Vom Mythos der Alpha-Menschen

Sehr unterhaltsam, wie Leute, die auf das natürliche Vorhandensein von Alphas beharren und "toxische Alphas" a la Andrew Tate als "keine richtigen Alphas" abtun, doch letztlich auf dieselbe patriarchale und neoliberale Art argumentieren.

Erinnert mich an die Diskussionen darüber, was "richtige Männer" sind.

@***nT Ich wiederspreche der Behauptung das die Wissenschaft zu allgemeingültigen Aussagen fähig ist. Deshalb beginnt jede wissenschaftliche Arbeit damit zu erklären, was untersucht wird. In welchen Berreichen das angewendete verfahren Gültigkeit hat. Die von dir zitierten Studien sagen lediglich das Wölfe keine Leitwölfe haben. Wie gut ein Mensch dem Ideal eines Alphas entspricht ist davon unabhängig. Man kann ja auch ein schlauer Fuchs sein ohne einen buschigen Schwanz zu haben.

....weil "Alpha" sich einfach cooler anhört...?

Weil es sich nach "etwas Besseres" anhört.

Koala

Warum muss Alpha denn diese negative Co-Nitation tragen? Was ist an anderen Begriffen besser? Anführer? Leittier?

Und wenn man sich die soziale Entwicklung unserer massenmedialen Welt anschaut, wird doch schnell offensichtlich, zumindest einige der jungen Generationen haben kein Problem damit einem Leittier hinterher zu laufen!

Instagram, TikTok etc.

Leittier?
Wieso soll dann plötzlich die Tierwelt auf das menschliche übertragen werden wenn es beim Buchstaben schon Geschwurbel gibt?

Na ja, "Führer" ist halt auch etwas negativ besetzt.
Duckundweg.

Koala

Einem Anführer hinterher zulaufen hat ja wohl nichts mit der Jungen Generation zu tun, das zeigt uns die Geschichte.

Da bin ich auch froh darüber. Man merkt einfach den unglaublichen Drang mancher Personen hier, die Deutungshoheit und Konnotation über den Begriff "Alpha" zu definieren und anderen darzulegen. Ganz schön "alpha-ig" (eher affig).

Und manchmal geht es gar nicht um eine Deutungshoheit. Das Abgrenzen, das Klären, das Herausarbeiten von Merkmalen oder Kriterien, geht oft gut in der Kontroverse. Im Ringen um die Deutung.

Das kann durchaus auch erhellend oder sogar vergnüglich sein.

Für andere ist es zu kompliziert, anstrengend, unnötig und/oder lästig.

Das unter dem Begriff Anführer sich keine Incels und Co tummeln. Alpha sein oder sein zu wollen ist für mein Empfinden sehr egozentrisch. Es geht eher darum eigene Ansichten durchzusetzen, egal wie.

Das hinterher Laufen ist denke ich menschlich. Manche lieben es Grenzen auszuloten, nachzudenken und Visionen umzusetzen. Andere leben lieber unbelastet von der Verantwortung, die damit auch einhergeht. Ich finde beides absolut ok, solange man keine menschenverachtenden oder hanebüchenen Ideale damit vertritt.

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Beim Gamen gibts noch folgende Begriffe: Initiator/Caller, Carry.
Also Leute die ein bestimmtes Ziel "callen" ausrufen und damit dazu aufrufen, das nun gemeinsam zu machen. Und jemand der carried, hat großen Impact auf das Geschehen im Positiven, er kompensiert dadurch auch die Fehler von Anderen und trägt sie dadurch mit zum Erfolg.

Was ich auch noch anfügen möchte ist, dass manche Anführer selbst gar nicht so in Erscheinung treten und lieber im Stillen Fäden ziehen. Das hätte dann für mein Empfinden weniger vom Alpha-Gehabe, dass eindeutig auch Macht und Status zeigen möchte.

