Es ist erstaunlich wie weit die Meinungen auseinander gehen wenngleich doch eiim Grunde Konsens herrscht in der Sache an sich.
Der A.Tate-Alpha, oder das was als solcher verkauft wird,…machen wir uns nichts vor! Dieser Alpha ist ein Produkt welches vermarktet wird. Nicht mehr und nicht weniger. Erfolgreich. Sehr erfolgreich sogar und damit dann auch lukrativ. Milch ist gesund & wenn du eine ins Bett bekommen willst weil und wenn du es willst,…na dann iss reichlich Spinat, sei stets der Lauteste und, nicht vergessen; sei der einzige Mensch auf Erden. Im Idealfall bist dann auch noch finanziell oder rein physisch in der Lage jede aufkommende Opposition im Keim zu unterdrücken. Mit dem Unsinn werden Millionen verdient.
Mit „Alpha“, einem Leitwolf, dem Leader, der Persönlichkeit, die eigentlich tatsächlich gemeint sein soll hat all das recht wenig zu tun.
Den Alpha aus diesem Grund ins Reich der Mythen verbannen mag mir aber nicht so ganz einleuchten.
Jeder ist doch an irgendeinem Punkt im Dasein ein Alpha. Mal mehr mal weniger aber es bedarf stets dieser einen Person mit dem Drang mit irgendwas anzufangen. Ob das dann aus Pflichtgefühl geschieht oder weil es erwartet wird aufgrund individueller Merkmale der Person oder der Situation…wen kümmmert es?
Ich zB lasse mich ungern belehren. Oft lag der Fehler dann letztlich bei mir, andererseits funktionieren viele Dinge auch nur deshalb, weil ich mich in aufkommenden Diskussionen nicht immer einer Mehrheit beuge oder mich einer Autorität unterwerfe oder einer Meinung dieselbe Gewichtung im Rahmen einer Entscheidung zugestehe als Fakten auf dem Papier. That‘s just me. Ich weiß es dann halt besser. Alpha eben.
Dann stand ich also mit stolzgeschwellter Brust als junge Führungskraft mit Erfolg und Neid im Nacken im Eingangsbereich des Geburtshauses meiner Kinder und, guess what! Alpha am Arsch. Der Alpha ist die Hebamme. Ende der Diskussion. Meine Meinung brauchte garnicht erst artikuliert werden. Interessiert niemanden. Hinsetzen! Da ist der Stuhl. Da sein. Klappe halten. Ruhe bewahren, Halt geben! Bei Bedarf die Pizza bestellen. Sowas von Beta.
Und so geht es jedem und allen in Allem und seit jeher. Es gibt immer ein Alphatier. Andernfalls wären wir als Spezies längst zugrunde gegangen. Alpha zu sein wo es sinnvoll ist, ist nicht verwerflich. Es mag sich als falsch herausstellen, oder der gesellschaftliche Kontext mag sich verändern oder ich kann auch einfach mal morgen tot umfallen. Dann muss sich ein neuer Wolf an der Spitze des Rudels seinen Platz erkämpfen. Ist dann nun aus Sicht einer Mode verwerflich? Mag sein. Ist aber irrelevant zur Wegfindung mit dem Ziel einer richtigen Entscheidung zum Wohle aller Beteiligten.
Und solange dieser dann weiß wo sein Platz ist, wenn die Hebamme den Ton angibt,…alles im Lot. So soll es sein, so macht es Sinn, so geht es weiter. Der Begriff „Alpha“ mag belächelt werden oder beneidet oder bewundert werden. Es ist nur ein Wort in der nächsten Auflage des Duden. Entscheidend ist letztlich nur die Erkenntnis, das niemand einen dauerhaften Anspruch haben kann auf das was im Kontext einer Situation als Authorität wahrgenommen werden wird. Mein Proktologe entscheidet über die Notwendigkeit einer Darmspiegelung. Über den Termin dazu hat mein Chef keine Meinung zu haben und ob ich zum Termin entspannt oder besorgt erscheine liegt ganz alleine in meiner Hand.
Wer will denn auch zu buchstäblich allem eine Meinung haben, die den Anspruch an Wahrheit erfüllt. Solche Charaktere landen schlussendlich immer im Abseits. Alpha hin oder her.