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Coming-out bisexuell?

*********nity Frau
13 Beiträge
Themenersteller 
Coming-out bisexuell?
Hallo in die Runde,

mich beschäftigt seit einiger Zeit das Coming-out-Thema.

Ich weiß, dass ich mich nicht outen muss und dass es manchmal aus beruflichen oder sonstigen privaten Gründen vielleicht besser ist, es nicht zu tun (was ich trotzdem schade finde, dass dem so ist).

Dennoch meine Frage an euch:

Wissen eure (engsten) Freunde, Familie, Arbeitskollegen davon?

Konkret:
Ich habe einen festen Partner und eine F+. Beide wissen voneinander.

Ich zeige z.B. durch Küssen in der Öffentlichkeit, dass sie meine Freundin ist.
Laufe ich dann jemandem über den Weg, der meinen Partner und mich kennt, kämen Fragen auf. Bisher ist das noch nicht passiert, aber wer weiß. 🤷‍♀️

Klar, wenn sie und ich das Küssen in der Öffentlichkeit lassen, dann ergäbe sich die Frage nicht und ich bräuchte über ein Coming-out nicht nachdenken.

Dennoch möchte ich dieses Versteckspiel (mit ihr) nicht und ich möchte grundsätzlich tun, worauf ich Lust habe.

Wie handhabt ihr das also?
Hattet ihr ein Coming-Out?

Freu mich über eure Gedanken und Meinungen,
LG *sweetkiss*
******wen Frau
15.838 Beiträge
Zitat von *********nity:
Wissen eure (engsten) Freunde, Familie, Arbeitskollegen davon?

Nein.
Mein Intimleben geht niemanden außer die Beteiligten etwas an, JC ausgenommen.
****4me Frau
5.899 Beiträge
Also bei mir ist das sehr durchmischt. Ich kann Menschen meist relativ gut einschätzen und diejenigen, denen ich "zutraue", dass sie souverän damit umgehen, denen gegenüber öffne ich mich dann auch.

Ist aber kein klassisches Coming Out, sondern ergibt sich dann einfach irgendwann im Gespräch.

Bezieht sich bei mir nicht nur auf mein Bi-sein, sondern auch auf mein Poly-sein.
*****u70 Frau
226 Beiträge
Ich bin mittlerweile überall geoutet. Hat sich so ergeben.
Ich habe irgendwann beschlossen, mich nicht zu verstecken. Ich erzähle von meinen Wochenenden und verhalte mich "normal". Wenn direkte Fragen kommen, antworte ich wahrheitsgemäß und ansonsten ist es mir egal, was die Menschen denken.
Wichtig ist, dass Ihr Drei, also Dein Partner, Deine Freundin und Du, Euch sicher seid, auch falls Dein Partner darauf angesprochen wird.
Weiter eine schöne Zeit und genießt Eure gemeinsame Zeit
******eek Frau
5.592 Beiträge
Ich habe mir nie Gedanken über ein Coming Out gemacht. Feste Partnerschaften hatte ich bisher nur mit Männern, seit ich aber ganz offiziell sage, dass ich keine monogame Beziehung mehr eingehen möchte, ist auch das Thema F+ ein ganz anderes und das dann gern auch mit einer Frau.

