Inniger Sex...
erlebe ich nur dann, wenn ich zur Person ein inniges Gefühl empfinde - nun bleibt zu definieren, was innig überhaupt bedeutet ...und das ist nicht nur von Mensch zu Mensch unterschiedlich, sondern wohl auch vom Zeitraum in der man sich selbst befindet.
Ich bin so gestrickt, dass ich sexuell subjektbezogen bin, will sagen: es kommt auf die Art und Weise der Bindung zu einem bestimmten Menschen an und dabei auf die Tiefe der Selben.
Die Erkenntnisfindung dazu dauerte allerding eine geraume Weile - ich wunderte mich als junger Mann stets, wieso ich den Sex mit Frauen zu denen ich keine solche innere Bindung hatte i.d.R. wenig bis kaum befriedigend empfand.
Nun hatte ich es im Leben allerdings auch recht leicht und es gab nicht nur Versuchungen, sondern auch Gelegenheiten wie Sand am Meer, so dass es rein quantitativ für drei Leben gereicht.
Spaß an der Freud zu einem - Spaß beim ‚hunting‘ auf der anderen Seite - Selbstbestätigung ersetzte das mangelnde Gefühl der inneren Zufriedenheit - ein Kreis den ich allerdings auch erst in der Lebensmitte durchbrach und mich ausschließlich mit Frauen beschäftigte, die ich auch liebte - auch davon gab es erstaunlicher Weise eine ganze Reihe und an genau die erinnere ich mich auch, wenn ich mich Erinnerungen besuchen (oder heimsuchen?) und weniger bis gar nicht mit den beauté de la nuit, deren Namen ich mittlerweile nicht mehr kenne und auch deren Gesichter mittlerweile verblassen ... welch Zeitverschwendung eigentlich, nein nicht derer die meinen Weg kreuzten, sondern meiner.
Seit Ende der letzten Liebe vor nun über zwei Jahren lebe ich sexlos und es mangelt mir nicht daran noch vermisse ich etwas - ich interessiere mich null dafür aus erwähnten Gründen. Es ist auch weder Verdrängung noch Verweigerung an sich - ich vermisse Sex lediglich nicht - und nein, an Möglichkeiten mangelt es mir nicht, auch wenn ich nun im letzten Lebensterzial bin und das Welken spürbarer ist, als noch vor 10 Jahren.
Prognose? Solange niemand meine Aufmerksamkeit dahingehend weckt mich tiefer für sie zu interessieren und ich im Gegenzug nicht das Gefühl geschenkt bekomme es geht ich ebenso, bleibt mein Bettchen eine Ebene ausschließlich für mich und für Ruhe und Schlaf und das ist gut so.
Ich vermisse nichts, da es niemanden gibt, den ich vermisse.