Schwer zu beantworten, diese Frage,
die eine Antwort gibt es nicht, es ist vielschichtig und individuell.
Eigentlich muss ich die frage auch umformulieren und fragen,
• „was bedeutet es eigentlich für mich, Frau zu sein?“ oder
• „Was bedeutet es eigentlich, für mich, ich zu sein?“
Von meiner jetzigen Position betrachtet, kann ich nur sagen, dass ich mittlerweile schon ganz angekommen bin, bei mir als Frau. Das Thema „Mann“ taucht bei mir nur noch auf, wenn ich über meine Partnerpräferenz nachdenke.
Ich habe mit Sicherheit kein 100 %‘tiges Passing, aber ich glaube, darauf kommt es auch gar nicht an. Vor ca. 6 bis 7 Jahren kam mir der Wunsch, als Frau zu leben,also in meiner wirklichen Geschlechtsidentität, noch wie ein ferner Traum vor.
Dann kam bei mir ‘ne Fee vorbei, schwang ihren Zauberstab und „Schwups“ … na, ganz so einfach, war’s natürlich nicht.
Ich glaube, dass was mich ausmacht, das ist, dass ich einfach nur ich selber bin, klar, das Äußere, also das Aussehen, spielt dabei für mich eine Rolle, ich müsste lügen, würde ich da etwas anderes behaupten.
Aber insgesamt hat das Ankommen bei mir selber viel mehr mit meinem Inneren zu tun und mit der Stimmigkeit des „Innen“ und des „Außen".
Ich bin anders, anders als der Durchschnitt, in vielerlei Hinsicht und das ist es, was ich auch mit meinem ganzen Wesen ausdrücken und auch ausstrahlen möchte.
Ich bin anders, das hat nicht nur mit dem einen Thema „Transition“ zu tun, ich habe noch so viele andere Baustellen in meinem Leben.
Das, welches gerade in mein Bewusstsein tritt, heißt „Neurodiversität“ und ich schleppe auch noch 'ne Kinderlandverschickung und wohl narzisstische Gewalt in meinem Gepäck mit mir herum.
Dinge, in meiner Vergangenheit und in meinem Sein, die ich jetzt gerade bearbeite, um noch besser bei mir selber anzukommen. Wohl möglich mache ich jetzt gerade noch mal einen ähnlichen Prozess durch, wie die Transition, diesmal das „Demasking“, betreffend meiner Neurodiversität. (Um Euch das googeln zu ersparen: „Asperger“ oder „Autismusspektrum“).
Bitte nicht sauer sein, dass ich hier ein bisschen „Off-Topik“ gehe. Aber ich sehe das alles als Mensch und als ganzes. Da kann man einfach nichts voneinander trennen.
Und ich bin der Meinung, dass jeder das selber für sich herausfinden muss.
• "Wer bin ich?",
• "was will ich?" und
• "was ist möglich"?
Natürlich wünsche ich allen, dass sie ihren Weg zu ihrer eigenen Identität und zu ihrem „Ich“ finden, nicht nur – aber vor allen Dingen denen, die von Geburt her im falschen Körper gelandet sind!
PS: Ich nehme Hormone seit ca. 3,5 Jahren. Wenn ihr auf mein Profil schaut, seht ihr, glaube ich, auch eine Entwicklung, vor allen Dingen in den Gesichtszügen. Die neueren Bilder sind die, auf dem ich das Tattoo im Dekolletee trage und die mit dem Septum Piercing sind die neusten.
Ich kenne eine (trans-)Frau, die schon viel länger dabei ist und ich empfinde die, als sehr authentisch, obwohl sie eher keinem Beauty-Ideal entspricht
…. also versucht Euch von diesen besch***hissenen Schönheitsidealen abzukoppeln, denn die machen nicht nur (trans-) Frauen unglücklich, sondern auch die anderen …. wir werden schließlich alle mal älter!