Menschen, die mich näher kennen, wissen, dass ich bi bin. Andere denken sich vielleicht ihren Teil, da ich zum Beispiel auch ein Regenbogenarmband trage.
Ich binde niemandem aktiv auf die Nase, dass ich nicht nur mit (cis) Männern Sex habe, ich mache aber, wenn man mich fragt, auch keinen Hehl daraus, dass ich mich mit mehreren Menschen unterschiedlicher Geschlechter treffe.
****ord Frau
325 Beiträge
Ich hatte mich früh geoutet. Warum weiss ich nicht mehr wirklich . Ist aber auch 20 Jahre her. Aus heutiger Sicht würde ich es wieder tun. Auch schon deswegen wenn jemand fremdes das anspricht alle mit den Schultern zucken und sagen können " na und?"
Ich wohne schon immer auf nen Dorf. Da wird eh getratscht.
****nn Frau
292 Beiträge
aktiv geoutet nicht, kommt das Gespräch darauf, dann sage ich die Wahrheit. immer und zu jedem, da mache ich keinen Unterschied, in welchem Verhältnis ich zu demjenigen stehe. Auf Arbeit weiß das mittlerweile jeder denke ich, Familie und Freunde sowieso, bei den Kassierern im Supermarkt eher keiner😉
ebenfalls was die Poly Sache anbelangt und zum Teil auch BDSM. ich bin einfach ein mieserabler Lügner und wenn mich jemand fragt, was ich am Wochende gemacht hab und mit der Antwort "ich war auf einer Party" unser Gespräch nicht beendet ist und weiter ein Gespräch erfolgt, dann kommen diese Themen schon mal aufs Tapet.
auch mag ich mich nicht selber zensieren müssen, wenn ich mit verschiedenen Leuten in der Öffentlichkeit unterwegs bin (oder wir zu dritt unterwegs sind), was Händchen halten oder Küssen anbelangt oder mich erst umguggen, wer uns vielleicht sehen könnte.
*****ssA Frau
2.341 Beiträge
Engste Freunde wissen, dass ich Bi bin, was jedoch meist im Rahmen von irgendwelchen Gesprächen zur Sprache kam.
Ich bespreche nicht aktiv meine sexuellen Neigungen/Vorlieben, was auch die Geschlechter betrifft. Das geht ja grundsätzlich erstmal Niemanden etwas an. Ich mache allerdings auch kein Geheimnis daraus. Für MICH ist es etwas, was kein gesondertes Coming out bedarf. Ist mein Leben und erstmal muss ganz alleine ich damit zurecht kommen und fein sein.

IdS *blume*
********chaf Mann
7.919 Beiträge
JOY-Angels 
Küsse unter Frauen lassen sich auch gut mit "Wir sind eben Freundinnen" verkaufen (unter Männern merkwürdigerweise weniger) in zumindest offenen Gesellschaften.

Karlsruhe kann ich schlecht einschätzen, wie konservativ sind da die Menschen? Davon hängt viel ab.

Gegenüber Arbeitskollegen: Auf gar keinen Fall. *nein* Das geht sie schlicht nichts an.
Überhaupt sollte man vorsichtig sein damit, zu viel Privates am Arbeitsplatz zu erzählen. Spätestens, wenn es um Beförderungen geht oder Arbeitsplätze gefährdet, können Menschen ziemlich hässlich werden und es gegen dich verwenden.

Meine Vorliebe für Gothic kennen meine Kollegen, meine für Bondage/BDSM nicht einmal ansatzweise.

Eltern sind noch einmal ein Sonderfall. Da sollte man besser über Umwege feststellen, wie sie dazu stehen.
Bei einem Outing von "Ach, das haben wir uns eh schon gedacht, bring sie nächstes Mal doch mal mit" bis hin zur Enterbung und "Du bist nicht mehr unsere Tochter" ist alles möglich.
*****u70 Frau
226 Beiträge
Zitat von ********chaf:


Karlsruhe kann ich schlecht einschätzen, wie konservativ sind da die Menschen? Davon hängt viel ab.

Gegenüber Arbeitskollegen: Auf gar keinen Fall. *nein* Das geht sie schlicht nichts an.
Überhaupt sollte man vorsichtig sein damit, zu viel Privates am Arbeitsplatz zu erzählen. Spätestens, wenn es um Beförderungen geht oder Arbeitsplätze gefährdet, können Menschen ziemlich hässlich werden und es gegen dich verwenden.

Ich mag Verallgemeinerung nicht so!
Ich wohne und arbeite im konservativen und katholischen Regensburg, auch bei der Arbeit wissen alle, die es interessiert, dass ich Polyamor lebe und Bi bin, auch meine Chefin. "Trotzdem" wurde ich befördert aufgrund meiner Arbeitsleistung.
********chaf Mann
7.919 Beiträge
JOY-Angels 
Ich habe gesagt, dass es am Arbeitsplatz passieren kann. Und habe schon erlebt, direkt und bei Freunden, wie abgefahren böse Arbeitskollegen plötzlich werden können, wenn es um ihren eigenen Arbeitsplatz, ihre eigene Existenz geht.

Es kann freilich auch gut gehen. Man muss aber eben wissen, dass sehr private Dinge grundsätzlich Munition ist, die gegen einen verwendet werden kann.

Man kann da drüber stehen. Wenn man bereit ist, dafür einzustehen und ggf. auch die Stelle zu verlieren, wenn der Arbeitgeber einen dann nicht schützt, sondern Gründe für eine Kündigung sucht oder gar findet (nicht das Outing freilich als Grund, das ist illegal.)

