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Frau zweiter Klasse

**********lerin Frau
1.031 Beiträge
Themenersteller 
Frau zweiter Klasse
Ich bin devot. Dieses Wort bedeutet in meinem Fall leider mehr als eine Vorliebe für Männer mit Persönlichkeit statt Hefeteig. Wenn ich dieses Wort benutze, meine ich BDSM. Das harte Zeugs, das so viele Menschen abschreckt. Ich mag es, wenn ein dominanter Mann mir sagt, was ich zu tun und zu lassen habe. Dabei spielt es keine Rolle, ob ich so etwas mögen will oder nicht. Wenn ein Mann auf diese Weise auftritt, knistert es unterhalb meines Bauchnabels. Manchmal, wenn er mich auf die richtige Weise anschaut, komme ich allein davon zum Höhepunkt.

Ich bin devot, und ich würde gern sagen: Das ist gut so. Genau, wie es vor vielen Jahren ein Berliner Bürgermeister tat, als man ihm mit öffentlicher Bloßstellung drohte. Schwul. Devot. Beides nicht ganz regelkonform. Und doch ein Teil von dem, was auf dem bunten Regenbogen des Menschseins normal und akzeptiert sein sollte.

Ich bin devot, und ich hasse mich dafür. Wenn ich könnte, würde ich diesen Teil von mir abschneiden. Immer noch, nach all den Jahren. Devote Frauen sind nichts wert. Okay, bei anderen, da kann ich eine Ausnahme machen. Die sind im Regelfall coole Ladys, die eine vielseitige Persönlichkeit haben und einfach ihren eigenen Weg gehen. Devote Männer sowieso, die sind stark und taff genug, sich gegen den Mainstream zu stellen und verdienen alles Glück dieser Welt. Aber ich, ich bin nichts wert. Ich wäre nur wertvoll, wenn ich es schaffen könnte, an dieser Stelle normal zu werden.

Ansonsten bleibe ich eine Frau zweiter Klasse.

Wie ich auf diesen Bullshit komme, fragst du dich beim Lesen. Ob ich nicht merke, dass in dieser Erklärung einige Gedankenfäden so heftig fehlverknotet wurden, dass es wehtut und man am liebsten wie Alexander der Große mit einem scharfen Schwert hindurchschlagen möchte.

Stell dir mein zynisches Lächeln vor, wenn du dich und mich das fragst. Du hast ja recht. Ich hätte die Knoten in meinem Kopf auch gern anders angeordnet. Schließlich weiß ich wie jeder moderne, progressive und weltoffene Mensch: Jeder Lebensentwurf ist okay und völlig in Ordnung, solange man sich dafür bewusst, reflektiert und einvernehmlich entscheidet. Das gilt selbstverständlich auch für mich!

Deswegen habe ich mich bewusst, reflektiert und einvernehmlich entschieden, nicht mehr devot zu sein, sondern normal.

Ich bin Tara. Das hier ist meine Geschichte. Oder zumindest soll sie es werden, wenn ich die Worte dafür gefunden habe.
****_73 Frau
383 Beiträge
Danke für deinen Beitrag und die Offenheit.
Ich fühle mit dir...auch mir fehlen die Worte, für das was in mir vorgeht.
Du hast dich entschlossen normal zu sein, dann viel Spaß...es wird nicht funktionieren.
Ich beschließe dies, nach jedem Rückschlag und komme doch immer wieder zu meinen Wurzeln zurück.
Es ist teuflisch, es ist schmerzhaft, es ist genauso eine Last wie meine Sensibilität.
Ich wünsche dir, dass du es besser machst als ich....viel glück.
**********lerin Frau
1.031 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****_73:
Danke für deinen Beitrag und die Offenheit.
Ich fühle mit dir...auch mir fehlen die Worte, für das was in mir vorgeht.
Du hast dich entschlossen normal zu sein, dann viel Spaß...es wird nicht funktionieren.
Ich beschließe dies, nach jedem Rückschlag und komme doch immer wieder zu meinen Wurzeln zurück.
Es ist teuflisch, es ist schmerzhaft, es ist genauso eine Last wie meine Sensibilität.
Ich wünsche dir, dass du es besser machst als ich....viel glück.

