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Kritisch, aber einen Austausch wert

******rt7 Mann
495 Beiträge
Zitat von *********ller:
Eine Sucht ist es wenn es mich Körperlich schadet. Die Nutzung vom Joy wie wir sie verwenden schaden uns nicht *g* im Gegenteil .

lg die Mrs

Nicht nur dich selbst, sondern auch dein Umfeld. Und nicht nur körperlich, sondern sucht beeinflusst auch alles andere negativ.
**********60326 Mann
359 Beiträge
Also.

Vereinfacht:

wie Arev87 schon mehr als hat anklingen lassen, ist eine Sucht physiologisch (und auch das Hirn ist Teil des physischen Körpers und besteht aus Zellen) erstmal ein Problem der Hirnchemie.
Egal ob Heroin oder Sportsucht - nennen wir es einfach "den Kick brauchen".
Botenstoffe wurden substituiert oder Stimuli ergänzt, gestacked ... hier irrelevant.
Das Beenden einer Sucht führt zu einem plötzlichen Missverständnis.
Der Körper lernt (wenn nicht irreversibel geschädigt) im idealen Regelfall wieder diese Botenstoffe, Hormone whatever zu produzieren und in dieser Zeit ist man kein anderer Mensch, aber in Dysbalance.
Das kann man medikametüs unterstützen, substituieren whatever, aber in jedem Fall dauert es.
Das geht von Nervosität und Unkonzentriertheit bs hin zu Muskelkrämpfen und wirklich hässlichen Schmerzzuständen, Wahnzuständen, Herz- Kreislaufproblemen, Delirium etc.
Je nach Sucht. Das kann beim Rauchen schon anfangen, auch wenn es immer Menschen gab, die einfach aufhören konnten und das problemlos. Andere schaffen das nicht so einfach und haben deutliche Entzugserscheinungen. Man sagt nicht umsonst, dass man erst nach einem Jahr Enthaltsamkeit von "Nichtraucher" reden kann und viele bleiben dennoch ein Leben lang gedanklich immer wieder mal beim Jieper nach Kippe und müssen das bewältigen. Alkoholiker bleiben in der Regel ihr Leben lang Alkoholiker.
Hier reden wir nicht mehr von "ich entscheide mich mal", sondern von Herausforderungen.
Ausmaß unterschiedich, aber von "dann hör doch auf" ... na ja ...

Manche Menschen verfallen in tiefe Depressionen, nach dem körperlichen Entzug (der IMMER stattfindet, auch wenn er manchmal nur Tage dauern mag). Ich kenne Menschen, die Sport süchtig waren, den Sport nicht mehr ausüben können und lange damit zu kämpfen hatten. Ist Hirnchemie.
Entscheidungen und Kampfgeist können das ändern, sind aber erstmal Vorraussetzung es zu schaffen, aber nicht Heilung.

Das mit "Hör halt auf" ab zu tun erscheint mir respektlos gegenüber den Betroffenen. "Hättest Du nicht anfangen sollen", allerdings auch.

Menschen nehmen schon seit (Wortwitz) "Menschengedenken" Drogen und werden immer Drogen nehmen. Selbst Tiere tun das, weil ein Kick geil ist.

Und wenn jemand in die Sucht rutscht, ist er nicht "schuldig", sondern "erkrankt".

Auch eine Pornosucht heilt man nicht mit "Lass es halt" einfach so, denn auch hier werden bestimmte Vorgänge im Hirn beim Suchtkonsum angestoßen / befriedigt.

Und wie Arev87 auch schon ausführte, ist die Verhaltensänderung auch eine teils extreme Herausforderung, die auch Hilfe und Verständnis des Umfeldes durchaus angewiesen sein kann. Nicht jeder Pronosuchtentzugspatient kündigt den Job und zieht in die Antarktis, wo es kein Netz gibt.
Und wenn, hat er/sie/es womöglich nach drei Wochen ein Satellitentelefon und streamt so.

Und auch Pornosucht hat schon Familien, Partnerschaften und "Leben zerstört". Dieses Potential hat JEDE Sucht, auch wenn Rauchen womöglich in der Tat noch die harmloseste davon ist.

Sucht ist eine Krankheit. Es hat lange gedauert, bis das große Teile der Gesellschaft akzeptieren konnten.
Es wäre schade, wenn wir wieder in diese "Selbst schuld / Eigenverantwortungszeiten" zurück fielen.

Denn gerade in unserer Gesellschaft und was hier tatäglich so abgeht, steigen die Zahlen mentaler Krankheiten unaufhörlich. Mir ist lieber, Menschen stürzen sich in eine Sucht, als von der Brücke.