Ich habe mich für Gesichtsbilder entschieden, also kann ich jederzeit geoutet werden, dass ich Bondage/BDSM betreibe.
Diese geladene Waffe gebe ich meinen Kollegen trotzdem nicht direkt in die Hand.
Dafür müssen sie sich schon ein wenig anstrengen. *zwinker*
********chaf Mann
7.919 Beiträge
JOY-Angels 
Bei einem katholischen Träger wäre ich selbst deutlich vorsichtiger. Da steht in den Arbeitsverträgen ja gerne mal drin, dass man ein katholischen Werten entsprechendes Leben zu führen habe. BDSM gehört da nicht dazu (und das bei jenen, die die Inquisition erfunden haben).
*******s66 Mann
1.120 Beiträge
Zitat von *****u70:
Ich mag Verallgemeinerung nicht so!
Ich wohne und arbeite im konservativen und katholischen Regensburg, auch bei der Arbeit wissen alle, die es interessiert, dass ich Polyamor lebe und Bi bin, auch meine Chefin. "Trotzdem" wurde ich befördert aufgrund meiner Arbeitsleistung.

Komme auch aus Bayern und denke, Glück gehabt.

Wenn der Bischof das wüßte, wärs vorbei.
****ot2 Mann
10.675 Beiträge
Privatmeinung:
Ob ein Mann oder eine Frau heterosexuell, homosexuell, bisexuell, autosexuell oder asexeull ist, interessiert heutzutage in Deutschland niemanden mehr.
********chaf Mann
7.919 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von ****ot2:
Privatmeinung:
Ob ein Mann oder eine Frau heterosexuell, homosexuell, bisexuell, autosexuell oder asexeull ist, interessiert heutzutage in Deutschland niemanden mehr.

Falsch.

Versuche mal, bei einem katholischen Träger eine Stelle zu finden, wenn du ganz offiziell homo- und bisexuell bist und ebenso offen zugibst, dass du zwei gleichberechtigte Partner hast.

Viel Glück.
(Wird dir nichts nützen.)
****ot2 Mann
10.675 Beiträge
Zitat von ********chaf:
Zitat von ****ot2:
Privatmeinung:
Ob ein Mann oder eine Frau heterosexuell, homosexuell, bisexuell, autosexuell oder asexeull ist, interessiert heutzutage in Deutschland niemanden mehr.

Falsch.
Versuche mal, bei einem katholischen Träger eine Stelle zu finden, wenn du ganz offiziell homo- und bisexuell bist und ebenso offen zugibst, dass du zwei gleichberechtigte Partner hast.

Ich vermute, dass ein homophobes Mindset wohl auch Biphobie umfasst.
Allerdings habe ich die intolerantesten Aussagen zum Thema Bisexualität ausgerechnet von homosexuellen Menschen gehört.
********chaf Mann
7.919 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von ****ot2:
Zitat von ********chaf:
Zitat von ****ot2:
Privatmeinung:
Ob ein Mann oder eine Frau heterosexuell, homosexuell, bisexuell, autosexuell oder asexeull ist, interessiert heutzutage in Deutschland niemanden mehr.

Falsch.
Versuche mal, bei einem katholischen Träger eine Stelle zu finden, wenn du ganz offiziell homo- und bisexuell bist und ebenso offen zugibst, dass du zwei gleichberechtigte Partner hast.

Ich vermute, dass ein homophobes Mindset wohl auch Biphobie umfasst.
Allerdings habe ich die intolerantesten Aussagen zum Thema Bisexualität ausgerechnet von homosexuellen Menschen gehört.

Um nicht offtopic zu werden, darauf wird sich die TE leider auch einstellen müssen: Dass Bisexualität von jenen, die Mono sind (unabhängig davon, ob hetero oder homo), erst einmal auf Unverständnis stoßen.

Ist ein bisschen wie bei den Switchern beim BDSM: "Nee, wer beides fühlt, fühlt beides höchstens halb "

Dass die Liebe tatsächlich in beide Richtungen zu 100% existiert, das übersteigt ihren Horizont.
Also kann nicht sein, was nicht sein darf.