Das hier wird eine Geschichte, auch wenn sie aus der Ich-Perspektive erzählt ist. Ich heiße nicht wirklich Tara. Und auch, wenn ein Teil der Geschichte auf der Realität beruht, ist ein anderer Teil davon doch fiktiv. Ich nehme mir hier das Recht heraus, beides munter fröhlich zu mischen.

Trotzdem danke für diese lieben Worte! Sie tun gut
*g* .
*****978 Frau
402 Beiträge
ich bin gespannt auf die fortsetzung. die einleitung ist schon mal ein ziemlicher catcher
****_73 Frau
383 Beiträge
Dann bin ich gespannt... *bravo*
Fingerfertig
****ody Mann
13.225 Beiträge
Zitat von **********lerin:

Jeder Lebensentwurf ist okay und völlig in Ordnung, solange man sich dafür bewusst, reflektiert und einvernehmlich entscheidet. Das gilt selbstverständlich auch für mich!

Deswegen habe ich mich bewusst, reflektiert und einvernehmlich entschieden, nicht mehr devot zu sein, sondern normal.

Ein brisantes Thema, ziemlich gut aufgemacht.

Da gibt es jetzt einige, die sich fragen werden, wie solch ein neuer Lebensentwurf funktionieren kann, war doch das alte nicht wirklich ein freiwilliger Entwurf.

Gibt es für Neigungsmenschen andere Wege als die mental-masochistisch erniedrigenden, um (zeitweise oder anhaltend) Nähe zu generieren?
**********lchen Mann
13.043 Beiträge
Gute Wortwahl. *spitze*
********na77 Frau
46 Beiträge
Oh wie schön, dass du wieder schreibst. Ich freue mich *freu*
*******e24 Frau
2.292 Beiträge
Wow, habe mir schon gedacht das es eine Geschichte wird. Weil, ich muss dir unbedingt ein Kompliment machen (jetzt schon):

Du schreibst unglaublich gut, deine Wortwahl ist super und abwechslungsreich und die Satzbildung, trotz Verschnörkelungen/Erweiterungen, immer schlüssig und gleichzeitig für das Verstehen perfekt. *top2*

Ich bin mega gespannt! Alleine diese Einführung will fortgesetzt werden....und ich natürlich auch *les*

*popcorn*
Sehr gut geschrieben.
Erinnert mich an diese unklare Zeit, als ich, anders als Tara, nur dachte, es zu sein.
**********lerin Frau
1.031 Beiträge
Themenersteller 
--- Klick ---

Ich bin drei Jahre alt. Auf den Holzdielen im Kinderzimmer liegt ein Flickenteppich von Ikea. Ich liebe es, wie unterschiedlich sich beide Böden unter meinen nackten Füßen anfühlen. Plötzlich erspähe ich im Flur etwas Großartiges: Mama und Papa lachen miteinander und umarmen sich. Aus dem Lachen wird warme Stille, die leuchtet wie Gold. Ein herrliches Gefühl.

Ich schleiche mit nackten Füßen zu ihnen und umarme sie ebenfalls. Ganz fest. Ein Knie von jedem der beiden. Die ganze Welt löst sich auf und wird warm und heimelig. Schließlich lösen sie sich voneinander, heben mich hoch und umarmen sich erneut. Ich schmiege mich in diese Umarmung und vergesse, wo sie aufhören und ich anfange. Überall leuchtet Gold und Herzglitzern. Jeder Atemzug ist Licht und wortlose Vollkommenheit.

Schließlich lösen sie sich voneinander und setzen mich ab. Voller Bedauern greife ich nach einem Bein von jedem von ihnen und will sie erneut zusammenschieben, damit diese Umarmung niemals aufhört. Doch der Moment ist vorbei. Man kann nicht ständig nur kuscheln, erklären sie mir, aber sie haben mich ganz doll lieb.

