Als die Bedienung bei uns vorbei lief, machte ich auf mich aufmerksam und bat sie uns 6 Tequilas zu bringen. Zwei für jede von uns, die Alkohol trinken…auf einem Bein kann man ja bekanntlich nicht stehen.
„Wow, was ist denn mit dir los? Du scheinst ja richtig nervös zu sein.“ Etwas verlegen beichtete ich: „ich muss unbedingt lockerer werden. Man, ich bin 45 und verhalte mich wie ein Teenager! Das ist so derbe peinlich“ Dann spürte ich wie die Rötung in meinem Gesicht aufstieg und hielt mir beide Hände vors Gesicht. Es gab fast gar keine Situationen mehr, weswegen ich rot wurde. Aber, keine Ahnung, was dieser Typ in mir auslöste und warum, vor allem womit…Fragen über Fragen in meinem Kopf. Ich erkannte mich selbst nicht mehr und musste unbedingt wieder Herr meiner Sinne werden. Meine Freundinnen beruhigten mich und versicherten mir, dass es gar nicht so schlimm auffiel, wie es mir wohl vorkommt. Und dass Männer sowas meist eh nicht durchschauen. Ich senkte meine Hände wieder und dann haute meine Freundin einen ihrer, doch so feinfühligen, Regungen raus: „aber das du rot bist, sieht man sogar bei diesem dämmrigen Licht sehr gut. Du leuchtest ja schon“
Tief einatmend wollte ich ihr gerade auf nette Art und Weise sagen, dass sie sich in solchen Momenten sowas sparen kann, als eine Stimme mich unterbrach: „Hey, na das Oberteil kenne ich doch…“ Da stand er vor unserem Tisch. Krampfhaft versuchte ich ihn nicht anzustarren. Sein Lächeln ging gefühlt durch meinen ganzen Körper, denn er schaute mich an. „Ja, logisch, das haben wir ja auch in deinem Laden gekauft“ haute meine Freundin recht schnippisch hervor. Ich boxte ihr leicht mit meinem Ellenbogen in die Seite. ‚Gott, Loch tu dich auf! Wie peinlich war das denn jetzt schon wieder! ‘
Sie verstand es sofort und hielt sich dann komplett zurück. Meine Stimme schien komplett verstummt, denn obwohl ich ihm gerne etwas dazu entgegnet hätte, so wusste ich erstens nicht was und als mir was einfiel, bekam ich es nicht über meine Lippen. Also lächelte ich nur zurück und dachte nur wie bescheuert ich eigentlich bin. Keine Ahnung ob er meine Nervosität bemerkt hatte, jedenfalls erlöste er meine Situation: „Na, dann werden wir uns ja heute noch öfters sehen. Viel Spaß euch.“ Sein Blick wanderte einmal in die Runde. Dann ging er zu seinen Freunden, die sich mittlerweile an die Bar gestellt hatten.
Endlich kamen die Kurzen. Ich griff sofort zwei davon, haute, während ich das erste Glas schon Richtung Mund führte, noch ein „Prost“ raus und kippte meine Tequila direkt meinen Hals runter. Danach atmete ich erstmal durch, schüttelte mich kurz und war sofort erleichtert, weil ich wusste, dass es mir gleich besser gehen würde, wenn die Wirkung erstmal eingesetzt hatte. Bei mir ging sowas recht schnell, da ich wirklich selten Alkohol trinke und dementsprechend nicht viel brauche um leicht angedudelt zu sein.
Nach ein paar Minuten ging es mir sichtlich besser, ich wurde immer ruhiger, besonnener, hatte mich komplett wieder unter Kontrolle und konzentrierte mich wieder voll auf unseren Mädels Abend. Wir lachten viel, waren hin und wieder tanzen und hatten ausgelassenen Spaß. Sicher schweifte ab und zu mein Blick ab und suchte nach ihm, inspizierte was er gerade machte…Hatte ein bisschen das Gefühl das es ihm genauso ging.
Dann wollte eine auf Toilette und fragte wer mitkommt. Wie es bei Frauen oft üblich ist, gehen sie mindestens zu zweit auf Klo. Natürlich ist jede von uns in der Lage auch alleine zu gehen. Aber das macht ja keinen Spaß, ist langweilig und man kann sich halt nicht so ungestört über andere unterhalten. Und manchmal gibt es auch „Frauenprobleme“ die man nur mit anderen zusammen beheben kann (Regel…Beseitigung/Minimierung von Missgeschicken…Reparatur von gerissenen Riemen/Verschlüssen…).
Da es keine Rückmeldung von den anderen beiden zu ihrer Frage gab und sie mich speziell anschaute, wusste ich, dass diese Runde mit mir erforderlich war. Sie stand auf und blieb direkt vor mir, mit leicht hochgezogenen Augenbrauen, als ob sie ausdrücken wollte ‚los jetzt, komm schon‘, stehen. Klar hatte ich es verstanden und erhob mich direkt. „Du gehst vor!“ Mit ihrer Hand schob sie mich leicht in die Richtung zur Toilette. Dieser Weg führte direkt an der anderen Gruppe vorbei. Mir ging es gut, ich war ruhig, zu Schandtaten bereit und ging mit Brust raus, erhobenen Kopf, leichtem Lächeln…vor meiner Freundin her und kämpfte somit quasi den Weg zu den Klos frei, denn es war recht voll geworden und viele standen in den Gängen rum. Ein reines Geschiebe und Gedränge. Auch wenn ich mein gesamtes Umfeld scannte, so blieb mein Hauptaugenmerk bei den vier Männern.
