Sehr schön!
Also das gefällt mir. Seit ca. 2 Wochen bin ich hier Mitglied und ich muss sagen, es erstaunt mich, auf welch hohem Niveau hier streckenweise kommuniziert wird.
Habe selten so viel Spaß beim Lesen gehabt. Und dann juckte es mich manchmal in den Fingern, auch meinen Kommentar abzugeben.
Nun ist der Juckreiz mittlerweile so stark, dass ich mich dazu durchringe, dieses Thema zu kommentieren.
Vorweg. Die Frage scheint für Männer existenziell, vor allen Dingen bei den Männern, denen es an entsprechendem Selbstvertrauen fehlt. Hinter diesem „War ich gut?“ nagt der pure Selbstzweifel, das Wimmern nach Anerkennung, der Schrei nach Bewunderung, die Gier nach Bestätigung.
Wenn ich selbst nicht von mir überzeugt bin, dann kommen mir Zweifel. Und das nicht nur beim Sex, sondern in allen Lebenslagen. Da nagt er dann der Zweifel und hinterfragt permanent: “War ich gut?“ Im Job, im Bett, in der Liebe, in der Kneipe, im Freundeskreis, beim Sport etc. Das ist eine Teufelskreis, der kein Ende nimmt.
Also, wenn ich meine, ich bin erfolglos auf diesem oder jenem Gebiet, dann muss ich die Dinge einfach auf den Kopf stellen.
Der Reihe nach. Wir alle kaufen am liebsten von „Siegern“, also von Menschen, die wissen was sie wollen. Von so einer Nullnummer, die noch nicht einmal weiß wie Frau geschrieben wird, kann ich keine Befriedigung erwarten (und das meine ich durchaus nicht nur im Sinne der Sexualität).
Was tue ich also, um ein „Sieger“ zu werden.
1. Ich kann Seminare besuchen zu den Themen: „Erfolgreichster Fickfrosch in zwei Stunden“, oder „Der Wunderstecher mit Orgasmengarantie“, oder „Frauen zum Glühen bringen in 2 Sekunden mit Geldzurückgarantie“ oder, oder. Das alles hilft nichts, da der Mann das Symptom behandelt und nicht die Ursache.
2. Ich krempel mich um. Nicht ich bin der Sieger, sondern ich mache andere zum Sieger. Klingt verrückt und ist es auch.
Wie in einigen Kommentaren schon angeregt. Hier geht es um die einfache Erkenntnis: Ich kriege nur das raus, was ich rein tue. (He – he, nicht was ihr jetzt meint javascript:emoticon(':D')
Very Happy)
Also, wenn ich Freundlichkeit vermittele, wird mir Freundlichkeit begegnen; wenn ich Liebe vermittele, wird mir Liebe begegnen; usw. Und jetzt kommt der Denkfehler bei den Männern. „Liebe“ vermitteln bedeutet nicht „Komm ficken, ich hab `nen Samenstau“. Mit der Einstellung arbeite ich mich förmlich an die Frage ran „War ich gut?“ Mit Liebe hat das nichts zu tun. Und jetzt gehen wir mal von dem Fall aus, es geht um einen ONS. Auch hier bzw. gerade hier ist Respekt und Anerkennung oberstes Gebot. Vermittele ich die nicht, dann reduziert sich letztendlich wieder alles auf die berühmte Frage „Wig?“
Ich selber bin kein Freund von ONS, aber es kommt halt manchmal anders als man denkt. Reduziert sich dann mal alles auf eine heiße Nummer, dann bedeutet das vor allen Dingen, Achtung, Anerkennung, Respekt und Hochachtung vor dem Menschen, der Frau, dem göttlichen Wesen. Und ich bin verpflichtet alles dafür zu tun, das diese Frau später ihren Enkeln auf den Knien, von diesem fantastischen ONS erzählt. Und dabei ist die „fucking Rammelei“ so was von nebensächlich. Hier zählt die Frau als Gesamtkunstwerk.
Also, wenn Männer die bekannte Frage stellen müsst ihr Frauen euch entweder als Therapeutinnen betätigen oder ihr vergesst den Typen ganz schnell.