--- Klick ---

Ich liege auf der blauen Flaschbettwäsche meines Kinderbettes, umgeben von meinen Kuscheltieren. Irgendwo auf dem Boden spielt meine kleine Schwester, vielleicht ist sie auch bei meiner Mutter in der Küche. Ich tue so, als würde ich mit den Tieren spielen, aber in meiner Hand befindet sich der lose Nagel, den ich manchmal aus dem Loch in der Wand ziehe, in dem er eigentlich fest verankert sein sollte.

Mit seiner Spitze male ich Muster auf die Haut meines Unterarmes und beobachte fasziniert, wie der leichte Schmerz die Haut erst weiß und danach rot färbt. Wie hübsch das aussieht! Wie gut es sich anfühlt!

Mein Herz glüht von der Erinnerung an die Umarmung von überall, von Mamaliebe und Papaliebe gleichzeitig. Mit der Spitze des Nagels male ich ein Bild dieser warmglitzernden Liebe auf meinen Arm, schmerzhaft schön, sinnlich und süß, auch wenn ich diese Worte noch nicht kenne. Es ist mein Geheimnis. Genau wie die Stelle zwischen den Beinen, von der Mama gesagt hat, dass man sich da ruhig anfassen darf, dass es aber niemanden außer mir etwas angeht und ich es deswegen für mich behalten soll.

Mama kommt ins Zimmer und fragt mich, ob ich eingeschlafen bin. Ich lächele und erzähle irgendetwas über meinen Teddybären.

--- Klick ---

Ich bin vierzehn. In der Bravo steht, dass normal ist, was ich manchmal tue. Das mit dem Anfassen. Mit diesem glitzernden Freudemoment, den ich einige Monate zuvor entdeckt habe und der sich so gut anfühlt, dass man süchtig danach werden könnte.

Ich bin süchtig danach geworden. Sucht ist falsch. Ungesund. Ich schäme mich dafür. Es scheint völlig klar, dass ich es nicht richtig mache. Und das lässt nur einen Schluss zu: Irgendetwas ist falsch mit mir.

Man darf sich Dinge dabei vorstellen, steht in der Bravo. Vielleicht denkt man an einen Jungen, in den man verliebt ist. Vielleicht stellt man sich einen Star vor, einen Musiker oder einen Schauspieler, vielleicht auch ein anderes Mädchen. Vielleicht stellt man sich dabei Romantik vor, vielleicht Zärtlichkeit, Küsse, Streicheln, gemeinsame Freuden.

Das sei völlig normal und in Ordnung so.

Nichts davon beschreibt auch nur annähernd das, was ich mir jedes Mal vorstelle. Vorstellen muss, damit es funktioniert. Ich versuche wieder und wieder und noch mal wieder, es auf die richtige Weise zu machen. Zärtlichkeit. Romantik. Vertrauen. Zuneigung. Schmusen.

Mein Körper findet das okay, aber er bleibt weit unterhalb der Schwelle zu der süßen Explosion, nach der ich mich sehne.

Früher oder später werde ich jedes Mal ... wertlos. Und stelle mir diese Dinge vor, die einfach nicht richtig sein können.

Ich schäme mich entsetzlich.

--- Klick ---
*******corn
2.163 Beiträge
Ich glaube man kann sich sehr sehr vieles im Leben aussuchen. Aber nicht die Sexualität. Man kann seine wahre Sexualität finden, denn uns wurde ja alle eine gewisse Sexualität anerzogen. bei manchen weicht sie davon ab und bei manchen weicht sie nicht davon ab, auch wenn es besser ins Weltbild passen würde...

Halb Biographische Geschichten sind jedenfalls super zum reflektieren. Die Schöpferin von Tara wird davon profitieren. Und wir Mitlesenden auch *zwinker*
Ich bin so unendlich erstaunt über diese "Klick" - Momente.
Erstaunt ob des vielfältigen Wiedererkennens.
Dass man "es" für sich behalten soll, ob progressiv oder nicht oder nur halb der Stil von Eltern und Zeit war.
Wie früh und noch früher man sich "falsch" fühlen kann.
Wie ähnlich sich Passagen sind.
(Bei mir war es der Name meiner ersten Schul- Liebe in der 5. Klasse, den ich mir mit einer Nähnadel in's Bein ritzte, wofür ich bei Entdeckung durch meine Eltern präventiv heftigst verspottet wurde - und der mir noch heute ab und zu einfällt. An guten Tagen.)

