Selbstbestätigung? Nein. Bei Menschen mit vielen, häufig wechselnden Partner:innen habe ich diesen Eindruck manchmal, vor vielen Jahren habe ich mich selbst auch sehr flirty und teilweise promisk verhalten - um Bestätigung für mein damals kaputtes Ego zu erhalten.
Heute brauche ich das nicht mehr, ich empfinde Selbstliebe aus ganz anderen Gründen heraus.
Dennoch ist Sexualität ein elementarer, komplexer Bestandteil meiner Identität.
Sexualität bedeutet für mich das Ausleben meiner tiefsten Sehnsüchte. Sie war und ist immer wieder eine Reise in mein tiefstes Inneres, hilft mir, mich zu reflektieren, mich kennenzulernen, mich zu entwickeln.
Sie bringt tiefe Verschmelzungen auf emotionaler Ebene mit meinem Partner mit sich, ist Quelle für Lebensenergie und -Freude. Auch meine spirituelle Entwicklung erhält Aufwind durch sie.
Jede meiner sexuellen Erfahrungen hat mich näher zu mir selbst gebracht, unabhängig davon, ob ich sie als positiv oder negativ empfunden habe.
Aufgrunddessen, dass BDSM der essentiellste Bestandteil meiner Sexualität ist, zieht sie sich besonders auch durch meinen Alltag, führt mich an Grenzen und darüber hinaus, lässt mich selbstbewusster werden - aber nicht im Sinne der hier erwähnten Selbstbestätigung, sondern vor allem durch intensive Lernprozesse, die durch sie angestoßen werden.
Kann ich mich in diesem Bereich über längere Zeit nicht ausleben, kann Sexualität aber auch Frustration, Bremse und Schlechte-Laune-Auslöser sein.
Außerdem unterscheide ich zwischen der Sexualität mit mir selbst, mit meinem Partner und mit Dritten - aber das würde den Rahmen hier sprengen. Jede dieser Formen hat andere Auswirkungen.
Liebe Grüße,
Frl. Fernweh 🌷