Irgendwas schienen sie auszuhecken. Denn als sie meine Freundin und mich sahen, begannen sie (außer der Verkäufer) sofort mit tuscheln, warfen immer wieder Blicke zu uns rüber, lachten dabei mit einem schelmischen Gesichtsausdruck und klatschten sich am Ende auch noch ab. Wie drei kleine Spitzbuben, schienen sie auf uns zu warten. Nur er, der Mann meiner Begierde, saß locker auf dem Barhocker, in der linken Hand ein Bier und schien erwartungsvoll zu warten. Wohl eher allerdings auf das was passiert, wie jemand, der sich auf die Theatervorstellung freut.
Gespannt, was gleich passiert, räumte ich, auf höfliche Art und Weise, den Weg für uns weiter frei. Als wir schließlich auf Höhe der „Jungs“ (denn nichts anderes waren sie in dem Moment für mich, weil sie sich wie Kinder benahmen) waren, stellte sich uns einer in den Weg, direkt vor mir. „Wo wollt ihr denn hin?“…“Zur Toilette“…“Und was ist, wenn ich euch nicht durch lasse?“ Sein Grinsen reichte von einem Ohr zum anderen…“Dann musst du irgendwann die Sauerei hier wegwischen!“…“OK, ich lasse euch vorbei, wenn ihr einen Wegzoll zahlt“ (Hätte nie gedacht, das ein schon so breites Grinsen, noch breiter werden könnte, aber es war so)…“Was willst du?“…“Einen Kuss!“ Er drehte sich kurz zu seinen beiden Freunden um und zeigte ihnen sein Gewinnerlächeln. Doch noch bevor er sich uns wieder komplett zugewandt hatte, nahm ich seinen Kopf zwischen meine Hände und küsste ihn kurz, aber heftig. Es kam keine Gegenwehr, keine körperliche Reaktion. Eher starrte er mich fassungslos an und ich konnte ihn ohne Probleme bei Seite schieben um den Weg weiter fortzusetzten. Leider kam ich nur ein paar Schritte weit, da sich der nächste von den Dreien meinte, uns in den Weg stellen zu müssen. „Nicht schon wieder (rollte ich mit den Augen). Und was willst du jetzt?“…“Lass dir was einfallen“…sofort nahm ich seinen Hoden durch die Hose in einen harten Griff. Er schluckte und sein schwanzgesteuerter Ausdruck war schlagartig verschwunden. Vielmehr sah man ihm Schmerzen an.
An den Eiern zog ich ihn ganz dicht an mich ran und flüsterte ihm ein bisschen mehr ins Ohr, so dass nur er es hören konnte. Zum Schluss fragte ich dann, wieder für alle hörbar: „Haben wir das jetzt endlich abschließend geklärt und hast du es verstanden?“ Er nickte mir nur eilig zu, woraufhin ich meinen Griff löste und sein schmerzverzerrtes Gesicht sich in ein Erlöstes verwandelte mit etwas mehr Hautfarbe drin. Er trat sofort bei Seite und schon wurde ich von hinten gedrängt geschupst: „Los jetzt, ich MUSS!“. An meiner Hand zog ich sie mit schnellem Schrittes hinter mir her bis zu den Sanitäranlagen. Im Hintergrund vernahm ich leise, wie nur noch einer der Vieren laut lachte. Natürlich konnte ich mir schon denken, wer es war.
Kaum im Vorraum angekommen, stürzte sie halb rennend, halb die Beine zusammenkneifend in eine Kabine. Kurz darauf ein erleichternder Seufzer. „Gott, hätten wir noch länger gebraucht, wäre es schief gegangen.“…“Ja, sorry, ich wusste zwar dass die etwas vorhatten, aber eben nicht was und wie viele von denen.“…“Dafür hast du aber sehr schlagfertig darauf reagiert. Die Gesichter und Reaktionen waren wirklich göttlich. Hast du wirklich super gemacht!“…“Danke. Man(n) legt sich aber auch nicht mit Frauen an, die auf Klo müssen!“ Wir beide mussten lachen.
Als sie sich ihre Hände gewaschen hatte und ihr Makeup nochmal kontrollierte, erzählte sie mir, dass meiner mich ständig beobachtet hatte. Sie hatte einen sehr guten Blick auf ihn. „Da geht bestimmt noch etwas heute Abend“ zwinkerte sie mir noch zu, bevor sie die Tür zur Damentoilette öffnete und wir wieder zurück zu den anderen gehen wollten. Diesmal ging sie voraus. Ich war nicht mal ganz durch die Tür gegangen, als eine Hand meine ergriff und mich rumriss. Da stand er vor mir. Er zog mich hinter sich her, allerdings zur anderen Seite, wo es eine kleine Nische gab, die nicht sofort einsehbar war. Ich stolperte ihm hinterher mit einem noch zurückwerfenden Blick zu ihr. Sie sah was passierte, lächelte und gab mir Handzeichen ich solle mit ihm gehen...