„Das erste was mir aufgefallen ist - der Publikumsverkehr hat sich stark verlagert ins private Leben.
Das war aber vor zehn Jahren schon Thema im Joyclub. Bei Bedarf kann ich gerne Threads zum Thema aus den Jahren 2011/2012 heraussuchen.
Nein, ich würde tendenziell eher sagen: Die Swinger(club)szene ist enorm gewachsen. Nicht in allen Regionen in Deutschland, aber wenn ich mir NRW mit dem Großraum Rhein-Ruhr anschaue, dann gab es in den 00er Jahren zwei große Swingerclubs mit Kapazität für mehr als 200 Gästen. Heute in den 20er Jahren? 7 oder 8 + noch regelmäßige Fetish-Kink-Events.
Dass da irgendwann der Publikumsmarkt leer gefegt ist und es auch schwächer besuchte Abende oder Clubs gibt, liegt in der Natur der Sache.
Corona war natürlich ein sehr harter Einschnitt für die ganze Gastro-Veranstaltungsszene. 2021 lief alles auf Sparflamme, 2022 war ich selbst nicht viel unterwegs und 2023 empfand ich es als Gast wie 2019 wieder. Mit der kleinen Fußnote, dass es in manchen Regionen weniger Auswahl an Clubs gibt.
Ich habe natürlich nicht den großen Überblick, wie sich die Publikumsströme entwickelt haben. Aber ich höre wenig von Leuten, dass sie wegen Krankheiten vorsichtiger geworden sind oder dass sie sich wegen der Inflation finanziell so einschränken müssen, dass sie auf Clubbesuche verzichten. In meiner Club-Bubble ist mir genau ein Fall davon bekannt.
Das zweite wesentlichere Übel ist meiner meinung nach die Verlässlichkeit der Gesellschaft.(...)
Was da manchmal an Gästen nicht erscheint , ist eine "wahre Freude".
Vor 10-15 Jahren gab es keine Anmeldungen über das Internet. Nur Telefonanrufe.
Das war immer lustig: Ich stand am Einlass um 22 Uhr und fragte, wie das Geschlechterverhältnis sei. Ja, zurzeit Herrenüberschuss, aber es hätten sich telefonisch noch zwei Solodamen angekündigt - war die Standardantwort. Nach dem vierten Mal, wo keine Solodamen mehr auftauchten, hatte ich Zweifel an diesen Telefonanmeldungen.
Und das schlimmste ist für VA / DJ's diese Doppelanmeldungen - zu verschiedenen Events. Warum macht man sowas ? Warum sind die Menschen , die Gesellschaft nicht offen und ehrlich?
@******one hat es schon angefangen zu erklären.
Mittlerweile ist die Swingerszene so groß, dass man 2-3 Partys am Abend im Blick haben muss. Wer geht wohin? Wer wird wo freigeschaltet? Wen möchte ich gerne wo wiedersehen? Wie entwickelt sich das Geschlechterverhältnis durch Anmeldungen & Stornierungen vor der Party?
Ich kann es nur aus Solo-Perspektive beschreiben: Ich melde mich zwar nicht doppelt an, aber es gibt Abende, da entscheide ich mich erst um 18:30h definitiv, ob ich in Club A oder B fahre. Partys mit verpflichtender Anmeldung habe ich deshalb nicht so gerne.