Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Pornos
2430 Mitglieder
zur Gruppe
Filmdrehs und Filmpartys
401 Mitglieder
zum Thema
Kann sich wer an diesen Film erinnern?20
Mir geistert seit Wochen ein Film im Kopf herum, von dem ich den…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Wie fandet Ihr den Barbie-Film?

********brav Frau
2.851 Beiträge
@***si mit einem Dategesuch...a la "Barbie sucht Ken für einen gemeinsamen Kinobesuch", sollte es kein Problem sein
Zitat von ***si:
Bis vor ein paar Tagen war für mich klar, dass ich mir den "Schrott" nicht antun werde. Mehr Vorurteil ging bei mir nicht, denn Barbies und die Farbe Pink waren nie meine Welt, ich bin mit Playmobil groß geworden.


Jetzt lese ich ich hier die kontroversen und teilweise echt guten Beiträge und habe mich dazu entschieden, mir selbst eine Meinung zu bilden.
Freu mich drauf, brauche nur noch eine (männliche) Begleitung. *zwinker*

Kannst ruhig reingehen, lohnt sich. Den Overkill an Pink musste ich allerdings auch aushalten.
**********lchen Mann
12.838 Beiträge
@***si danach wirst du Pink lieben und direkt shoppen gehen. *lol*
Pink High Heels für @***si *zwinker*
***si Frau
2.470 Beiträge
Ich glaube, Ihr nehmt mich nicht ernst *schmoll*
...geh mal meine Nägel pink lackieren....
Zitat von ***si:
Ich glaube, Ihr nehmt mich nicht ernst *schmoll*
...geh mal meine Nägel pink lackieren....

Dochdoch *zwinker* Wie heißt eigentlich das Kleine Schwarze in Pink? *lach*
****769 Frau
2.558 Beiträge
Ich glaube, ich gehe doch lieber in 'Rehragout-Rendezvous' *traenenlach*
***si Frau
2.470 Beiträge
Zitat von ********agus:
Zitat von ***si:
Ich glaube, Ihr nehmt mich nicht ernst *schmoll*
...geh mal meine Nägel pink lackieren....

Dochdoch *zwinker* Wie heißt eigentlich das Kleine Schwarze in Pink? *lach*

Mit pinken hohen Hacken wahrscheinlich
"Sterbender Flamingo" *smile*
****3or Frau
4.719 Beiträge
Die Wahrheit ist: Schneewittchen ist bereits in Arbeit *panik*
Der Film ist Spiegelbild einer Zeit, in der Social Media und speziell gestrickte Dating Apps Hypergamie auf obszöne Weise anfeuern.

Folgerichtig haben sicherlich ein paar Frauen ihre Beziehungen beendet, um sich "nach oben" zu verbessern.

Dabei gibt es in ebendiesen Sozialen Medien Beispiele weinender Frauen (auch gereifte "Dating Coaches" darunter!), die ihre Beziehungen mit dem Wunsch hypergamer Verbesserung verlassen haben und nun - mit 40-irgendwas - vor den Spielregeln derselben Dating-Welt kapitulieren und beim Versuch scheitern, eine ähnlich langfristige Beziehung überhaupt wieder einzugehen.

Junge Frauen orientieren sich an Oberflächlichkeiten wie Körpergröße und Wohlstand (man steht heute zu anderen Frauen im Wettbewerb lieber an der Ziellinie männlichen Erfolgs statt gemeinsam in einer Beziehung daran zu arbeiten, die irgendwo in einer Studenten-WG mit Bafög-Schulden beginnt)...

