht, ohne SW.
*********iten Paar
1.952 Beiträge
Themenersteller 
Eine Entführung im BDSM - Kontext mit Safeword, ist für Sub wie Selbstbefriedigung mit Erfüllungsgehilfen.

Eine Entführung im BDSM - Kontext ohne Safeword und ohne Notausgangsschilder ist ernstes Spiel mit recht authentischen Gefühlserlebnissen für Sub.

Für den Entführer ist es eh immer nur so semiauthentisch ...
Mit Safeword befindet man sich dann aber eher in der Richtung Dienstleister.

Aber ich greife hier dem ausführlicherem Beitrag vor
@*********iten ich hatte dass allgemein verstanden, daher die Frage.

Im Bezug auf die Entführung wäre für mich ein SW auch nicht wirklich optimal.
*********iten Paar
1.952 Beiträge
Themenersteller 
Das kannst du auf jedes Tunnelspiel (meiner Definition nach) beziehen.

Beim Entführungszenario kommt jedoch erschwerend hinzu, dass die Akteure keine wirkliche Beziehung ausserhalb des Szenarios haben, womit das Ende des Szenarios die einzige Konsequenz bei Nutzung des Safewords ist.
Ausserdem ist es ja Ziel der Entführung, eine Stimmung zu erzeugen, die im normalen BDSM zur Nutzung des Safewords animiert.
Ich komme jetzt mal vom SW Wort weg. Meiner Ansicht nach, kann viel im Vorfeld minimiert werden.

Ich bin ich zum Beispiel eine erfahrene Bergwanderin und suche eine:n, die mit mir auf den Bocken geht, ist es gut, wenn dieser Mensch schon Erfahrungen mit wandern hat. Nicht zwingen den Brocken, weiß aber, was ein Aufstieg einen abverlangen kann. Dieser Mensch wird vielleicht auch fluchen und meckern, ist aber glücklich, wenn er oben angekommen ist.

Nehme ich aber jemanden, die bislang nur Stadtführungen gemacht hat, aber meint, ich weiß schon vorauf ich mich einlasse und packe das schon, ist es ziemlich wahrscheinlich dass mittendrin, der Rückweg angetreten wird. Das würde auch ein SW nicht helfen und keins hilft auch nicht. Es nützt dann auch nichts, diesen Mensch an Ketten zu legen und mitzuschleifen, wie er doch zugesagt hat. Auch das darauf bestehen und einfach weitergehen, ist für beide nicht gerade sinnig.

Hier hilft meiner Meinung nach nur, dann zu wissen, was kann ich tun, dass dieser Mensch weitergeht und das sollte im Vorfeld auch besprochen werden.
Dann nennt es vielleicht nicht „Spiel“!… führt ja noch zusätzlich, abgesehen von meiner persönlichen Meinung dazu, sonst zu Irritationen, möglicherweise auf der anderen Seite.
Ich sage Spiel dazu, um eine Abgrenzung zu schaffen. Wie es jede:r für sich selbst fühlt, darauf habe ich eh keinen Einfluss.

Für mich ist das, wie Monogamie, Offen, Poly, what ever. Da ist es dann halt TPE. Das gestaltet jede:r für sich selbst.

Wie alle anderen Beziehungen/Verbindungen auch.

Eine F+ nehme ich auch ernst, obwohl es keine Beziehung in dem Sinn ist.
**********Bunny Frau
968 Beiträge
Zitat von ********ious:
Zitat von ********e_68:
Unter Ernst verstehe ich eben, die von mir beschriebene Situation.
Als ich den Streit mit meinem Partner damals hatte und er mich aus Wut geohrfeigt hat, war es Ernst.
Wir befanden uns nicht im BDSM Kontext.