*liebguck*
****100 Mann
3.430 Beiträge
Ehrlich gesagt, dass ich auch bisexuell bin, weiß aus dem Freundeskreis und Familie niemand- und soll auch mein Geheimnis bleiben...der Joy- Club reicht doch für meine Vorlieben *zwinker*
*********rsloh Paar
299 Beiträge
Uns ist das Sexualleben anderer Personen völlig egal, weil das Privatsache ist. Wenn jemand Homo oder Bi oder ein Freund des SM oder sonst was sein sollte, ist das sein Leben. Wir bewerten das nicht. Uns kommt es auf den Menschen an sich an. Wenn Du das unbedingt "allen" erzählen möchtest, dann tu es. Erwarte aber nicht, dass unter Umständen alle tolerant reagieren werden.
Mittlerweile, und das ist unsere Meinung, finden wir es einfach übertrieben, dass das Thema "geschlechtliche Vielfalt" wie eine Monstranz vorgetragen wird.
Soll jeder nach seine Fasson glücklich leben.
****ni Frau
867 Beiträge
Was hat das mit Outing zu tun?!
Wenn du trotz festem Part in der Öffentlichkeit mit anderen knutschts ist es ja völlig egal welches Geschlecht🤷🏼‍♀️
Die Konstellation an sich ist eure private, sexuelle Abmachung, ich seh keinen Grund das ich die irgendjemand unterbreiten muss
********e_68 Frau
3.541 Beiträge
Wenn ich darauf angesprochen werden sollte, dann würde ich es auch nicht leugnen, allerdings erzähle ich nicht zusammenhangslos jedem von meiner Sexualität.
Ich würde auch nicht meine ganzen Vorlieben und Fetische zum Thema machen.

Meine Freunde , meine Kinder und meine Lieblingsarbeitskolleginnen wissen dass ich pansexuell bin.
Aber nur weil es sich in Gesprächen so ergeben hat.
Unsere Chefin ist selbst mit einer Frau verheiratet.
********brav Frau
2.851 Beiträge
Wer mich sieht und erkennt , für den etwas unklar ist, darf mich fragen....
Frei nach dem Sesamstraßen-Motto, wer nicht fragt , bleibt dumm .

Wer mir ans Bein "pissen" will , tut es... Gerüchte streuen....ich denke, das vielen, vieles egal ist, es aber Bereiche, Tätigkeitsfelder gibt, wo es genau das eben nicht ist.

Freunde und Familie wissen....den Arbeitgeber geht mein Privatleben nux an!
******s69 Mann
68 Beiträge
Hallo,
es ist doch meine Privatsache, welche sexuelle Orientierung oder Vorlieben habe.
Das hat doch nichts mit "Outing" zu tun. Meine Freundin weiß über meine Bi-Neigung
Bescheid und toleriert sie nicht nur, sondern unterstützt mich dabei. Jeder Mensch ist
ein Individuum, einzigartig, er muss seine Individualität der Allgemeinheit nicht preisgeben.
Ich kann diese Bedenken gut nachvollziehen.

Woran es eigentlich liegt?

Daran, dass ich nicht glaube, dass die Gesellschaft bzw. mein gesamtes Umfeld tatsächlich so tolerant ist, wie man meinen könnte.
Man hat auch gar keine Angst vor denen, die sich nach dem Outing abwenden würden.
Die können gehen.

Erfahrungsgemäß sind am schlimmsten doch diejenigen, die sich offen mit Toleranz maskieren, um sich im Hintergrund das Maul zerreißen.. die Unterstellungen und Fantasien dazu dichten, wenn sie sich über MEINEN SEX unterhalten... usw. ... ich habe Angst vor Personen und Gruppen die insgeheim Stimmungsfront gegen mich machen, mich abartig finden, belächeln, etc.. ...sodass es mir auch im beruflichen Umfeld zum Nachteil gereichen könnte.

Klar, man versteckt sich / verheimlicht einen Teil von sich... aber tut man das nur in Bezug auf seine sexuellen Neigungen?
Ich denke: Nein.
Man tut es auch in anderen Dingen, einfach aus der Angst vor sonstigen Nachteilen.

Dass unser Land noch nicht so weit ist, ist zwar schade, aber evtl. ist die Vorstellung dass alles von allen toleriert wird auch utopisch.
Zumindest gibt es hier Subkultur & Safe Spaces für fast Alles. 👍

Trotzdem denke ich, der Schritt des Outings könnte möglicherweise für mich auch eine große Befreiung sein!?!

Ob/wann ich mich traue? Das bleibt vorerst offen.

Michel
*********r_OWL Paar
142 Beiträge
Er schreibt:

Meine Frau weiß inzwischen von meiner Bi Neigung und hat es inzwischen auch akzeptiert und hat kein Problem mehr damit.
Bei gemeinsamen Dreiern mit unserem Hausfreund können wir Männer das auch ausleben.
Ansonsten weiß es Niemand aus unserem Freundes- und Bekanntenkreis.
Warum auch!
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