Und, nicht schlussendlich:

Wie verbindend, verstehend, erhellend, reibend, melancholisierend und Zuversichtlichkeit spendend Kunst *hutab* wirken kann.

In meinem Kopf, obwohl ich diese Dinge nie wirklich vergessen habe, machte es beim Lesen fortwährend
"Klick":
Ein nicht wirklich abreißendes Einrast - Geräusch.
Danke dafür.
*****t38 Mann
94 Beiträge
Ohhh... eine neue Geschichte *freu2*

Der Start klingt mal wieder toll und ich freue mich schon darauf wie es weitergeht... *hutab*
Sorry, aber das ist so ein verweichlichtes 50-Shades-Gesülze für untervögelte Hausfrauen gemischt mit Pseudo-Freud'schen-Ansätzen. Eine gute Geschichte hat bisschen mehr zu bieten, als sich über Sexualität und den Status "devot" zu definieren- da passt dein Anfang aber perfekt in die heutige Gesellschaft.
***ka Frau
2.030 Beiträge
Ich steh auf verweichlichtes 50-Shades-Gesülze für untervögelte Hausfrauen gemischt mit Pseudo-Freud'schen-Ansätzen.
*******en65 Frau
2.380 Beiträge
Zitat von *******eia:
Sorry, aber das ist so ein verweichlichtes 50-Shades-Gesülze für untervögelte Hausfrauen gemischt mit Pseudo-Freud'schen-Ansätzen. Eine gute Geschichte hat bisschen mehr zu bieten, als sich über Sexualität und den Status "devot" zu definieren- da passt dein Anfang aber perfekt in die heutige Gesellschaft.

1.) kleiner Tipp: Dafür gibt es doch jederzeit die Möglichkeit, den Thread nicht zu verfolgen und auf keinen Fall auf „beobachten“ setzen.
2.) warte ich jetzt natürlich auf deine ultrakrasse, knallharte Story, die natürlich nix mit veweichlichtem 50-shades Gesülze für untervögelte Hausfrauen zu tun hat. *freu*
**********lerin Frau
1.031 Beiträge
Themenersteller 
Dieser Beitrag wurde als FSK18 eingestuft.
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********brav Frau
2.867 Beiträge
Schade , dass nun diejenigen Welche raus sind, die hier nicht die Bezahlmitgliedschaft haben, aber nix ist umsonst.....

Die ersten zwei "Teile" fand ich lesenswert, mit einem anderen Blick und Erlebenswinkel geschrieben, wenn auch Fiktion, denn Biografie...
**********lerin Frau
1.031 Beiträge
Themenersteller 
Das Partylicht malt düsterbunte Schatten in den Raum zwischen Tresen und Lounge. Ich bleibe in der Tür und blicke mich um. Meine Freundin ist nirgendwo zu sehen. Felix steht zwischen zwei Männern und betrachtet den Raum angelegentlich. Im Durchgang zwischen drinnen und draußen scheine ich unsichtbar für ihn zu sein, denn sein Blick gleitet über mich hinweg. Das gefällt mir nicht und ich trete in den Raum. Meine Heels verleihen mir eine stolzere Haltung als die meines alltäglichen Turnschuh-Ichs, und meine gelockten Haare fallen weich über meine Schultern.

Sein Blick kehrt zurück zu mir. Mustert mich von Kopf bis Fuß, ohne Blickkontakt zu mir aufzunehmen. Ich gehe zum Tresen, langsam, behaglich, im Wissen darum, dass sein Blick mir folgt, und bestelle eine Cola mit Rum. Erst, als ich die Bestellung aufgegeben habe, drehe ich ganz leicht den Kopf und mustere Felix unter den Augenwinkeln.