Du sollst nicht von dir auf andere schliessen... *zwinker*

Eine meiner Subs war/ist Borderliner. Das hat sich nur im Alltag, nicht im BDSM gezeigt. Also sagte sie mir, sollte sie austicken, solle ich ihr eine watschen, das würde sie norden und alles ist gut. Habe ich gemacht, hat immer gut geklappt. War jetzt auch nicht im BDSM-Kontext aber eben auch ernst. Borderline ist ja auch kein Spiel...
möchte keine weitere Diskussion starten aber das klingt jetzt für mich ehrlich gesagt mehr als toxisch so extreme Ansichten eie du hast und dann n borderliner, ernsthaft? Borderline ist nicht einfach abschaltbar niemals das kann man sich noch so oft vorlegen hab ich aus ist aber nicht so meine Erkrankung ist ein Teil von mir immer auch wenn ichs nicht direkt Präsens bemerke. Und der swlvsthass der zerstört/bestraft gedanke ist unbewusst immer ds gerade im bdsm also das Risiko 100 mal höher wozu Grenzen deutlich machen msn will sich ja zerstören... naja muss jeder selber wissen find ich aber ziemlich fahrlässig . Borderline bedeutet ja mit Emotion nicht klar zu kommen bzw 100 mal stärker zu spüren auch angst Panik etc
****eis Frau
1.347 Beiträge
Und wie stellst du dir das im Alltag vor?
Beim 1. Date fragt man: Bist du Boderliner?
Und was ist mit Depressiven, Anstgstörungen, Zwangsgestörten etc, etc? Haben die alle kein Recht einfach zu leben?

Und das Leben ist nun einmal lebensgefährlich! *gg*
@****eis nicht direkt beim ersten Date, aber so ungefähr. Sollte derjenige aber besser selbst erzählen. Das Leben ist dann nunmal ein wenig anders, als derjenige es sich vielleicht vorgestellt hat.

Hat nichts damit zu tun, das sie nicht einfach leben dürfen.
**********Bunny Frau
968 Beiträge
Zitat von ****eis:
Und wie stellst du dir das im Alltag vor?
Beim 1. Date fragt man: Bist du Boderliner?
Und was ist mit Depressiven, Anstgstörungen, Zwangsgestörten etc, etc? Haben die alle kein Recht einfach zu leben?

Und das Leben ist nun einmal lebensgefährlich! *gg*
vlt mal vernünftig lesen und verstehen hab niemals bdsm verboten für psychisch kranke bin selbst krank und bdsmer aber so Aussagen wie man kann niemals abbrechen etc selbst schuld dsnn etc geht einfach gar nicht gerade nicht dann mit Menschen die so n höheres Risiko haben für weitere psychisce Schäden. Außerdem steht da klar dass er wusste, dass sie borderliner ist. Natürlich soll auch ein psychisch kranker normal leben dürfen, aber natürlich müssen da (sexualpartner) partner auch mit der höheren Verantwortung umgehen können
Wenn die Herrschaft ohne Safeword spielen will, kann ich es ja noch nachvollziehen, denn das kann ihr bestimmt ein besonderes Gefühl der Macht geben über die Sub. Wieso ich als Sub ohne Safeword spielen will, verstehe ich aber nicht. Denn ich kann auch mit spielen und es nicht benutzen, indem ich einfach aushalte und zeige wie ernst ich meine Rolle nehme. Und sollte wirklich eine Notsituation entstehen, kann ich es ja benutzen, dafür ist es ja da.

Ich finde eine Sub die kein Safeword möchte, weil sie es zu leichtfertig benutzt, problematisch. Die weiß ja dann selber nicht was sie will. Und da es sich hier um eine fremde Person handelt, durchaus sehr gefährlich für Dom/Herren (kann man leicht ins Mißbrauch rutschen). Viel besser und ungefährlicher ist es doch Sub auf die Probe zu stellen, wie sehr sie aushält ohne Safeword zu verwenden
*********iten Paar
1.952 Beiträge
Themenersteller 
Zweimsaiger Supporteingriff?
Da hat man sich hier wohl ausgetobt.

@*******er_S

Sehr schön geschrieben und nachvollziehbar.
Die Gay - Szene haben wir früher, als wir noch eher BDSM - Szenekompatibel waren, bzw. unseren Platz in dieser gesucht, nur etwas am Rande mitbekommen, können aber die "Partnerschaftsprobleme" in der BDSM - Szene allgemein genau in dieser Form bestätigen.

Es macht einen Unterschied, ob ein Gefühl zum Partner auf der Grundlage Mensch oder der Grundlage BDSM besteht.
Manchmal findet man über den BDSM zum Menschen, manchmal bleibt es halt im BDSM hängen.

Sex ist Trieb
Liebe ist Gefühl
Da Triebbefriedigung gefühlsorientiert ist, wird diese geliebt. Wenn sich die Liebe nur auf die gefühlte Triebbefriedigung beschränkt und der Mensch dahinter auswechselbar, liebt man schnell seinen Handlanger, was sich im BDSM sehr intensiv anfühlen kann.