...Männer, die mit Ende 30/40 ihren Mist zusammen haben, orientieren sich bei der Partnerinnenwahl nach unten: Alter Anfang 20. Eine gute Freundin (Mitte 40, zwei Kinder, Haus, Gutverdienerin, Ehemann ebenso Gutverdiener) sagte mir auf einem Spaziergang neulich auf mein "fühle mich einsam"-Genöle hin: "Du kannst doch als Mann mit 50 noch eine Familie gründen; such' dir eine 20-Jährige!"*

Beide Verhaltensweisen sind biologisch erklärbar ("asymmetrische Last der Fortpflanzung"), und in diesem Gesamtzusammenhang sehe ich persönlich einen Film wie "Barbie".

Am Ende gibt es immer mehr Verlierer - gleich welchen Geschlechts, nur eben in verschiedenen Lebensphasen.

*Ich mag übrigens reife Frauen, weil sie - wie ich - all die Narben eines Lebens in sich tragen, man sich also menschlich viel näher ist.
Zitat von ********agus:
Zitat von ***si:
Bis vor ein paar Tagen war für mich klar, dass ich mir den "Schrott" nicht antun werde. Mehr Vorurteil ging bei mir nicht, denn Barbies und die Farbe Pink waren nie meine Welt, ich bin mit Playmobil groß geworden.


Jetzt lese ich ich hier die kontroversen und teilweise echt guten Beiträge und habe mich dazu entschieden, mir selbst eine Meinung zu bilden.
Freu mich drauf, brauche nur noch eine (männliche) Begleitung. *zwinker*

Kannst ruhig reingehen, lohnt sich. Den Overkill an Pink musste ich allerdings auch aushalten.

Ein Besuch im ehem. Kinderzimmer meiner Ziehtochter hat das schon vorweggenommen. Alles in pink - auch der Schminktisch mit glühbirnenumrahmten Spiegel. Der Bömmel ihres Autoschlüssels: Pink! Das Smartphone-Etui mit Ohren: Pink!
Als ich ihrer Mutter im Laden eine pinkfarbene Parkscheibe zeigte und kaufen wollte, sagte sie: "Die hat sie schon!"
*******l80 Mann
894 Beiträge
Zitat von *******lsch:
Der Film ist Spiegelbild einer Zeit, in der Social Media und speziell gestrickte Dating Apps Hypergamie auf obszöne Weise anfeuern.

Folgerichtig haben sicherlich ein paar Frauen ihre Beziehungen beendet, um sich "nach oben" zu verbessern.

Dabei gibt es in ebendiesen Sozialen Medien Beispiele weinender Frauen (auch gereifte "Dating Coaches" darunter!), die ihre Beziehungen mit dem Wunsch hypergamer Verbesserung verlassen haben und nun - mit 40-irgendwas - vor den Spielregeln derselben Dating-Welt kapitulieren und beim Versuch scheitern, eine ähnlich langfristige Beziehung überhaupt wieder einzugehen.

Junge Frauen orientieren sich an Oberflächlichkeiten wie Körpergröße und Wohlstand (man steht heute zu anderen Frauen im Wettbewerb lieber an der Ziellinie männlichen Erfolgs statt gemeinsam in einer Beziehung daran zu arbeiten, die irgendwo in einer Studenten-WG mit Bafög-Schulden beginnt)...

...Männer, die mit Ende 30/40 ihren Mist zusammen haben, orientieren sich bei der Partnerinnenwahl nach unten: Alter Anfang 20. Eine gute Freundin (Mitte 40, zwei Kinder, Haus, Gutverdienerin, Ehemann ebenso Gutverdiener) sagte mir auf einem Spaziergang neulich auf mein "fühle mich einsam"-Genöle hin: "Du kannst doch als Mann mit 50 noch eine Familie gründen; such' dir eine 20-Jährige!"*

Beide Verhaltensweisen sind biologisch erklärbar ("asymmetrische Last der Fortpflanzung"), und in diesem Gesamtzusammenhang sehe ich persönlich einen Film wie "Barbie".

Am Ende gibt es immer mehr Verlierer - gleich welchen Geschlechts, nur eben in verschiedenen Lebensphasen.

