Sehnsucht nach Nähe: Mehr als Sex – Wie geht ihr damit um?

Dafür muss man sich nichtmal treffen, ich habe damit hier (nebenbei) Monate verbracht.

Nähe mit Gänsehaut, Nähe die unter die Haut geht, Nähe die das Herz berührt,
Nähe über 1000 KM und nie getroffen.

wahrscheinlich wurde sie zu viel verletzt in der Vergangenheit.... Dann hast du einfach Angst diese Gefühle wieder zuzulassen.... Ist ja das gleiche bei mir..... Obwohl ich wirklich manchmal unter körperlichen Schmerzen leide wenn ich lange kein kuscheln mehr bekomme.

Wie geht ihr damit um❓……….

das Wichtigste ist es erst einmal sich selber zu reflektieren und eine Lösung finden um sein Glück zu finden bzw. Zufriedenheit. Das hast Du ja schon hervorragend herausgestellt.

Jetzt wäre es schön, die Sehnsucht zu stillen………………..
Vielleicht hilft Dir mein Weg.

Nach einer langen Ehe wollte ich auch erst einmal unabhängig und mich neu sortieren. Sich nur Treffen zum vögeln war gar nicht mein Ding, danach fühlte ich mich weder erfüllt noch zufrieden.

Auch hier war Geduld angesagt und eine klare Kommunikation, was möchte ich überhaupt❓Nach einiger Zeit ergab sich eine wunderbare Freundschaft +. Wir haben uns an maximal 2 Wochenenden in der Freien Zeit getroffen. Er ist dafür bis aus Hamburg angereist. Zusammen gefrühstückt,Zärtlichkeiten ausgetauscht , leidenschaftlich geknutscht und super Sex gehabt. Abends mit einen Glas Sekt in der Wanne die Woche/ Wochen revü passieren lassen und dann zusammen eingeschlafen und auch Wochenenden gereist.

In der Woche haben wir nach Bedarf mal ein Lebenszeichen gesendet.

Es hat mich erfüllt und war eine schöne Zeit, die Zärtlichkeiten waren wir eine leere Batterie schnell laden und wichtig.

Das Ganze hielt fast 2 Jahre und das würde ich jederzeit wiederholen. Zusammen und trotzdem frei. Verbunden aber getrennte Lebensweisen.

Einfach klar kommunizieren was man braucht und sucht, es gibt immer ein passendes Gegenstück, ist nur die Frage wie lange es dauert dieses zu finden 😊👍🏻.

Oh, das habe ich genossen und genau das suche ich wieder ... wobei es weniger das zusammen einschlafen und wach werden ist, als einen ganzen Tag oder ein WE zusammen zu verbringen.
Und für all das, ist zusammen lachen können das Fundament.

Ich hole mir die Nähe während des Sex.
Ich mag es hart angefasst zu werden und dazu braucht es eine ordentliche Portion Intimität und Nähe.
Mir es es ehrlich gesagt auch lieber wenn er danach aufsteht und weg geht wenn er mit mir fertig ist.

Für mich kamen und kommen keine Sexdates in Betracht, weil genau dieses "fuck and go" absolut nichts für mich ist. Für körperliche Interaktionen brauche ich einen gewissen Bezug und Vertrauen zu meinem Gegenüber. Lieber habe ich keinen Sex als (für mich) stumpfen rumgeficke.

Wenn man sich mal umschaut ist es ja öfter so, dass irgendwann die Luft rausgeht aus einer Beziehung. An das ewige Zusammenbleiben glaub ich auch nicht mehr. Wenn ich meine Eltern so ansehe sind die eine aussterbende Generation. Mit 18 zusammen gekommen und jetzt seit 51 Jahren zusammen. Ich freue mich, wenn es noch Paare gibt, wo das so funktioniert.

Heute ist es eher ein Lebensabschnittsgefährte und wenn es nicht mehr passt geht man eben getrennte Wege. Da lohnt es sich teilweise auch gar nicht mehr zu heiraten. Wer eine Familie gründen möchte ok - aber Garantie ist das ja auch nicht, dass man als Familie bis die Kinder groß sind zusammen bleibt siehe hohe Scheidungsrate.

Die Angst vor Verletzung wenn man sich auf jemanden einlässt liest man so häufig - siehe auch hier im Forum. Psychisch sind so einige angeknackst - mit schlechten Erfahrungen gespickt oder Erwartungen - dass man sich den einfachsten Weg sucht, wie man mit oder ohne Partner leben kann. Da hat jeder seine eigene Strategie. Treffen dann zwei unterschiedliche Strategien aufeinander sieht man manchmal das Dilemma - es funktioniert kurz oder gar nicht oder im Glücksfall mit Kompromissen funktioniert es.

Verbindlichkeit halte ich für ein hohes Gut, aber viele möchten einfach nicht mehr den Preis dafür zahlen. Sonst würde es auch nicht so viele "Beziehungsarten" geben.

Nicht umsonst haben (auch durch Corona als Verschärfung) Psychologen, Psychiater, Kliniken, Coaches, Berater usw. gerade Hochkonjunktur. Das wird auch nicht abebben.

Wie stehts mit der Anzahl der Singlehaushalte? Ist das nicht auch der höchste Stand?

Zum Thema:
Nähe ist was schönes, aber jeder hat seine Höhe der Dosierung - der eine mehr der andere weniger. Bindungshormone bilden sich trotzdem. Die einen können damit umgehen, andere nicht und flüchten oder umgehen/kompensieren es anders.