Aber und das kommt mir zu kurz: Sucht ist an sich schon ein Aufschrei in jedem Süchtigen. Man muss einem Süchtigen nicht immer helfen die Sucht zu beenden. Manchmal reicht Verständnis und ein Ohr, um dabei zu helfen, die Sucht im Griff zu haben.

NIEMAND, ich betone, NIEMAND wird süchtig, weil alles perfekt ist und er/sie/es nur mal aus Langeweile beschließt sich eine Sucht anzulachen, nur weil er/sie/es gelesen hat, dass man länger lebt, wenn man die Sucht aufgibt (ja, der letzte Halbsatz war ein Scherz).
Es gibt zuviel Vorurteile gegenüber Menschen die krank sind.
****87 Frau
4.685 Beiträge
Zitat von *********reme:
Es gibt zuviel Vorurteile gegenüber Menschen die krank sind.
Stimmt! Psychische Krankheiten sind ja schon gesellschaftlich sehr stigmatisiert. Niemand geht mit sowas Haustieren.

Und im Fall von Sucht ist es noch viel gravierender. Da ist man geradezu geächtet. Es wird wie man hier im Thread sieht von vielen Menschen ja nicht mal als Erkrankung anerkannt. Traurig
*******chi Frau
9.208 Beiträge
Die Einsicht dass das Eine und Erste, dennoch wird auch Kraft benötigt, dass Ganze durchstehen zu wollen. Es ist nunmal der Fall, dass je nach Sucht, die Substanz, oder dass Werkzeug nie wieder benutzt werden darf.

Man kann mit Süchtigen sprechen, ob Abstinent oder nicht, es kommt aber auch auf das eigene Setting an. Wenn der begründete Verdacht aufkommt, dass die Gegenseite es als Quatsch abtut, oder selbst Schuld, wird ein Betroffener sich nicht öffnen.

Open Mindet ist das Zauberwort und es muss noch nicht mal verstanden oder nachvollzogen werden.

Der Punkt mit dem aufhören ist der Beginn, danach kommt die Arbeit. Je nach Fortschritt, hat sich das ganze Leben schon nach der Sucht ausgerichtet und im Zweifel muss auch das Umfeld verlassen werden. Viele Süchtige sind perfektioniert in Selbstreflektion, kennen ihre Stärken und Schwächen, da dies essential sein kann, um abstinent zu bleiben.

Bei Sexsucht kann es sogar vorkommen, dass am Anfang komplett auf Sex verzichtet werden soll auch bei der Pornosucht. Das muss auch der Partner erst einmal mitmachen (wenn einer vorhanden ist). Manchen ist es nicht möglich, jemals wieder einen Porno zu sehen, dass heißt, dass sollte innerhalb einer Beziehung dann keine Rolle mehr spielen.
Die Süchtigen die ich kannte, die jetzigen Cleanen und Trockenen, mussten erst einen schweren Schicksalsschlag erleben, bis das, hier beschriebene "Klick" im Gehirn kam.

Erst dann waren sie bereit, Hilfe anzunehmen und aktiv mitzuarbeiten, sie haben sich die Macht der Verantwortung über ihr eigenes Leben zurückgeholt.

Ich sehe da schon Parallelen zur Pornosucht.
****87 Frau
4.685 Beiträge
Zitat von *********0966:
Die Süchtigen die ich kannte, die jetzigen Cleanen und Trockenen, mussten erst einen schweren Schicksalsschlag erleben, bis das, hier beschriebene "Klick" im Gehirn kam.