*Ich mag übrigens reife Frauen, weil sie - wie ich - all die Narben eines Lebens in sich tragen, man sich also menschlich viel näher ist.

Deine Gesellschaftsanalyse in allen ehren und ohne darauf eingehen zu wollen stellte sich mir beim Lesen und danach quasi in jedem Satz die Frage wo du hier auch nur im entferntesten einen Bezug zu dem Barbie Film hast oder auch nur eines der von dir angesprochenen Themen in dem Film vorkommen...

Es ist ja schön, daß dich das Themen von Beziehungen und Alter so sehr interessiert, aber mich würde wirklich interessieren, wo du Anhaltspunkte für deine These in dem Film findest...
Im Gegenzug würde mich interessieren, ob du in den letzten Jahren einen Film gesehen hast, der sich nicht in irgendeiner Form diesen von dir angesprochen Thema widmet.

Wenn dem nicht so ist, solltest du dir Gedanken machen, ob dich dieses Thema nicht so beschäftigt, dass du es einfach überall siehst.

Viele Grüße
Alex
****_MS Mann
525 Beiträge
Nicht nur auf die letzten Beiträge bezogen:
Ich weiß nicht, ob wir alle den gleichen Film gesehen haben - es scheint wohl mehrere Versionen gegeben zu haben *zwinker*

Also, in dem Film, den ich sah, wurde bspw. nicht nur "das Patriarchat" aufs Korn genommen - sondern auch eine zu einfache Kritik daran... *baeh*

Ken wurde am Ende mit der Aussage beruhigt, die man ja sonst "klassisch" im Zusammenhang mit desorientierten Mädchen kennt - nämlich dass er ein wertvoller Mensch ist, unabhängig davon, wie ihn das andere Geschlecht sieht oder/und behandelt (also teils re-emanzipatorisch aus männl. Sicht).

Die "perfekte" Barbie-Welt wurde zeitweise durch Kens "Coup d' Etat" erschüttert - als Folge lernten die Barbies, auch den Kens sukzessive mehr Rechte u. Bedeutung zuzugestehen.
Parallel aber wurde auch sehr plausibel klargestellt, dass die Barbies zuvor nicht aus einem Tyrannei-Bedürfnis heraus die bisherige Ordnung (vor)lebten.

Gibt es irgendwo umgekehrte, ableitbare Parallelen? *zwinker*

Für mich ist all das mehr als
• die billige Huldigung eines pinken Inbegriffs von Verblendung; ebenso aber auch nicht
• der gescheiterte Versuch von vorgeschobenen Emanzipationsbestrebungen auf plumpestem Wege.
(wenn ich mir vorher genauer angesehen hätte, wer daran alles mitwirkte und ansonsten verglichen hätte, wofür diese Künstler stehen, hätte mir klar sein müssen, dass mich nicht nur seichtes Entertainment, sondern viel, viel mehr erwarten würde)

Alles in allem wurde vieles in ein letztlich sehr verzeihliches Licht gerückt, ohne die ursprünglichen Mißstände zu legitimieren.
Dafür mag - nein: liebe ich den Film!
*******l80 Mann
894 Beiträge
Zitat von ****_MS:
Nicht nur auf die letzten Beiträge bezogen:
Ich weiß nicht, ob wir alle den gleichen Film gesehen haben - es scheint wohl mehrere Versionen gegeben zu haben *zwinker*

Also, in dem Film, den ich sah, wurde bspw. nicht nur "das Patriarchat" aufs Korn genommen - sondern auch eine zu einfache Kritik daran... *baeh*

Ken wurde am Ende mit der Aussage beruhigt, die man ja sonst "klassisch" im Zusammenhang mit desorientierten Mädchen kennt - nämlich dass er ein wertvoller Mensch ist, unabhängig davon, wie ihn das andere Geschlecht sieht oder/und behandelt (also teils re-emanzipatorisch aus männl. Sicht).