Jetzt erwidert er den Blick. Einladung verstanden, sagt er wortlos. Gib mir einen Moment. Ich bin kein Hampelmann, an dessen Fäden du ziehen kannst, aber ich habe Interesse an dir.

Zufrieden wende ich mich der blauhaarigen Frau zu, die meinen Drink mixt und mein Geld in Empfang nimmt. Nicht zu viel denken, ermahne ich mich. Das hier ist unvertrautes Gebiet. Es fühlt sich anders an als bei anderen Flirts. Aber was auch immer es wird ... es macht, dass ich aufrechter stehe.

Als Felix kurz danach neben mir steht und ebenfalls einen Drink bestellt, kann ich es kaum glauben. So funktioniert es normalerweise nicht, wenn ich flirte. Normalerweise bin ich viel zu extrovertiert, um von Männern angesprochen zu werden. Entweder schlage ich sie in die Flucht, ohne es zu wollen, oder sie lehnen sich zurück und freuen sich daran, dass ich den ersten Schritt mache. Das ist für mich so vertraut wie atmen. Zu einer Freundin habe ich mal im Scherz gesagt, dass ich so zumindest sicherstelle, dass sich kein Typ in meine Nähe verirrt, den ich da nicht haben will.

Das hier ist anders. Es fühlt sich an, als müsse ich nichts tun. Er steht jetzt neben mir, und er strahlt Präsenz aus, die mich beruhigt und auf warme Weise erdet. Ein schönes Gefühl. Ich werde kostbarer dadurch. Offenbar bin ich für diesen Mann wertvoll genug, dass er seine Freunde stehen lässt und nach einem kurzen Blick zu mir erst mal ein Hefeweizen bestellt.

"Bist du häufiger hier?", fragt er mich, während die blauhaarige Frau die Flasche öffnet und den Inhalt langsam ins Glas fließen lässt.

"Hin und wieder", gebe ich zurück. "Und du?"

Wir haben gemeinsame Bekannte, würde ich gern sagen. Ich weiß, wer du bist. Was du bist. Und du, kennst du mich? Kannst du in meinen Augen lesen, wonach ich mich seit Jahren sehne und was mir noch nie ein Mann geben konnte?

"Kommt schon mal vor." Er lächelt. Es liegt nichts Verletzliches in diesem Lächeln, während sich meine Beine in Wackelpudding verwandeln.

Von meiner gewohnten Schlagfertigkeit ist nichts geblieben. "Schickes Hemd", versuche ich es trotzdem und realisiere zu spät, dass ich damit auch Codes gebrochen habe. Es ist der Mann, der einer Frau ein Kompliment für ihr Outfit machen soll, nicht andersherum. Aber was hätte ich stattdessen tun sollen?

Er fragt mich, ob ich Lust habe, mich ein wenig in die Lounge zu setzen und zu plaudern. Da meine Absätze mir Wadenschmerzen verursachen, stimme ich gern zu. Als er mir seinen Arm für den Weg nach oben reicht, fühlt sich das bereits natürlich und vertraut an.

"Wie kommst du eigentlich nach Hause?", fragt er mich, nachdem wir unsere Lieblingssongs und -filme durchgequatscht haben und ich ihm anvertraut habe, dass ich früher davon träumte, als Astronautin auf den Mars zu fliegen.

Ich zucke mit den Schultern. "Öffis." Nicht schön, aber alles, was ich mir als Studentin leisten kann.

"Das ist nachts bestimmt schwierig, oder? Da fährt doch kaum noch was."

Ich zucke mit den Schultern. "Muss nachher mal gucken, welche Bahn ich nehme. Aber ja, du hast recht, um diese Zeit ist das immer mörderisch. Vor allem, wenn man umsteigen muss." Zweimal. Aber das sage ich ihm nicht. Wer feiern will, muss auch Bus fahren, sagt man nicht so?"

Er lacht. "Wenn du möchtest, kann ich dich mitnehmen und absetzen."