Wieso wird einer Alphapersönlichkeit immer unterstellt, er oder sie möchte Macht und Status nach außen tragen. Durchaus sind Alphas auch für den Zusammenhalt einer Gruppe verantwortlich.
Ich möchte einmal auf andere Eigenschaften eingehen, welche einem Alpha zugeschrieben werden. Durchaus hält er (m/w/d) eine Gruppe und Gemeinschaft zusammen. Sorgt dafür, dass Schwächere nicht anderen zum Opfer fallen. Geht mit positivem Beispiel voran und überzeugt andere in seinem/ ihrem Umfeld durchaus diese positiven Eigenschaften auch zu übernehmen.

Er oder Sie mag der Leader der Gemeinschaft sein, aber muss er deswegen diese Position zum Nachteil anderer ausnutzen? Wo steht dies und wer sagt, dies gehört immer zum Alpha dazu?

An nichts was in Maßen gelebt wird ist etwas Negatives per se.

Genügend andere Menschen suchen sich Leitbilder, Alphas, und machen sie zu ihren Vorbildern und eifern ihnen nach. Wenn man dies weiß und dies positiv lebt ist es nichts Schlechtes -weder für den der vorgeht noch für die die folgen.

Es gibt eben auch die Menschen, welche lieber hinterhergehen anstatt als erste zu gehen und ohne ein Alpha würden sie sich schwächer fühlen, alleine oder gar ängstlich.

Alpha oder nicht Alpha, alles was kein Übermaß nimmt oder für alleinig eigene Interessen missbraucht wird ist etwas was keinem schadet und es auch im positiven immer wieder in der Menschheitsgeschichte gab (Ghandi, Mutter Theresa - auch hier sehe ich starke Alpha Wesenzüge ohne etwas Negatives).

Zu verallgemeinern ist immer schwierig und führt eben zu immer radikaleren Ansichten.

Dann google mal "Alpha-Mann" oder "Wie werde ich zum Alpha". Da kann man viel "Schönes" lesen.
Ich bestreite nicht, das Anführer/Leittiere auch Positives beitragen, steht doch sogar im Kommentar drüber. Aber gerade der Begriff "Alpha" wird halt gekapert. Und das kann man nicht von der Hand weisen.
Und diese Sorte Alphas sorgen eben gerade dafür, das Schwächere nicht nur ausgeschlossen werden, sondern nach Möglichkeit auch unterdrückt und ausgebeutet. Diese Abgrenzung ist für deren Identität elementar.

Persönlich finde ich einen Menschen, der kompetent ist, in sich ruht, Entscheidungen nicht scheut und insgesamt sehr souverän ist, auch anziehend, egal welchen Geschlechts. Aber das ist für mich eben einfach ein integerer Mensch.

Vielleicht war ich auch einfach zuviel in Memer und Gamerkreisen unterwegs.

Einfach nicht danach googlen, dann muss man sich nicht darüber aufregen. 95% der Menschen fallen eh nicht darauf rein und irgendwann kommen die meisten auf einen anderen Schluss. Da ist einfach sehr oft der Wunsch der Vater der Gedanken. Und wenn ich mich darüber echauffiere, dass anderen Menschen ein falsches Bild über die Welt aufgezeigt wird, dann könnte man die Liste fortführen und dann schließt sich der Kreis und dann kommen wir wieder bei Sekten, Fundamentalisten, etc. an.

Ergo würden sich alle Mal zurücklehnen, ihr Ego aus dem Fenster werfen und Begriffe erstmal nur als Wörter sehen, dann wäre diese Diskussion sehr schnell vorbei, weil alle mit den Schultern zucken und ihr eigenes Ding machen.

@***nT

Ich mache mir halt eigene Gedanken. Mit ist das Wort geil als gerade bekannt. Ein geiler Ast ist sehr gerade gewachsen. Ich finde da den Bezug zur Geilheit und Penis, den man ziehen könnte, sehr nachvollziehbar. Und es sollte nur ein Beispiel sein.