Die "perfekte" Barbie-Welt wurde zeitweise durch Kens "Coup d' Etat" erschüttert - als Folge lernten die Barbies, auch den Kens sukzessive mehr Rechte u. Bedeutung zuzugestehen.
Parallel aber wurde auch sehr plausibel klargestellt, dass die Barbies zuvor nicht aus einem Tyrannei-Bedürfnis heraus die bisherige Ordnung (vor)lebten.

Gibt es irgendwo umgekehrte, ableitbare Parallelen? *zwinker*

Für mich ist all das mehr als
• die billige Huldigung eines pinken Inbegriffs von Verblendung; ebenso aber auch nicht
• der gescheiterte Versuch von vorgeschobenen Emanzipationsbestrebungen auf plumpestem Wege.
(wenn ich mir vorher genauer angesehen hätte, wer daran alles mitwirkte und ansonsten verglichen hätte, wofür diese Künstler stehen, hätte mir klar sein müssen, dass mich nicht nur seichtes Entertainment, sondern viel, viel mehr erwarten würde)

Alles in allem wurde vieles in ein letztlich sehr verzeihliches Licht gerückt, ohne die ursprünglichen Mißstände zu legitimieren.
Dafür mag - nein: liebe ich den Film!

Auch du interpretierst meines Erachtens viel zu viel in eine seichte und billig geschriebene Hollywood komödie hinein. Diese tiefe Gesellschaftskritik in einen so billiges und nicht durchdachtes Drehbuch zu lesen ist mehr Ehre denn Ehre gebührt.
Ich denke die Optik des Films ist sehr gut und passt zu Barbie. Klar wurde der Begriff Patriachat gefühlt 150 mal gesagt, und einige Filme greifen diese Klischees auf und auch an. Aber sonst ist der Film nur eine Aneinanderreihung von Szenen. Der Film hat sich nicht mal die Mühe gemacht konsistent zu überlegen, wie ich von einer Szene, die ich zeigen möchte zur anderen zu kommen ohne die schlimmsten Widersprüche zu beseitigen und da frage ich mich, wie man dann auf die Idee kommt, dass er sich die Mühe gemacht hat, tiefgründige Gesellschaftskritik einzubauen.

Wenn ich eines in den Film reinlesen würde, dann, dass das Patriachat die einzige sinnvolle Lösung ist, weil die Barbies unfähig und unwillig sind und nur wirklich Glück waren, als Sie unterdrückt wurden. Das kann aber nicht die gewollte Botschaft sein. Also sollte man den Film so betrachten wie er ist. Ein netter Hollywood Blockbuster, der nette unterhaltsame Szenen hat und einige Scherze auf kosten des Patriachats macht die witzig sind. (nicht alle)

Sonst erkläre mir, wie alle Barbies, die die ganze Ausbildung und macht inne haben binnen 5 minuten von den Kens (die nicht mal eigene Wohnorte hatten sondern jeden tag einfach nur auftauchen) übernommen werden können, dann viel glücklicher sind als zuvor (sagt die Präsidenten doch dann selbst). Dann muss eine verbitterte Barbie kommen, um den nun glücklichen Barbies eine Gehirnwäsche zu verpassen, was diese also nochmal unmündiger macht!
Und wie ergreifen die tollen Barbies dann wieder die macht? Indem Sie Ihre Kompetenz und Überlegenheit einsetzen (immerhin sind Sie die einzigen mit Irgendwelchen Ausbildungen und Fähigkeiten, die Kens sind ja nur Kens). Nein, Sie nutzen Ihr Sexappeal um die Kens gegeneinander Auszuspielen...
Dies Stellt die Barbies als unfähig, unglücklich und oberflächlich dar.

Sollte das die Botschaft des Filmes sein? Sicher nicht, weil der Film augenscheinlich gar nicht so tief darüber nachgedacht hat, sondern nur eine kurzes Drehbuch brauchte um die Idee der einzelnen Szenen irgendwie zu verbinden.

