Hallo noch einmal in die Runde,
eigentlich wollte ich nichts mehr sagen, da ja doch immer wieder gut gemeinte Ratschläge kommen, die jedoch nicht hilfreich sind.
Zumindest nicht für mich und meine Frau.
Warum?
Das ist nicht einfach zu beantworten.
Es ist wohl nicht zu leugnen, dass jede Beziehung in ihrer Gesamtheit und somit auch in der Sexualität besonders ist. Vielleicht sogar einmalig...
Will damit sagen, dass deshalb auch Einschnitte in jeden Bereich der Beziehung von jedem anders erlebt werden.
Die Weisheiten dazu, die ED und den Umgang damit betreffend sind immer die gleichen, die ich in Foren zu lesen bekomme.
So auch hier.
Vielleicht noch ergänzend zu meiner (unserer) Geschichte:
Die ED erwischte mich nach gelegentlichen Ausfällen im Jahre 2009 mit 64 Jahren.
Im Jahre 2008 hatte ich meinen zweiten Herzinfarkt mit nachfolgender 6-fach ACVB und entsprechender medikamentöder Behandlung. Heute weiß ich, dass die gelegentlichen Ausfälle schon ein Hinweis auf die zunehmende Arteriossklerose der Blutgefässe war. Da die Penisarterien dünner als die Herzarterien sind, macht sich das Problem Gefäßverschluss sehr oft schon da unten bemerkbar.
Wie auch immer, damals gab es die speziellen Therapien von heute noch nicht.
Die Einnahme der Herzmedikamente verbot die Einnahme von Potenzmitteln.
Potenz ade...
Ich zog mich zurück um keine Pleiten mehr zu erleben. Trotz Erregung passierte nichts mehr. Er blieb schlaff.
SB war zwar noch möglich, war aber nicht die Erfüllung.
Meine Frau murrte nicht, da für sie der penetrative Sex nicht so wichtig war.
2011 wurde eine BPH diagnostiziert, die zunächst mit Tamsulosin und dann noch mit Finasterid behandelt wurde. Eine weitere Vergrößerung der Prostata wurde damit verhindert.
Diese Medikamente muss ich aber lebenslang zu den Herzmedikamenten nehmen.
Was Tamsulosin und Finasterid so anrichten, kann jder nachlesen.
Zuerst gab es bei mir nur noch quälende Ejakulation, dann retrograde und ab 2017 nichts mehr.
Trockener gequälter Orgasmus, der etwas später auch wegblieb.
Es ist also alles vorbei, was Sexualität auch zu zu einem besonderen Erlebnis machte.
Was Frauen davon halten, dass da nichts mehr für sie geht, habe ich auch hier erfahren müssen. Nähjmlich nicts, was ich auch verstehe.
Es gibt auch vielfach Scheidungen, die durch das Unvermögen des Mannes ausgelöst werden.
Was diese Situation des nicht mehr Könnens mit der Persönlichkeit des Mannes machen kann, habe ich selbst erfahren müssen.
Auch für meine Frau bin ich nicht mehr der, den sie damals geheiratet hat.
Impotenz macht passiv, zerstört das Selbstbewußtsein und mindert enorm die Lebensqualität.
Nun habe ich mich als primär Betroffener dazu geäußert.
Ist mein Erleben und meine Sicht auf diesen mächtigen Einschnitt in die Lebensführung.
Wie schon erwähnt, einen gutgemeinten Rat gibt es nicht, es sei denn, er kommt von einem primär Betroffenen.
Habe bisher noch Niemanden getroffen, der solche Situation, wie von mir geschildert, so einfach wegstecken kann.
Entschuldigung, wenn ich den geschätzten Leser damit genervt habe.
Ist mein tägliches Erleben....