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Uns geht es eher darum, dass „Zurücklehnen & Nichtstun“ schlagartig gesellschaftlich anerkannt wurde und es bis heute geblieben ist.
Auch über einen (möglicherweise berechtigten), ursprünglich auslösenden Ansatz hinaus.
Das Ergebnis dieses „Rumsitzens“ - nämlich „Nichts“ - wird dann gerne kognitiv schöngequatscht. In all seinen Konsequenzen.
Beispiel:
„Ich fühle mich zwar scheiße, aber auf Sport habe ich auch keine Lust“ …..
Früher hätte man gesellschaftlich sinngemäß geantwortet:
„Dann krieg‘ den Arsch hoch, Du faule Sau, und mach‘ was“.
Da denke und fühle ich einfach anders.
Ich formuliere das schon ganz anders. Den letzten Satz würde ich so nie sagen, weil beleidigend.
Meiner wäre dann eher:
"Dann raff dich auf, du bist deines eigenen Glückes Schmied. Bewegung tut gut! Wirst du merken, sobald du es mal eine Weile durchziehst."
Wer Freunden, die sich gehen lassen, helfen will, tut es dann eben mit diesen gemeinsam.
Ob es dann die gemeinsame Sauna ist, das gemeinsame Joggen oder schwimmen oder wandern oder oder ... ist letztlich irrelevant. Der Punkt ist, es ist dann positiv besetzt! Indem es einen sozialen Nutzen hat. Den Hintern kriegt man eher gemeinsam hoch. Alleine benötigt jeder eine gute Portion mehr Selbstdisziplin. Die wächst aber auch nicht auf Bäumen, die muss ebenfalls trainiert werden. Manche haben von Haus aus mehr davon, andere weniger. Jene, die weniger mitbekommen haben, benötigen dann eben mehr Unterstützung, damit sie es tun.
Bei mir ist es so, dass der Kopf gerne Dinge verhindert. Das trickse ich dann gerne aus, indem ich spontan reagiere und dann eben spontan Dinge tue, für die der Kopf vielleicht zu "faul" war, oder zu ängstlich, oder beides.
Ist aber auch in der umgekehrten Richtung notwendig.
Wenn ich mal viel Action hatte, dann auch wirklich ganz bewusst entschleunigen und einen regelrecht faulen Tag einschieben. Wenn ich mal frei habe in der Woche, diesen Tag bewusst zum Nichtstun erklären.
Der Trick daran ist: Man tut ja nie nichts.
Irgend etwas tue ich dann ja doch.
Aber eben in gemächlicherem Tempo.
Und fühle mich danach dann auch wieder erholt genug für die nächsten Schandtaten.