Wer hier wirklich ein feministisches Werk sieht, hat ein sehr sehr schlechtes Frauenbild...

viele Grüße
Alex
****3or Frau
4.719 Beiträge
Wer hier was interpretiert und ob zu viel oder zu wenig scheint mir eine persönliche Sache zu sein.

Der Film ist so aufgestellt, wie Kinder Barbie spielen. Sequenz auf Sequenz, einfach, keiner Logik als der Spiellust folgend.

Die Regieanweisung dürfte ungefähr gelautet haben: Und du kommst jetzt rein und sagst: Hey Barbie!

Ja, es war ist ein Blockbuster. Mit Barbie. Das ist jetzt keine wissenschaftliche Erkenntnis.
****3or Frau
4.719 Beiträge
Ja, ich finde auch, die Entwicklung zum Patriarchat, in dem plötzlich auch Frauen begeistert frauenfeindlich sind, hätte realistisch über mehrere Jahrzehnte/Jahrhunderte, mindestens aber mehrere YouTube Videos lang dauern müssen.
**********lchen Mann
12.838 Beiträge
@*******l80 es ist doch egal was andere in dem Film sehen. Jeder sieht darin eine andere Botschaft. Kann man so ziemlich auf jeden anderen Film genau so beziehen.

Nur bitte spreche den Leuten nicht ab etwas darin zu sehen.

Wenn du nichts darin siehst, dann ist das für dich ok. Es ist daher nicht noetig allen anderen zu sagen, dass sie darin zu viel sehen. Jeder Mensch ist anders, und daher sehen Menschen in Filmen etc. immer etwas anderes. Und das ist gut so!
**********lerin Frau
1.030 Beiträge
Was bei mir lange nachgewirkt hat, war das Ende: Möchtest du eine Idee sein, oder möchtest du die sein, die Ideen hat?

Ich habe mich in meinem Studium als Modefan viel mit Kleidungsgeschichte beschäftigt. Wenn man sich mit dem Herrenanzug im 19. Jahrhundert beschäftigt, einem der innovativsten, mutigsten und brilliantesten Erfindungen ever (Thema für sich), kommt man nicht an der damals neu etablierten Rollenaufteilung zwischen Männern und Frauen vorbei, die uns heute als "das alte Modell" erscheint. So alt ist es gar nicht, es entstand tatsächlich erst im 19. Jahrhundert, als es üblich wurde, dass Männer zum Arbeiten ihr Zuhause verließen und Frauen blieben.

Damals entstand die "romantische" Idee, dass Frauen das Natürliche, Instinktive und Emotionale repräsentieren, während Männer das Kreative, Bewusste und Intellektuelle verkörpern. Männer erschaffen Dinge, Frauen sind mit der Natur verbunden und müssen deswegen nichts erschaffen. Männer handeln, Frauen sind die Ideen, das Konzept, der Wert, der sie handeln lässt.

Und jetzt haben wir da einen Film übers Frausein. Denn das ist es, was dieser Film für mich war. Einen Film darüber, wie eine Frau dieses Ideal des perfekten, glücklichen Heims symbolisiert, sonnig, warmherzig, glücklich, schön anzusehen, in einer Welt, die im Vergleich zur "harten Männerrealität" etwas zu rosa ist. Und dieses Ideal zerbricht. Es ist eine Traumwelt, und die Frau (Barbie) kann darin eben nicht leben und existieren, weil sie früher oder später "Todesgedanken" bekommt.

