Ich möchte einfach nie wieder eine Beziehung führen wo mich das sexuelle miteinander nicht befridigt. Deshalb kommt für mich auch nur noch eine offene Beziehung in Frage. Ich möchte nicht mehr auf fremde Haut verzichten oder die Abwechslung, neues erleben/kennenlernen...
Bin also sehr ähnlich wie du gestrickt, lieber TE. Unterschied ist nur, das ich Tabus anderer akzeptiere und sie nicht als kleinlich abtue. Du hast ja auch Tabus, wenn auch wenige. Nun stell dir vor, da kommt eine Frau daher, macht das mit dir, was zu deinen Tabus gehört und tut es ab mit vielleicht: nun stell dich nicht so an, das ist ja wohl total kleinlich. Jeder hat Grenzen, die nicht negativ zu bewerten sind, nur weil die eigenen Grenzen woanders liegen.
Wenn du mir meine Achseln geleckt hättest, hätte ich dich auch wie ein Auto angeschaut (nur nicht ganz so schnell). Ich kenne sowas auch nicht. Entweder es gefällt mir, dann kann es gerne weiter gehen oder es gefällt mir gar nicht (weil sich gerade ein neues Tabu aufgetan hat) und zerstört/schwächt die Stimmung. Und wenn du schon merkst, dass sie komisch reagiert, dann solltest du es erstmal lassen und danach vielleicht mit ihr drüber sprechen, als eventuell genervt zu reagieren, weil es für dich kleinlich reagiert war. Solche Aktionen von ein paar Männern haben bei mir z.B. bewirkt, dass ich viele Tabus hatte, weil ich gar keine Möglichkeit dazu hatte mich dem zu nähern, aber in meinem Tempo. Es war sehr schwierig diese Tabus wieder bei mir aufzubrechen, so dass ich es jetzt genießen kann und gemerkt habe wie geil/schön es sein kann (Feingefühl/Verständnis). Das hat meine F+ super hinbekommen. Wir kennen uns jetzt aber auch schon einige Jahre und ich vertraue ihm 200 Prozent. Er dürfte alles mit mir probieren/machen, weil ich weiß dass er mich schon fast genauer kennt, als ich mich selbst und meine Grenzen langsam erweitert oder merkt, wenn wirklich Grenze und Schluss/keine Erweiterung möglich.
Ich gebe dir Recht, dass man etwas probiert haben sollte, bevor man es zu einem Tabu erklärt. Doch braucht jeder eine andere Geschwindigkeit und Vorgehensweise um sich an etwas Neues zu wagen. Viel mehr könnte man sagen, das man noch nicht bereit dazu ist, es zu testen/zuzulassen/die Lust dazu fehlt.
Für mich gibt es Dinge, die ich niemals beim ersten Sexdate und vielleicht auch noch nicht beim 2., 3....machen würde. Manches braucht einfach Vertrauen und muss sich entwickeln/braucht Zeit.
Löblich das du auch Dinge machst, die dir nicht so sehr gefallen um ihr was Gutes zu tun. Aber deswegen kannst du es nicht von anderen genauso erwarten. Wenn mein Gegenüber es liebt im Mund zu kommen und das auch mal von mir erwartet, dann werde ich es trotzdem nicht machen, weil es mich unter Druck setzt, mich sehr wahrscheinlich zum kotzen bringt, mir den ganzen Sex mit allem drum und dran/die Lust kaputt macht. Es kam dennoch schon mal vor, dass ich es zuließ, weil ich in dem Moment einfach mal Bock drauf hatte und es sofort wieder ausspucken konnte (er war einverstanden...). Aber das war dann situationsbedingt ganz alleine meine Entscheidung.
Lieber TE,
ich finde nicht das du nicht normal bist. Sehr viele sind nur im gegensatz zu dir und mir...anders. Auch ich habe festgestellt, das etwas, was sich manche Leute nicht vorstellen können oder es in der Gesellschaft verpönt ist (z.B. Sex immernoch, gleichgeschlechtliche Liebe, Crossdresser....alles was aus der "Norm" rausfällt) direkt als Tabu einstufen und doch sehr verklemmt sind.
Beispiel: Im Swingerclub, zweier Couch im Barbereich, ...mein F+ und ich spielen sehr gerne und uns macht es Spaß andere auch etwas zu schockieren (weil wir wissen das sie verklemmt sind). Ich gab ihm einen ausgiebigen Blowjob auf dieser Couch. Es hat mega Spaß gemacht, und ich legte mich so richtig ins Zeug, weil ich sah, wie schockiert manche Frauen starrten, viele Männer sabberten und von deren Frauen einen Rüffel bekamen ("schau da nicht so hin, die spinnen doch"). Auch meiner F+ hat es fast noch mehr um den Verstand gebracht, weil es ihn einfach anmachte, dass er der jenige war, der es gerade besorgt bekam und andere neidisch zusahen... Ein Pärchen gesellte sich irgendwann dazu und machte das Gleiche (die haben wir gefeiert
). Aber hallo, das ist ein Swingerclub verdammt. Wenn nicht da, wo sonst
Die Gesellschaft lebt einfach etwas Anderes vor (sowas macht man nicht/das entspricht nicht der Norm...blablabla). Doch sollte es nicht langsam so sein, dass Tolleranz und Akzeptanz mitlerweile Standart sein sollte? Leben und leben lassen, so lange es nicht gegen Gesetze verstößt. Man muss es ja trotzdem nicht toll finden oder mögen und ich glaube das vergessen viele oder denken, wenn ich etwas tolleriere, stehe ich dazu und muss es dementsprechend auch mögen. Nein, das ist nicht so! (Ok, genug abgeschweift an dieser Stelle)