Ich zucke zusammen. Halb werde ich weich, halb verlegen. "Das ist doch voll der Umweg für dich. Ich wohne in einem Kuhdorf außerhalb. Mit dem Auto ist es fast eine Dreiviertelstunde, sogar, wenn man gut durchkommt." Und mit Öffis mehr als anderthalb, an die ich nie zu denken versuche, wenn ich feiern bin.

"Ich möchte aber, dass du sicher nach Hause kommst. Da draußen sind manchmal seltsame Menschen unterwegs."

Ich mag die Art, wie er mich ansieht. Es liegt etwas Festes darin, was weder fordert noch überfordert. Sanfte Kraft und Beschützerstärke. Wenn ich möchte, wird er mich wirklich einfach nach Hause fahren, vielleicht noch einen Kuss auf die Wange geben und dann weiterfahren. Auf jeden Fall fühlt es sich so an. In seinem Blick liegen Sicherheit und Halt. So habe ich mich noch nie bei einem Mann gefühlt, obwohl es bereits einige in meinem Leben gab. Irgendetwas in mir wird weich, was bisher verhärtet war und von mir angekettet und unter Kontrolle gehalten wurde.

"Das wäre nett von dir", sage ich leise.

Er lächelt und zieht mich an sich, damit ich den Kopf an seine Schulter legen kann.
***ke Frau
2.039 Beiträge
Der Ansatz las sich interessant. Dann folgte kein bunter Strauß, sondern ein wahlloser Griff in die Kiste der So-sein-Klischees.
Jedoch: Die Geschichte ist noch nicht beendet, vielleicht gelingt die stilistische Rückkehr zum Prolog.
********brav Frau
2.867 Beiträge
An alle die hier negative Grütze von sich geben....
In einem Buchladen lest ihr auch den Deckel, befindet es für gut, kauft, aber "rotzt" eure Meinung auch nicht quer durchs Geschäft....

einfach mal die Kresse halten ....oder selber und anders machen, sich der Bewertung anderer hingeben!


Beobachtet doch einfach nicht mehr....

Hier schreiben "Laien" , die es gerne tun, wo nicht immer alles stilistisch und anders zu hundert Prozent passen muss, nicht jedem sprachlich und inhsltlich gefällt , es trotzdem der Community zur Verfügung zu stellen ist großartig und mutig....


Eure Kritik ist respektlos dem "Hobby" Schreiben gegenüber, der Zeit, als auch dem Teilen mit uns!
********lara Frau
6.496 Beiträge
Zitat von ********brav:
einfach mal die Kresse halten ....oder selber und anders machen, sich der Bewertung anderer hingeben!

...das mit dem Respekt gilt in jeder Hinsicht. Feedback ist für jeden Schreiber hilfreich, ob Laie oder Profi. Ich denke, @**********lerin hat die nötige Distanz, negatives Feedback richtig zu wichten.
********brav Frau
2.867 Beiträge
@********lara

Ja, mag sein, dass ich ins selbe Horn geblasen habe....

Und ich kenne @**********lerin nicht persönlich...
Es gibt viele Menschen die schreiben und es vielleicht mal nach aussen bringen möchten, wer solche Kommentare liest, wird sich diesbezüglich nicht darstellen...
*****n27 Frau
5.357 Beiträge
Negatives Feedback kann auch persönlich in einer CM geäußert werden, wenn es schon ungefragt verteilt werden soll.

Hier sind größtenteils noch nicht einmal Laien unterwegs was die Schreiberei betrifft - den meisten Geschichten mangelt es schon an der Erstkorrektur; an Absätzen, Interpunktion, Rechtschreibung.
Vom Aufbau einer Geschichte um das blanke Kopfkino herum ganz zu schweigen.

Es ist keine Plattform für Literaturkritik.
Ich persönlich möchte zwischen den einzelnen Teilen kein Autorenbashing lesen, vor allen Dingen nicht unter einer Geschichte, bei der die Autorin deutlich mehr Gedanken und Mühe investiert, als es beim Gros der anderen Geschichten der Fall ist.
Persönlich nicht den Geschmack getroffen, persönlich nicht abgeholt? Okay.
Ein Grund dafür, so abwertend und bissig zu kommentieren wie das hier der Fall war? Nein.
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