Es tut mir leid zu hören, dass du und deine Frau mit dieser schwierigen Situation zu kämpfen haben.
Zumal 6 Jahre ein sehr langer Zeitraum ist.
Ich gehe mal davon aus dass Ihr ohnehin schon das meiste ausprobiert habt.
Es scheint, dass ihr bereits darüber gesprochen habt, aber eine offene und ehrliche Kommunikation ist entscheidend. Stelle sicher, dass deine Frau weiß, wie wichtig dir eure körperliche Intimität ist, aber betone gleichzeitig, dass du ihre Schmerzen und Ängste verstehst.
Weiterhin sollte ausgeschlossen sein dass deine Frau eine psychische Blockade aufgebaut hat durch die Geburt welche ohne weiteres auch traumatische Züge annehmen kann.
Es ist wichtig, professionelle medizinische Meinungen einzuholen. Falls ihr es noch nicht getan habt, könnte es hilfreich sein, eine zweite Meinung von einem Spezialisten einzuholen. Es gibt möglicherweise neue Behandlungsoptionen oder Technologien, die helfen könnten.
Sollte bei der Geburt eine Fehlversorgung stattgefunden haben, ist es auch wichtig den Grad des Fehlers einschätzen zu lassen. Dabei solltet ihr wissen, ein Dammriss wird medizinisch in unterschiedliche Schweregrade eingeteilt.
Dammriss 1. Grades: Der Riss ist oberflächlich und betrifft nur die Haut. Muskulatur, Afterschließmuskel und Darmschleimhaut sind intakt.
Dammriss 2. Grades: Auch das Muskelgewebe ist gerissen. Der Riss betrifft also Haut und Muskulatur. Afterschließmuskel und Darmschleimhaut sind intakt.
Dammriss 3. Grades: Auch der Afterschließmuskel ist (teilweise oder vollständig) eingerissen. Die Darmschleimhaut ist intakt.
Dammriss 4. Grades: Auch die Darmschleimhaut ist eingerissen.
Grundsätzlich kann es bei jeder Geburt zu einem Dammriss kommen. Es gibt jedoch gewisse Risikofaktoren, die einen Dammriss begünstigen.
Es handelt sich um ein sehr großes Kind. Dadurch wird das Gewebe stark überdehnt und reißt.
Das Kind ist in einer ungünstigen Lage (Steißlage). Da der Steiß des Kindes einen geringeren Umfang als der Kopf hat, dehnt er den Geburtskanal nicht genügend. Bei der Geburt des Kopfes kann der Damm reißen.
Es handelt sich um eine schnelle Geburt mit kurzer Eröffnungsperiode. Das Gewebe hat zu wenig Zeit, sich ausreichend zu dehnen.
Es kommen mechanische Hilfsmittel bei der Entbindung zum Einsatz, wie Saugglocke oder Geburtszange.
Es handelt sich um eine Mehrlingsgeburt.
Die Schwangere hat eine bestehende Bindegewebsschwäche.
Dammrisse ersten Grades verheilen meist von allein. Sie müssen häufig nicht einmal genäht werden. Dammrisse zweiten und dritten Grades werden hingegen meist unter lokaler Betäubung mit selbst auflösendem Nahtmaterial vernäht. Das Vernähen wird ganz unkompliziert im Gebärbett durchgeführt. Die frisch gebackene Mutter kann also mit dem Kind im Arm liegen bleiben und kuscheln. Sie muss lediglich ihre Beine in die Halteschalen legen.
Bei Dammrissen vierten Grades, also wenn Haut, Muskulatur und Darmschleimhaut betroffen sind, kann eine Operation unter Vollnarkose notwendig sein. Dann vernäht der Arzt den Damm schichtweise und versorgt Afterschließmuskel und Darm chirurgisch. Er stellt sicher, dass die Funktion des Schließmuskels erhalten bleibt. Bei Dammrissen dritten und vierten Grades ist das Komplikationsrisiko somit höher, da hier auch die Wiederherstellung des Schließmuskels und Darms vonnöten ist.
Sollte das alles nicht zutreffen könnt ihr auch versuchen das Problem von der Schmerzseite anzugehen,
hierzu gibt es vielversprechende Ansätze mit dem spritzen von Glucose ja genau richtig Zucker kann Nervenschmerzen lindern oder heilen, wenn ihr diesen Weg in Betracht ziehen wollt müsst ihr euch mit den dafür ausgebildeten Experten in Verbindung setzen meines Wissens nach sind es 2 Ärzte die momentan diesen Weg in Deutschland gehen.
Oder es bleibt die Möglichkeit den Schmerzauslösenden Nerv still zu legen, dazu braucht ihr aber auch unbedingt die Expertise von Fachleuten weil ich nicht sagen kann in wie weit der Nerv auch andere Aufgaben hat. Nur als Beispiel wird der Schließmuskelnerv beschädigt folgt daraus eine Lebenslange irreparable Inkontinenz. Nur um die Tragweite darzustellen.
In einigen Fällen könnte eine Sexualtherapie oder Paartherapie hilfreich sein. Ein Fachmann kann dabei helfen, die emotionalen und physischen Herausforderungen anzugehen und Wege zu finden, wie ihr eure Intimität verbessern könnt.
Wenn Penetration Schmerzen verursacht, könntet ihr gemeinsam nach anderen Formen der Intimität suchen, die für euch beide angenehm sind. Das kann den Druck verringern, den ihr in Bezug auf den Geschlechtsverkehr empfindet.
Letztendlich ist es wichtig, dass du und deine Frau zusammenarbeiten und Lösungen finden, die für euch beide funktionieren. Es mag eine Weile dauern, bis ihr die richtige Balance findet, aber mit offener Kommunikation, gegenseitigem Verständnis und professioneller Hilfe könnt ihr hoffentlich eine Lösung finden.