Was die Wissenschaft angeht, ich muss ja nicht zwingend wissenschaftlich argumentieren, wenn ich dieser nicht mehr traue. Und das hat sehr gute Gründe, die den Rahmen hier sprengen.

Und ich weiß selbst, was Framing ist.

Und wenn ich hier lese, wie unterschiedlich hier im Thread ein Alpha beschrieben wird, bin ich mir nicht sicher, ob alle von gleicher Wortbedeutung ausgehen.

..für mich schwingt dann etwas von Neid oder Missgunst mit, weil man vielleicht doch ganz gerne so wäre und kaschiert es dann mit Sarkasmus...

Bsp. Penismeter aka dmg meter im Raid: "ja gut, du bist zwar Erste im dmg, aber du zählst nicht, du bist ja ne Frau". 😂

Meine engsten Freunde sind männlich und Gamer, wenns keine guten Typen gäbe, würd ich MMOs jeglicher Art meiden.

Also beziehe ich mich damit auch auf @*****ful
Du keine Sorge ich hab genau die Portion Aggression und Empörung am Start um mir nicht auf der Nase rumtanzen zu lassen und dennoch nicht hinter jedem Busch gleich nen Räuber zu erwarten.

Ich bin halt immer neugierig auf die unterschiedlichsten Facetten. 😊

@****me
Ich zocken nicht mehr, weil 1) nicht mehr genug Zeit bzw. anderes als wertvoller erachtet wird und 2) die Gamercommunity ein toxischer Sauhaufen ist. Hängt natürlich davon ab, wo man wie involviert ist.

Misogynie und Anderes wundert mich nicht. Und das sich manche an die Spitze eines Clans mogeln, um der "Alpha" zu sein und dabei den halben Clan rausekeln/mobben, wundert mich auch nicht.

Manchmal wäre es schön, wenn gewisse Positionen einfach nicht erstrebenswert wären.

Mich würde wirklich brennend interessieren, wie das gemeint ist.

In der Wissenschafft (Mathematik, Physik, Chemie etc.) ist eine Definition* ein sehr genau definierter Begriff: Längen-/Gewichtsmaße, Kräfte, Elemente, Umlaufbahnen usw.. Was genau baut dabei nicht auf Fakten auf?

*Unter Definition versteht man in der Wissenschaft die Bestimmung / Abgrenzung eines Begriffs oder die Erklärung des Wesens einer Sache.

Ja die gibt es zu Genüge. Aber in den letzten Jahren hat sich die Community auch stark verändert. Und selbst in League of Legends gibt's nun auch nette Menschen, unglaublich aber wahr :D. Ich zocke allerdings auch bei weitem nicht mehr soviel wie früher. Alles hat seine Zeit. In meiner Multigaming Gilde (Non Voice Chat) bin ich seit 2014, alles lockere Gamer*innen um die 30+ Als unser damaliger Forenhost über Nacht alles dicht gemacht hat (ohne uns davon zu sagen), haben wir gemeinschaftlich ebenso über Nacht was Neues auf die Beine gestellt.

Und um nochmal vom Alpha zu reden...Ich war auch schon oft in Leitungen, sei es in Projekten, bei Hobbies (Admin/Gilde/Regie), oder eben als Selbständige im Job. Und wenn man Andere fragt, hab ich früher sicher enorm polarisiert. Mit der Erfahrung wurde ich diplomatischer und nachhaltiger.

Auch im Kindergarten hatte ich schon mal Anhänger, obwohl das was wir gemacht haben (Sand und Gras zu vermengen) jetzt nun wirklich null Kompetenzgrundlage hatte.
Dieses Thema hier hat mich jedenfalls gut angeregt, hab auch gestern noch mit Freunden drüber geredet.

Danke an dieser Stelle dafür @***nT

Zum Beispiel ist die Evolutionstheorie noch immer eine Theorie. Mir wurde beigebracht, als wäre sie bewiesen. Das ist so ein Beispiel. Und da gibt es noch mehr.

In der Chemie gibt es verschiedene Modelle. Es sind Modelle.