„ich sag mal so:
mir ist immer sehr schleierhaft, warum Männer sich derart oft Frauen für eine Heirat aussuchen, deren Libido und überhaupt intrinsisches Interesse am großen Feld des Eros so sehr abweicht vom eigenen Stand da. Der Hure-Heilige/Madonna Mythos?
Bitte keine "wo die Liebe hinfällt" Ausreden, verliebt sein macht ganz bestimmt nicht dermaßen blind und willenlos. Und Heirat ist ja mit viel Planen und abgleichen der Lebenswelten verbunden.
Das waren auch exakt meine Gedanken, und als Konsequenz nicht das Nachdenken über eine offensichtlich einseitig offene Beziehung, sondern vielmehr der altbekannte Spruch "Drum prüfe wer sich ewig bindet".
Mit der Zusatzinfo, dass die Verlobte des TE als Kind sexuell missbraucht wurde, würde ich aber vielmehr noch von einem Spiel mit dem Feuer sprechen. Kindesmissbrauch beschädigt insbesondere auch das Urvertrauen eines Menschen.
Als Partner, der sich für diese Frau entschieden hat, hast Du auch eine Verantwortung, sie seelisch nicht zu verletzen. So normal sich für Dich eine offene Beziehung anfühlen könnte, und so logisch angesichts Eurer unterschiedlichen Libido, so verunsichernd kann eine solche Vereinbarung auf Deine Frau wirken - insbesondere wenn Du Dich dann erstmals konkret alleine mit einer anderen triffst.
Ich lese heraus, dass Ihr beide Euch in einer Entwicklungsphase befindet, und es ist zweifellos auch Deine Leistung, dass Deine Frau offenbar dabei ist, ihr Kindheitstrauma zu überwinden und sich sexuell Schritt für Schritt zu öffnen. Ihr seid vermutlich auf einem guten Weg. In der aktuellen Phase erscheint mit der von Dir angedachte Schritt aber unpassend. Wenn Du Dich wirklich für eine tiefergehende Dauerbeziehung mit ihr entschieden hast, musst Du da jetzt mMn durch. Ich denke, ihre Entwicklung wird weitergehen, und am Ende steht vielleicht wirklich eine offene Beziehung, aber jetzt ist es dafür mMn noch zu früh.