Wie definiert Ihr „Männlichkeit“ und was ist das für Euch
Erstmal vorweg: ich bin gerne ein Mann und würde keine Sekunde meines Lebens nicht ich in meinem Körper sein wollen.
Allerdings finde ich irgendwelche Rollenbilder dann doch etwas überholt. D.h. natürlich nicht, dass es nicht gewisse Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt, die will ich auch gar nicht wegdiskutieren. Was ich aber nicht mag, sind diese Klischeeabziehbilder (auch wenn sie oftmals einen wahren Kern haben KÖNNEN).
Ich finde es schön, dass es Männer und Frauen gibt (alles dazwischen natürlich auch), aber insgesamt sehe ich uns einfach als Menschen mit den ganz persönlichen Stärken und Schwächen. Wann also ein Mann ein Mann ist, muss jeder für sich persönlich entscheiden.
Ich bin für mich gesehen ein Mann, weil ich glücklich bin, so wie ich bin.
Und das, obwohl primär ich unsere Tochter erzogen habe (d.h. damals meinen Job aufgab) und ich heute im Grunde "unter" meiner Frau in unserer gemeinsamen Unternehmung arbeite. Ich bringe mich dort zwar in sehr viele Themen stark ein und wir treffen große Entscheidungen gemeinsam, aber federführend ist letztlich sie. Bin ich dadurch ein schlechterer Mann? Nö - wir sind ein tolles Team!
Wichtig ist einfach, wie man sich gut fühlt. Ich fühle mich gut damit, dass ich keine Lust habe mir die Hände dreckig zu machen, nicht am Auto rumschrauben will (obwohl ich gerne mein sehr sportliches und "männliches" Auto fahre), ich mit Sport im Fernsehen nix anfangen kann, lieber shoppen gehe und im Bad, wie auch vor dem Kleiderschrank länger brauche als (fast
) jede Frau und noch dazu sitze für mein Leben gerne mit nem Latte macchiato im Garten und genieße die Sonne. Ist all das unmännlich? Mag sein - mir doch egal, ich fühle mich gut und kokettiere gerne mit meiner weiblichen Seite.
Dazu habe ich durchaus auch Hobbys, die der "männlichen Seite" zugeschrieben werden, d.h. ich zocke beispielsweise für mein Leben gern. Des Weiteren spielt BDSM in meinem Leben eine große Rolle und lebe dies mit meiner Sub sehr aktiv aus und sie kann von meiner dominanten und sadistischen Seite ein Liedchen trällern. Passt doch eigentlich gar nicht zu so nem weichen Kerl, der seinen Latte schlürft, gern shoppen geht und sich vor dem Kleiderschrank nicht entscheiden kann, oder?!
Was ich sagen will (Achtung, bewusst etwas kraftvoll ausgedrückt): scheißt doch auf Männlichkeit und dergleichen und seid einfach ihr selbst, authentisch und dann ist alles gut!
Natürlich darf hier jeder Mensch seine eigene Meinung haben, ich lebe aber nach diesem Grundsatz extrem gut (und das, obwohl ich KEIN Mensch bin, der sagt, mir ist egal, was andere Menschen von mir denken - ganz im Gegenteil und dennoch geht das gut so).