Susanne führt dich hin zu ihrem Platz am Ufer
Du schläfst die Nacht bei ihr, hörst von fern die Boote fahren
Und du weisst, dass sie dich braucht jetzt in ihrem sanften Wahnsinn
Und sie reicht dir Tee aus China, Mandarinen und Orangen
Und grad als du ihr gesteh’n willst, dass du nicht in sie verliebt bist
erschliesst sie dir ihr Wesen und nun gibt der Fluss dir Antwort:
„Ihr seid immer eins gewesen!“
Und du möchtest mit ihr reisen, möchtest blindlings bei ihr bleiben,
dich ihr ganz anvertrauen, denn du hast ihre Schönheit berührt mit deinem Geist
Und Jesus war ein Seemann beim Wandeln übers Wasser
Und er wartete und wachte lang in seinem Turm aus Ebenholz
Erst als er sicher war, dass nur Ertrinkende ihn sahen
Sprach er: „Alle Menschen sind Matrosen, bis die See sie wird erlösen!“
Doch er selber ging verloren, vor verschlossenen Himmelstoren
Verlassen - fast ein Mensch - sank er in deine Schönheit wie ein Stein.
Und du möchtest mit ihm reisen, möchtest blindlings bei ihm bleiben,
dich ihm ganz anvertrauen, denn er hat deine Schönheit berührt mit seinem Geist
Susanne nimmt deine Hand, führt dich hinab ans Ufer,
sie trägt Federn in den Haaren aus Heilsarmee-Basaren
und die Sonne fliesst wie Honig über unsre Frau vom Hafen
Und sie zeigt dir, wo’s schön ist, Blumen blühen zwischen Kehricht,
im Seetang treiben Helden, Kinder lehnen in den Morgen
und sie sehnen sich nach Liebe, werden ewig sich sehnen - Susanne hält den Spiegel.
Und du möchtest mit ihr reisen, möchtest blindlings mit ihr reisen,
dich ihr ganz anvertrauen. Denn sie hat deine Schönheit berührt mit ihrem Geist.