In meinem (unserem) Leben beschränkt sich BDSM auf reine Triebbefriedigung.
Auch wenn gleich wieder der Sturm der Entrüstung losgeht, weil viele sich in ihrer Lebensgrundlage diffamiert sehen:

BDSM ist Sex ist Trieb

Das Ausleben von Trieben mit geliebten Menschen kann besser und intensiver sein, muss jedoch nicht immer befriedigender sein.

Wer hat sie nicht, autoerotische Phantasien, ein Kopfkino der optimierten Triebbefriedigung.
Interessanterweise rückt in diesem Kopfkino die beteiligte Person meist in den Hintergrund, ein gesichtloser, schemenhafter Handlanger.

Ich denke, dass sehr viele im BDSM schon versucht haben, ihre Triebe selbst zu befriegen.
Im masochistisch, devoten Bereich jedenfalls.
Einen sadistisch, dominanten Trieb kann man schlecht selbst befriedigen.
Auch denke ich, dass Männer bei dieser Form von Autoerotik in der Mehrzahl sind.
Selbstbefriedigung von Männern war halt lange Zeit gesellschaftlich tolerierter.
Ausserdem ist im BDSM die autoerotik häufig technischer ...

Was bei der Selbstbefriedigung immer bleibt, ist das Gefühl nur selbst zu sein, selbst Anfang und Ende und Härte zu bestimmen

Dann findet man sich halt mit "Handlangern" zusammen.
Mit Handlangern trennt sich beim Kopfkino schon der Spreu vom Weizen, wenn man merkt, dass der grenzenlos eingesetze Rohrstock nicht mehr so geil ist, wie das Drehbuch es vorgibt.
Deshalb wird ein Komfortbereich vereinbart, Grenzbereiche, die von Sub definiert, zu Subs Befriedigung führen.
Zum Glück gibt es ja aber noch Subs Kopfkino, so dass Dom etwas Freiheit bleibt die Grenzen zu verschieben und nicht reiner Handlanger / Erfüllungsgehilfe zu sein.
Im besten Fall pendelt sich das so ein, dass beide Triebe befriedigt sind.
Und trotzdem bleibt da das Gefühl der Geborgenheit, das Vertrauen, das Wissen um die Achtsamkeit des Anderen, besonders bei Sub, geschützt durch Safeword und das Wissen um die Knöpfe von Dom, die gedrückt werden können.

Triebe werden befriedigt, aber in letzter Konsequenz, insbesondere psychisch nicht wirklich authentisch.

Und hier kommen wir wieder zum Tunnelspiel zurück.

Aus einem Tunnel ohne Notausgang gibt es kein vorzeitiges Ende.
Die Frage ist, gibt es Tunnel ohne Notausgang?
Ist es wirklich wünschenswert und sinnvoll?

Beispiel Finalgon wie von @****eis angeführt.
Auch hier kann mit Vaseline oder fettigen Cremes oder Speiseöl ein Notausgang geöffnet werden.
Meist gibt es ein Gegenmittel oder Helfendes.

Insoweit ist nichts ein Tunnelspiel, wenn nicht technisch oder durch Konsequenz der Handelnden das Durchhalten bedingt wird.

Dann die Frage, welche Grenze wie weit solch ein Tunnelspiel überschreitet ...

Faktor Zeit, Faktor Härte und Faktor Praktik.

Verbunden mit der Frage, welches Ziel Sub und welches Dom mit dem Spiel verfolgt.

Bei Sub geht es halt eigentlich immer um das Erleben komplett authentischen Zwangs und Hilfslosigkeit in einzelnen Erlebnisbereichen.

Bei Dom um das Ausleben echten Sadismus, da gerade der echte Zwang und die Hilflosigkeit echtes Leid verursacht.

Nichts wäre langweiliger, wenn ein völlig abgebrühter Sub, schmerzbefreit alles ohne Reaktion über sich ergehen lässt, oder die ganze Zeit mit einem Ständer, geil hechelnd auf läufigen Köter macht.

Es geht also um ein Szenario, in dem Sub seine bisherige Grenzen kennt und einmal erleben möchte, dass diese Grenzen deutlich überschritten werden, in einem vorher abgestecktem Rahmen.

Klar, das Kopfkino verführt schnell dazu, das reale Erlebnis zu suchen.
Auch solche Anfragen erhält man.
Auch damit haben die "Mahnenden" recht.
Wer so etwas rein auf Basis seines Kopfkinos macht, wird scheitern.
Macht aber keiner!
Nicht dass wir es im speziellen Fall versucht hätten.
Aber Menschen die bisher nur Kopfkino hatten, machen schon bei deutlich harmloseren Dingen einen Rückzieher, wenn man vermittelt, dass zumindest das dann ernst wird.
Bringt uns ja auch nichts, wenn nach einmal "buh" der Abbruch kommt.

