Ein bisschen Spießertum und Klischee ist hier aber schon….. und der juristische Aspekt ist keineswegs vorteilhafter im Zusammenleben.
1. Ein Problem mit Umgebungsgeräuschen
Oft ist es „Fehlprägung“ im Kindesalter (es muss dunkel sein, still sein etc). Evolutionär völliger Quark, wir hätten sonst keine Minute länger in der Wildnis überlebt, weil am Tag zu müde zum Jagen. Ich darf diesen Zusammenhang als real beobachtbar äußern - ich sehe die Verläufe. Ich selbst hab mein Kind mit meiner Gelassenheit überall in den Schlaf begleitet mit dem Resultat: Es erwacht nur bei unbekannten Geräuschen oder Unwetter (Schutzmechanismus der Menschheit generell). Ich selbst erwache beim Kind ebenso bei untypischen Dingen und bei Schnarchern direkt im Moment des Aussetzers. Das Schnarchen selbst ist als rhythmisches Atmen völlig egal.
Im Übrigen hören Ungeborene ab etwa 22. Wochen alles und Sex in der Schwangerschaft ist zum Glück nur sehr selten wirklich verboten. Ergo reagieren so geprägte Kinder auch bei allen anderen ähnlichen Geräuschen eher viel weniger. Oder warum schlafen sie besser beim Schleudergang der WaMa im Nebenzimmer, dem Staubsauger, dem immerwährenden Hundegebell in der Nachbarschaft, beim laufenden Radio oder der Tram vor der Tür?
2. Schön, dass nur nachts Ruhe gefordert wird
Jeder, der hier sofort vorverurteilt, dass es alles ja Sozialleistungsempfänger sein müssten, die sich tagsüber ausruhen, sollte sich mal überlegen, wie sich das mit Spät- und Nachtschichtlern verhält? Da kann ich mich morgens ab 6 nämlich über nix beschweren. Ist in diesem Land so üblich. Da noch mehr Berufsgruppen inkl. frischgebackenen Eltern diese Thematik mit unstiller Umgebung haben heißt es daher:
Man kann lernen, mit diesen Geräuschen zu schlafen (beruflich sogar bei ähnlichen Geräuschen, wenn man nicht zuständig bin solange es „normal“ klingt).
Rücksichtnahme ist zwar ein Baustein vom Miteinander, allerdings ist es auch gesundheitlich sehr kritisch, solche „Drücke“ zu unterdrücken - ähnlich dem unterdrückten Niesen (könnt ihr mal googlen) und Sex dann in logischer Konsequenz so einzugrenzen wiederum fragwürdig. Wo wir doch mehr Kinder und stressabbauende Mechanismen (Oxytocin und Sex ist besser als Sport, weil man so wenig dabei falschmachen kann) brauchen….
Ich hab’s hier leider mit klingelnden Postboten, Rasenmähern, Glockläuten etc. zu tun und kann nix dagegen tun (Oropax und nötiger Wecker vertragen sich nicht). Ich für mich seh da ein viel tieferes Problem in der Gesellschaft statt das reine „müssen sie bitte lassen“.
Zum Schluss:
Bei diesen ganzen novellierten Bauvorschriften bis in die letzte Steckdose wurde Schallisolierung in allen Wänden von Wohnanlagen nie in Erwägung gezogen, obwohl das eines der Hauptklagepunkte bei Nachbarschaftsstreitigkeiten ist??? Da wäre definitiv Potential (gewesen) statt Grundbedürfnisse in irgendwelchen Richtungen zu reglementieren. Spricht auch ein bisschen für Spießertum und Ideenmangel bei den erstellenden und beschließenden Stellen 😂🙈.