Ich hatte vier Jahre eine Freundschaft Plus. Einmal die Woche gesehen und oft geschrieben. Mir hat das völlig gereicht. Da stimmte für mich das Nähe Distanz Verhältnis super.
Es entspricht halt sehr meinem Wesen. Ich kenne nicht dieses fuck und Go,sondern nur das man zwar vögelt,aber sich trotzdem gut unterhält. Sex,anziehen und tschüss? Nicht mal im Club.
Bin halt keine große Kuschelmaus,aber ich mag trotzdem Händchen halten,bisschen schmusen, nur da macht für mich die Dosis das Gift.

So empfinden wir das alle verschieden und es wäre schön, wenn nicht prompt gefragt wird: was ist denn mit der passiert?, nur weil man kein Kuscheltiger ist. Toleranz von allen Seiten bitte und nicht von sich auf andere schließen. Es gibt Menschen, die Nähe nicht automatisch mit körperlicher Nähe verbinden.

Nur mal so zwischendurch…. ein kleines Zitat welches ich aus einer TV Serie aufgeschnappt habe… 😊

„At the end of the day, when it comes down to it, all we really want is to be close to somebody. So this thing where we all keep our distance and pretend not to care about each other, it's usually a load of bull. So we pick and choose who we want to remain close to, and once we've chosen those people, we tend to stick close by. No matter how much we hurt them.“

Und andere entscheiden sich gegen zu viel körperliche Nähe. Ich mag total gerne Verbundenheit, aber die ist nicht das Körperliche,sondern das Mindset was man teilt,wenn man sich verstanden fühlt. Da spüre ich wahnsinnige Nähe. Nicht,wenn man kuschelt. Ich bin zwar gerne Touchy, aber eher wenn es ums flirten geht oder sich necken. Also eher im erotischen Bereich.

Ich verstehe gar nicht, warum das so getrennt wird.

Die nicht mit unmittelbaren sexuellen Aktionen erstellte Nähe, sei sie vor, zwischen oder nach dem Sex, ist -für mich- wichtiger Bestandteil des ganzen Happenings. Sozusagen.

Am Ende eines Tages, will ich nur noch eins: schlafen und das kann ich nicht, wenn einer mir am Arsch rumkrabbelt, an der Bettdecke zieht oder schnarcht.

Ich bin schon längere Zeit im BDSM unterwegs und habe da so meine Erfahrungen mit Nähe und mit zärtlicher Berührung gemacht. Ich selbst bin oder war nicht der ausgesprochene Kuscheltyp, aber manchmal kam mir mein allerhöchstens durchschnittliches Berührungsbedürfnis regelrecht als Ausschlusskriterium vor. Ich war mit einer Frau intim und trotzdem spürte ich oftmals eine Ablehnung meiner Nähe; selbst in Beziehungen. Das Empfangen von liebevollen Berührungen war irgendwie mechanisch. Zeitlich begrenzt, gerade noch aushaltbar.

Dabei kann ich es besser, wie ich es jetzt mit meiner Partnerin erlebe. Genießerisch, entschleunigt, wärmend, liebend, verbindend. Manche Frauen aber brauchen es nicht, wollen oder können es nicht. Wenn ich das spüre, bleibe ich auch kalt. Ohne Resonanz geht es nicht.

Ich bin nicht kalt, nur weil ich nicht kuscheln will. Kann das von den Kuschelmonstern hier bitte schön akzeptiert werden?

Hab ich Dich erwähnt, dass Du meine persönlichen Erfahrungen auf Dich beziehen musst?

Wenn jemand schreibt, er bleibt AUCH kalt, wenn der andere ES, also das Kuscheln, nicht braucht, wie ist das anders zu verstehen?
Menschen, die nicht kuscheln wollen, werden als kalt hingestellt. Wenn ich das falsch interpretiert habe, dann entschuldige ich mich.

Warum haben heutzutage eigentlich (gefühlt) alle so eine Angst davor sich zu verlieben? 🤷‍♀️

Wieso muss es Angst sein? Ich kann mich super schnell verlieben, sehr oberflächlich, aber das Gefühl kommt so schnell, wie es geht. Ich muss nicht verliebt sein um Nähe zu erleben.

Oder man tanzt eine Tanda mit einem richtig guten Tanguero und verschmilzt mit ihm und der Musik. Totale Nähe und Intimität, ohne den Namen oder sonst irgendwas von ihm zu wissen. Und nach 4 Tangos sagt man Danke und das war es. Das Leben ist bunt.

Bei reinen Sexkontakten war es auschließlich ich, die sich verliebte. Und das wird dann schmerzhaft. Deshalb ist es wichtig für mich, dass es da klsre Grenzen gibt.

Ansonsten würde ich mich freuen, mich zu verlieben
Am liebsten dann, wenn es auf Gegenseitigkeit beruht.

Ich hätte keine Lust auf Sex mit jemandem den ich nicht richtig geil/toll fände und dann nicht auch Gefühle/Nähe entstehen dürfte. Das ist doch gerade das schöne daran. Oder? Was emotional distanzierter Sex mir bringen sollte, erschliesst sich mir nicht. Zur „Triebabfuhr“ tuts doch ebenso gut masturbieren …

Dass ich mich seit Jahren nicht mehr verliebt habe, hat -gefühlt- bei mir weniger mit Angst zu tun. Ich betrachte Menschen einfach nüchterner. Ich sehe Licht und Schatten.

Es ist mehr Wertschätzung durch das Erkennen, weniger ein Ausblenden durch Glückseligkeit.