Ich glaube, dass man im Überschwang oft dazu neigt, die eigenen Vorstellungen in etwas hinein zu projizieren, weil es 'so' einfach die reine, unglaubliche Perfektion bedeuten würde. Egal ob Liebespartner oder das tolle neue Kleid, das man zu einem speziellen Anlass tragen möchte und der oder das einem die himmlische Glückseligkeit bereitet.
So ist das Leben aber nicht, bzw. halt nur in unseren Träumen. Da draußen, im echten Leben, wirken hunderte Dynamiken mit- und gegeneinander. Das auf dem Schirm zu behalten muss einem ja nicht den letzten Funken Idealismus rauben - oder die Wirklichkeit entzaubern. Es gibt immer das Körnchen Sand im Getriebe, das Kleid ist dann doch nur das zweitschönste am Abend oder läuft beim Waschen ein, und das Traumprinzi hat auch einen eigenen Kopf.
Was macht man da, um sich vor Ent-Täuschungen zu schützen? Sich nicht Träumen hingeben, immer zu Kurskorrekturen bereit sein und im Zweifelsfall akzeptieren, dass jeder und alles eine Eigendynamik hat, gegen die man halt nicht immer ankommt. Das ist im Geschäftsleben so, in der Aufzucht von Kindern, in Liebesbeziehungen und letztlich mit dem ganzen Leben, so meine Erfahrung. Immer wieder Kurskorrekturen und hoffen, dass der die das Ziel mitgeht.
Wenn man solche Ent-Täuschungen oft erlebt, dann liegt das tatsächlich an den eigenen Mustern, wie man auf die Welt schaut. Daran kann man schrauben, und die Fallhöhe reduzieren. Dann steht sichs auch besser auf zum Weitermarschieren.
Mehr ist es nicht, fürchte ich.