Es gibt nicht eine "gängige Definition" und dann ein paar Alternative.
Es gibt eine klare Definition.
Eure Beispiele haben rein gar nichts mit kognitiver Dissoanz zutun, da diese jeweils mit zwei widerstreitenden Kognitionen zutun haben. Sonst gibt es keine Dissoanz!
Wenn ich nicht weiß, dass ich gerade Fisch esse, dann habe ich keine kognitive Dissonanz!
Die wäre nur gegeben, wenn ich es wüsste, ich eigentlich keinen Fisch mag es aber dennoch tue:
Zwei Kognitionen passen nicht zusammen.
Wenn ich erst unbekannterweise Fisch esse und angeekelt reagiere wenn man mir hinterher erzählt, dass das Fisch gewesen ist, dann ist das keine kognitive Dissonanz.
Ich weiß aber was ihr sagen wollt:
Das Essen ist ein Beispiel für bestimmte sexuelle Praktiken.
Man begeht also im Eifer des Gefechts eine sexuelle Praktik und hinterher sagt die Person, dass sie das eigentlich nicht mochte. Nun unterstellt ihr kognitive Dissonanz, denn offenbar mochte sie es ja. Das ist noch immer keine kognitive Dissonanz.
Aber um beim Sinnbild des Essen zu bleiben:
Ein Veganer in meinem Bekanntenkreis bekam vor einigen Wochen versehentlich statt einem Fleischersatzprodukt echtes Fleisch vorgesetzt. Er wusste es nicht besser, weil es bei der Burgerbude (keine Kette) geschmacklich fast keinen Unterschied zu Fleisch gab. Hinterher hat er es gemerkt, weil auf der Rechnung nicht "vegan" stand. Es hat absolut nichts mit kognitiver Dissonanz zutun wenn er es dennoch kacke findet und nie wieder essen würde.
Dieses Argument über die (falsche, denn ja ich betone es erneut: Das ist keine) kognitive Dissoanz unterstellen, dass eine Person, die im Eifer des Gefechts etwas mitmacht einfach nur "Probleme" habe zu akzeptieren, dass sie etwas doch mag, selbst wenn sie hinterher sagt, dass sie das nie wieder tun möchte.
Das ist als Argument schon völlig daneben, weil es Menschen per se unterstellt einfach nur nicht "zuzugeben" und "dazu zu stehen", dass man etwas ja "eigentlich" mag, weshalb der andere Partner ihr jetzt erklären müsste, wahlweise über positives zusprechen, dass sie sich einfach drauf einlassen und für sich akzeptieren müsste, dass sie das ja eigentlich doch okay findet.
Es ist aber nicht an mir einem Menschen zu sagen:
"Hey, du hast es doch jetzt mitgemacht, also magst du es doch eigentlich. Sei also jetzt im Nachhinein nicht so prüde!"
Das ist einfach ein No Go, übertritt Grenzen, übt Druck aus und unterstellt einem Menschen etwas.