Wer aber gesund, intelligent und frei von psychischen Belastungen ist, schon einige Erfahrung im BDSM zu seinen Vorlieben und Grenzen gemacht hat, der sollte eigentlich, bei eigenem Wunsch des Erlebnisses, keinen bleibenden psychischen Schaden nehmen, wenn die Kette dran bleibt, obwohl die Lust so etwas von verschwunden ist.

An das Thema Panik oder auch schon das intensive Gefühl Beklemmung, bin ich wohl zu blauäugig herangegangen.
Hier bin ich davon ausgegangen, dass, wer BDSM in solcher Ausprägung macht, dass es zu solch einem Stenario passt, sollte das Gefühl eigentlich schon einmal in Ansätzen erlebt haben.

Irgendwo liegt der Sinn des Spiels ja auch darin, genau dieses Gefühl zu erleben und diese Panik zu überwinden, ansonsten ist tatsächlich eine 24 Stundensession mit Bekannten Mitspielern die bessere Wahl.
In unserem Szenario ist diese Panik aber eigentlich unabwendbar, selbst wenn man sie mit allerlei Massnahmen herauszögern kann.

Wenn sie dann da ist, heisst es ja nicht, dass sie untätig ausgesessen werden soll.

Aber aus meinem Blickwinkel, rein moralisch nach unserem BDSM - Massstab, ohne Berücksichtigung, was nun ein Richter dazu sagen würde, komme ich mehr zu dem Entschluss, dass gerade in solchen Kippmomenten die Kette erstmal dranbleibt und das Verhalten von Sub im weiteren Verlauf beobachtet wird.

Genau diese Punkte werden in vorherigen Absprachen noch deutlich präziser thematisiert.
Und da bin ich eher auf Linie von @********ious.
Wer nach intensivem Vorgespräch und Kenntnis aller ungeschönten Tatsachen zustimmt, muss dann halt zu seinem Wort stehen und kann eigentlich eher froh sein, wenn man grundsätzlich konsequent bleibt und trotzdem evtl. "Hafterleichterung" bekommt.

In solchen Fällen, in denen für das "Opfer" alle Tatsachen vorher klar waren und keinerlei unabgesprochene Dinge durchgeführt oder sogar Tabus gebrochen werden, das Szenario evtl. sogar nur noch abgeschwächt fortgesetzt wurde, dürften eigentlich auch nicht rechtlich relevant sein.

Anders sieht es aus, wenn gegen Absprachen verstossen wird oder Vereinbarungen gebrochen werden, wie hier ja auch schon als Beispiel angeführt wurde ...
Eigentlich ist es unabhängig, in welcher Verbindung zueinander gestanden wird, es ist und bleibt ein Mensch, die sich darauf einlassen. Dennoch sollte IMMER für Menschen die es vielleicht wollten sich aber innerhalb dieses Szenarios plötzlich nicht mehr sicher oder stark überfordert fühlen IMMER eine "Tür"/Möglichkeit offen sein um sich selbst zu schützen. Das ist alles immernoch freiwillig und gewünscht. Wenn sich Menschen körperlich überschätzen und dann aber merken sie können es nicht leisten, was dort gefordert wird, ist es ihr gutes Recht ihre Gesundheit und Ihren Körper zu schützen. Sowas muss respektiert werden.

Dieser Respekt fehlt mir hier ehrlich gesagt. Es wird persönlich genommen, als ob Dom etwas falsch gemacht hat, von diesem Denken sollte mMn Abstand genommen werde. Dom kann alles richtig machen, doch der Mensch sollte sich auch immer selbst schützen und es ist keine Selbstaufgabe. Es ist und bleibt alles freiwillig.
Ich kann verstehen und es nachvollziehen, dass nicht sofort abgebrochen werden soll. Diese Richtung, dass komme was wolle und nur im absolut medizinischen Notfall abgebrochen wird und im Grunde wird nicht abgebrochen, ist fahrlässig. Wie gesagt, wir reden hier von einer Freiwilligkeit, die sicher gestellt werden sollte und von einem Menschen!
******ngr Mann
3.911 Beiträge
"Abbrechen" ist auch nicht gleich abbrechen.
Mir wird das zu Schwarz-Weiß gemalt. Man kann auch "pausieren". Klar stoppt das zunächst die Session (oder wie immer man es bezeichnen möchte...). Wenn es aber akut ist dann ist mir das lieber als irgendetwas zu riskieren, sofern das halt nicht alle 5 Minuten vorkommt.