In der "realen Welt" im Film wird das Thema dann weiter abgehandelt und von verschiedenen Richtungen her beleuchtet, natürlich auch mit ein paar Verweisen aufs Patriarchat, aber der eigentlich spannende Teil ist für mich das, was Barbie dort an weiblichen RoleModels findet: Die Mädchenkinder, die cool und rebellisch sind. Die alte Frau an der Bushaltestelle, die "wunderschön" ist, und über dieses Kompliment lacht und sagt "das weiß ich!". Die alleinerziehende Mutter, die an all diesen Konflikten und übersteigerten Anforderungen an das Frausein manchmal zerbricht und nicht weiß, wie sie ihrer Tochter in einer solchen Welt ein Vorbild sein kann. Die ältere Frau in der Küche, dem Ort der Geborgenheit in der hektischen "Männer"-Welt, ein zutiefst weiblicher Archetyp, der Ruhe und Wärme und guten Rat gibt.

Und natürlich kommt die Heldin an ihren dunkelsten Punkt, natürlich helfen ihre Freundinnen ihr (ist das so natürlich, dass Freundinnen einander helfen und zusammenhalten?), natürlich gibt es ein dramatisches Finale ...

Und dann muss Barbie entscheiden, was alle Frauen in dieser getrennten Welt entscheiden müssen: Willst du die Idee eines anderen sein, oder willst du eigene Ideen haben?

Auf einer sehr tiefen, kollektiven Ebene ist das die zentrale Frage, um die die Frage nach dem Frausein in den vergangenen Jahrzehnten bis zurück in die 1920er Jahre gekreist hat.
**********lerin Frau
1.030 Beiträge
Zitat von *******l80:
Sonst erkläre mir, wie alle Barbies, die die ganze Ausbildung und macht inne haben binnen 5 minuten von den Kens (die nicht mal eigene Wohnorte hatten sondern jeden tag einfach nur auftauchen) übernommen werden können, dann viel glücklicher sind als zuvor (sagt die Präsidenten doch dann selbst).

Gerade das gehört zu den Dingen, die den Film meiner Ansicht nach so gut machen!

Zur Erklärung wird im Film mit einfachsten Worten gesagt: "Sie hatten keine Antikörper dagegen."

Und diese Erklärung beschreibt ein Phänomen, das ich gleichermaßen in mir wie auch in vielen, vielen, vielen anderen hochqualifizierten Frauen beobachtet habe, bis hin zu dem Punkt, dass manche Frauen irgendwann verbittert behaupten, dass Männer keine starken Frauen an ihrer Seite wollen.

Keine Antikörper!

Tief in uns haben zumindest viele Frauen in meiner Generation (und vermutlich auch davor) semibewusst gelernt, dass wir nur eines von beidem sein dürfen: Stark und erfolgreich (und damit "männlich") oder weich und liebevoll (und damit "weiblich"). Und ganz egal, wie stark wie im Beruf sind, an der Seite eines Mannes wollen wir uns weiblich fühlen.

Das führt dann zu Partnerschaften mit Vergewaltigern, mit Männern, die einen demütigen und wie Scheiße behandeln, und man hat keine Antikörper. Im Beruf, in der Arbeitswelt, da hat frau gelernt, stark zu sein. Da würde sie nie so mit sich umspringen lassen. Aber dort ist man in einer "männlichen" Energie. Und sobald man innerlich umschaltet auf "weiblich" und dann ggf. eben auch weich, hingebungsvoll, was-auch-immer, dann fehlen einem die Antikörper. Weil wir eben nicht mehr daraufhin erzogen wurden, dass ein Mann jemand ist, der uns beschützt. Wir haben kein gutes inneres Bild mehr von der patriarchalen Mann-Frau-Aufteilung, nur noch verzerrte Reste davon, dass es irgendwie bedeutet hat, dass Frauen "schwach" sind, aber wir wollen einem geliebten Mann gegenüber ja nicht auftreten wie eine geschlechtslose Kollegin im Büro, sondern als Frau wahrgenommen werden ...

Keine Antikörper!