Das sind solche "das müssen wir jetzt mal dringend klären, sollen wir wirklich abbrechen"-Momente. Wenn das dann eine Fehlinterpretation war bedeutet das ja nicht, dass man wirklich stoppen, sich wieder umziehen und nach Hause fahren muss.
******arp Mann
3.254 Beiträge
Zitat von **********Bunny:
vlt mal vernünftig lesen und verstehen hab niemals bdsm verboten für psychisch kranke bin selbst krank und bdsmer aber so Aussagen wie man kann niemals abbrechen etc selbst schuld dsnn etc geht einfach gar nicht gerade nicht dann mit Menschen die so n höheres Risiko haben für weitere psychisce Schäden. Außerdem steht da klar dass er wusste, dass sie borderliner ist. Natürlich soll auch ein psychisch kranker normal leben dürfen, aber natürlich müssen da (sexualpartner) partner auch mit der höheren Verantwortung umgehen können

Woher weißt du denn dass ich damit nicht umgehen konnte? Und ja, BL empfinden zeitweise alles viel intensiver, was sie eben auch im BDSM ausleben wollte. Meinst du nicht, dass es allein ihre Entscheidung ist, zu wissen was gut und richtig für sie ist? Ja, sie suchte die Extreme. Das bedeutet, dass sie einen Dom brauchte, der nicht nur Verantwortung zeigt, sondern auch damit verbundende Risiken eingeht. Jemand, dem das zu heikel ist oder keinen Umgang damit findet, richtet mit Sicherheit mehr Schaden an!
Als selbst betroffene kennst du sicher solche schlechten Erfahrungen aber dafür kann ICH nix. Du, und einige andere hier, projizieren sehr stark. Ist euch das überhaupt bewusst? Allein das ist schon toxisch! Damit ist kein Umgang zu finden.

Aber zurück zum Thema...
Der Thread hier zeigt exemplarisch, dass es gerade SSCler sind, die solche Szenarien für zu gefährlich halten oder ablehnen. Ich verstehe, dass im SSC auf die größtmögliche Sicherheit geachtet wird, die hier aber nicht gegeben ist. BDSM gibt es nicht nur bis zur Grenze sondern eben auch dahinter. Daher ist dieser Konsens hier auch unbrauchbar. Ich selbst verstehe RACK/Edge/MK so, dass es ganz klar ist, dass es die größtmögliche Sicherheit nicht gibt und man stattdessen auf höchstes Risikobewusstsein setzt. Nach dem Motto- was kann schiefgehen und wie lässt sich das minimieren? Und da man eben weiß dass etwas schiefgehen kann und vlt auch wird, kalkuliert man das mit ein. Solche Szenarien gehe ich also nicht wegen des Risiko ein, sondern TROTZ. Sub muss sich dabei absolut darauf verlassen können, dass gerade wenn was schief geht, ich nicht die Nerven verliere und weiß was zu tun ist. Sub braucht dafür vor allem ein gesundes Selbstvertrauen zu wissen, wem sie sich hier anvertraut. Denn es ist ja nicht nur meine alleinige Verantwortung, sie ist auch sich selbst gegenüber verantwortlich. Bei mir war es immer so, dass wenn beide ein gutes Feeling füreinander hatten, kann man sich auch guten Gewissens aufeinander einlassen. Ganz egal was dann vlt passiert!

Beispiele für einen Abbruch:
Es geht sehr heftig zur Sache und ist schon weit hinter der Grenze. Dabei schlägt Sub sich den Kopf am Bettpfosten an. Sofortiger Abbruch und schauen was los ist! Kleine Pause gemacht und weiter gings.

Oder, Sub rutscht auf der Treppe aus und fällt auf den Arm. Abbruch und Gelenk gekühlt. Zum Glück kein weiterer Einsatz notwendig, tat aber doch recht weh. Dann ist die Sache erst mal beendet, denn das Wohlbefinden steht an erster Stelle.

Oder ich bemerke ein für mich untypisches Verhalten bei Sub dass ich nicht deuten kann. Bekomme ein komisches Gefühl. Auch hier breche ich ab, bis ich Klarheit über die Situation habe.