Gerade diesen Teil fand ich am Film mit am besten. Wenn man nie gelernt hat, sich gegen so etwas zu schützen, weil man im Beruf immer ganz selbstverständlich ernst genommen wurde, und als Frau auch von anderen Frauen, aber ganz plötzlich macht es irgendwo Klick, etwas verschiebt sich, und all das vorige entspannte Selbstbewusstsein ist weg und man fühlt sich mies, weil man seine Hemden nicht richtig gebügelt hat ...

Das ist ein Teil von dem, was es bedeutet, hier und heute Frau zu sein! Aber bis zu dieser Filmsequenz hätte ich es niemals so klar benennen können. Jetzt dagegen, wo ich es benannt habe, kann auch ich anfangen, Antikörper zu entwickeln und für mich nach besseren Wegen zu suchen.
********brav Frau
2.851 Beiträge
Ganz platt heruntergebrochen...
Was ist weiblich, was macht frau-sein aus, wie fühlt es such an...

Was ist männlich, was macht männlich-sein aus, wie fühlt es sich an....

Das eine Geschlecht bedingt das andere...
*******l80 Mann
894 Beiträge
Zitat von **********lchen:
@*******l80 es ist doch egal was andere in dem Film sehen. Jeder sieht darin eine andere Botschaft. Kann man so ziemlich auf jeden anderen Film genau so beziehen.

Nur bitte spreche den Leuten nicht ab etwas darin zu sehen.

Wenn du nichts darin siehst, dann ist das für dich ok. Es ist daher nicht noetig allen anderen zu sagen, dass sie darin zu viel sehen. Jeder Mensch ist anders, und daher sehen Menschen in Filmen etc. immer etwas anderes. Und das ist gut so!

aber wir sind uns schon einig, dass dies irgendwo grenzen haben muss. Sonst ist eine Konversation nicht mehr wirklich machbar.
Wenn ich nun sage, dass der Barbie Film ganz klar die Botschaft des fundamentalen Christentums bringt und darstellt, wie falsch doch die Evolutionstheorie ist, dann würdest du doch sicher sagen, dass ich wahrscheinlich einen anderen film gesehen habe und es NO Way ist, das sinnvollerweise in den Film hereinzulesen, weil es einfach nicht drin ist, oder siehst du das anders?

Du würdest mir dann nicht absprechen, was ich in dem Film sehen will, aber du würdest schon sagen, dass dies einfach nicht in dem Film drin ist, oder?

Wo ziehst du also die Grenze, an der dein Statement noch zu halten ist, und an welcher man schon mal nachfragen darf, wie eine Person eigentlich auf ihre interpretation kommt...

viele Grüße
Alex
@*******l80
Ich staune da tatsächlich mit Dir.
Und ich frage mich ein bisschen, was die Leute schreiben würden, wenn sie einen TATSÄCHLICH gesellschaftskritischen Film gesehen hätten. *nachdenk*

Sie
**********lerin Frau
1.030 Beiträge
Zitat von *********Koala:
@*******l80
Ich staune da tatsächlich mit Dir.
Und ich frage mich ein bisschen, was die Leute schreiben würden, wenn sie einen TATSÄCHLICH gesellschaftskritischen Film gesehen hätten. *nachdenk*

Sie

Das charmante an guter Unterhaltung ist ja, dass die Message nicht mit dem Holzhammer transportiert ist, sondern leicht und vergnügt genug daherkommt, dass sie tatsächlich wirkt. Das verändert meist viel mehr als plakativ Offensichtliches.
****3or Frau
4.719 Beiträge
Oh, sehr schön auch die Szene, als Ken Barbie in der Barbie Welt, in der sie weder Vagina noch Penis haben, fragt ob sie in ihr Barbie Haus, später Mojo Dojo Casa Haus, gehen sollen und dort Dinge tun, die Paare tun, und Barbie fragt: Was machen Paare denn? Worauf er antwortet: Ich weiß es nicht.
****3or Frau
4.719 Beiträge
Ja, wahrscheinlich habe ich keine Ahnung von guten Filmen *selbstgefall*
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.