Und ganz ehrlich, wenn ich mir ständig Gedanken um Sicherheit, Abstürze und Abbrüche machen müsste, könnte ich das nicht. Bin ja kein Hasardeur. Entweder nehme ich alle möglichen Risiken zur Kenntnis und in Kauf oder eben nicht.
Es gibt leider sehr viele auch im Bereich BDSM, die gar nicht aufnehmen, oder wahrnehmen, was andere sagen. Hier hat keiner gesagt, es ist zu gefährlich oder lehnen es ab.

Ganz zu Anfang habe ich noch versucht zu reden, aber mit der Zeit musste ich merken, das hat keinen Sinn.

Sie sind so in ihrer Blase gefangen, da kommt nichts anderes mehr durch. Sie verstehen, was sie verstehen wollen und nicht was gesagt wird.

Das gibt es auf beiden Seiten. Im Bereich BDSM finde ich es nur extrem, weil im Vorfeld viel gesprochen werden muss.

Es verstehen aber oftmals wirklich die wenigsten, dass meine freiwillige Zusage nicht automatisch bedeutet, dass lediglich Dom nach seinem Ermessen alleine etwas beendet.

Wie oft habe ich gehört, dann bist du nicht devot etc. nur weil ich eine Kopf habe. Oder wie hier, dann kann man dir nicht vertrauen, nur weil ich weiß, was ich darf und was nicht.

Ich finde es gut, dass der TE hier nach Hilfe fragt, weil ihm durchaus bewusst ist, er kann nicht einfach weitermachen und deshalb fragt „was kann ich tun?“ das zeigt von Realitätssinn und einer guten Wahrnehmung. Leider geht es dann oftmals in die „falsche“ Richtung, wenn der heimliche Traum, einfach machen, von anderer Seite forciert wird. Hier wünsche ich mir bei einige oftmals die innere Stärke, sich so in der Form nicht beeinflussen zu lassen.
****eis Frau
1.347 Beiträge
Dunkle Seiten, ich habe die Erfahrung mit ganz wenig Finalgon gemacht, dass eigentlich kein Gegenmittel wirklich hilft.

Aber ich wollte damit nur den Begriff Tunnelspiel, wie ich ihn verstehe, verdeutlichen.
*********mer67 Mann
129 Beiträge
Zitat von ****_78:
.... Du kannst Menschen nur bis vor den Kopf schauen und ein versautes Sexwochende, das ist zu verkraften.

Definitiv besser, als das sich lange aufgebaute Vertrauen innerhalb von Sekunden zu zerstören und dann nie mehr miteinander spielen zu können.
**du Mann
1.101 Beiträge
Hallo TE

*my2cents* zum Thema, ohne Experte zu sein:
Ich würde in den beschriebenen Situationen auch abbrechen (notabene sofern möglich), obwohl es im Vorfeld ausdrücklich anders vereinbart war. Richtig, Du hast Deine Verantwortung dann wahrgenommen. Mehr kannst Du nicht tun.

Das explizite Verlangen eines Abbruchs ist nach meinem Verständnis prinzipiell ein Recht des devoten Parts, der dafür die Verantwortung trägt, tragen muss. Es ist löblich, dass Du Dich fragst, ob Du Sub durch den Abbruch gerecht wirst. Aber ich finde diese Frage (und nur diese) zu weit gehend. Erst einmal bist Du Sub eben gerecht geworden, durch den Abbruch.

Ich würde nicht leichthin von einer Masche ausgehen, dafür müsstest Du klare Hinweise haben. Es dürfte verschiedene Maschen geben, z.B. auch die, gar nicht so lange spielen zu wollen, sich aber "glaubhaft" darauf einzulassen. Ob, welche vorliegt, weisst Du womöglich lange nicht. Am ehesten dürtest Du es nicht beim Aussprechen des safe words, sondern in einem Gespräch nach dem Abbruch herausfinden können - falls es zu einem Gespräch kommt (was häufig sein dürfte).

Lg und viele stimmige Erlebnisse wünscht Dir Pidu
****an9 Mann
253 Beiträge
Zitat von ********tine:
Wenn ich einige Beiträge hier von Personen lese weiss ich als Dom wieso BDSM in der Allgemeinheit als psychische Erkrankung gilt........... Schlüssel heißt Verantwortung und zwar Verantwortlich mit dem körperlichen und vorallem seelischen Wohl der Sub umzugehen..........

Hallo ihr beiden! Würde euch gerne kennenlernen und freue mich auf einen passenden realen Kontaktaufbau.
LG
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