Das kann ich nur unterschrieben. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Er hält so lange an alten Verhaltensmustern fest, bis der Leidensdruck so groß ist dass er bereit ist sich zu reflektieren und zu ändern. Und dafür muss halt erst mal einiges an Scheiße passieren. Bei einigen mehr als bei anderen.
****p35 Mann
8.076 Beiträge
Zitat von *******in78:
[...] Open Mindet ist [im Umgang mit Suchtkranken] das Zauberwort und es muss noch nicht mal verstanden oder nachvollzogen werden. [...]
Hierin liegt aber auch ein Problem: Die Konfrontation mit der Wahrheit, dass Sucht tatsächlich jeden Menschen treffen kann, lässt manche lieber distanziert die Sucht als binären Lapsus betrachten. Dennoch: Ja, stimmt, es muss noch nicht mal nachvollzogen werden können, um auch eigenen Nutzen aus Gesprächen mit Suchtkranken ziehen zu können - kann man echt was lernen für sich selbst und die eigene Reflexionsfähigkeit, wenn man sich darauf einlässt.
*******chi Frau
9.208 Beiträge
Ich kenne aber auch welche, die wollen schlicht nicht mehr so weitermachen. Das ist deren Leidensdruck, daher ist es mitunter auch so schwer zu greifen.
****87 Frau
4.685 Beiträge
Zitat von ****p35:
Ja, stimmt, es muss noch nicht mal nachvollzogen werden können, um auch eigenen Nutzen aus Gesprächen mit Suchtkranken ziehen zu können - kann man echt was lernen für sich selbst und die eigene Reflexionsfähigkeit, wenn man sich darauf einlässt.
Ich persönlich interessiere mich ja eh extrem für die "Abgründe" der menschlichen Psyche 😜.
Ist sowas wie Hobby ....und Beruf. Aber ja; bei selbstreflektierten Menschen ist das unglaublich spannend und bereichernd.
Mal über den eigenen Tellerrand zu schauen.
Es macht einen vielleicht auch ein bisschen demütig und lässt einen wertschätzen welche Privilegien man eigentlich selbst genossen hat (die alles Andere als selbstverständlich sind) und unter was für harten Bedingungen andere Menschen aufgewachsen sind. Ich habe Menschen mit richtig krassen Lebensgeschichten kennengelernt, denen ich in Anbetracht ihrer Lebensgeschichte wirklich meinen größten Respekt zolle, dass sie sich überhaupt zu den klugen und liebenswerten Menschen entwickelt haben die sie sind und wo die Sucht eigentlich ne Überlebensstrategie war. Und dann trotz so beschissener Lebensumstände den Willen zu haben clean zu werden, anstatt den leichten Weg zu gehen und sich einfach dauernd zu betäuben. Davor ziehe ich meinen Hut
**********60326 Mann
359 Beiträge
Das Problem ist auch, dass zur lebenslangen Bekämpfung einer Sucht eine wahnsinnige Disziplin und Kraft notwendig ist. Nehmen wir das Extrem der Anti-Alkoholiker: Wer das lebenslang schafft, braucht eine mentale Power, eiserne Disziplin und ständige Gewärtigkeit in einer Weise, die sich die meisten Menschen nicht mal vorstellen könnten. Und das 24/7/365 bei ständigen Versuchungen, Verlockungen und Zugänglichkeit.
Ein solcher Mensch muss unfassbar stark sein und ich kann nicht soviele Hüte aufsetzen, wie ich ziehen müsste.

Und auch wenn viele andere Süchte nicht so extrem sein müssen (oder sind): Süchtig zu werden, kann schnell passieren. Eine Sucht zu beenden...WOW!

Sagt übrigens einer, der mit 25 erst angefangen hat zu rauchen und es aktuell noch immer tut.
Ich schaffe also bislang - offiziell beglaubigt - noch nicht mal das.
*******chi Frau
9.208 Beiträge
Die Schwierigkeit dabei ist, dass außer bei den illegalen, diejenigen ständig damit konfrontiert sind. Es können auch Kleinigkeiten sein, die einen Suchtdruck auslösen. Wichtig ist aber mit, ein enges Umfeld zu haben, die das unterstützt, das fängt im Gegenseitigen Guten Zueinander an.

Von daher, kann dass Internet schon triggern und Joy zum Beispiel ein Ventil werden, wenn ich mich hier präsentiere.

Gerade bei Fremden ist es nicht ganz einfach, denn es gibt immer noch sehr viele Menschen, die darauf keine Rücksicht nehmen möchten. Dass steht ihnen absolut frei, dass ist keine Kritik und es heißt auch nicht, dass jetzt alles verboten werden soll.

Wie oft bekommen Menschen denn Alkohol geschenkt, oder Freunde Bekannte möchten einem im Internet etwas zeigen. Oder auf Feiern, wenn alle gut drauf sind. Sie werden erfinderisch in Ausreden, waren sie vor der Abstinenz aber auch schon, warum jetzt etwas nicht geht.
*******chi Frau
9.208 Beiträge
Die Plattformen an sich sind es auch gar nicht, da diese in erster Linie eine Nachfrage bedienen. Dass Ziel ist nicht, Süchtige hervorzubringen.
****52 Mann
4.181 Beiträge
Zitat von *********reme:
Sucht wird vorgelebt, das fängt schon in der Kindheit an.

Darum raucht und trinkt nicht vor euren Kindern. Und überprüft eure Einstellung.

Bei mir hat das nichts genützt mit den abstinenten Eltern, die waren zu großen Teilen langweilig für mich.
Sonntags Kirche war wichtig.😴 Häusle Bauer (arbeiten habe ich früh gelernt), großer Garten mit viel Arbeit, Verwandtenbesuche. Wanderungen, viel selber machen, meine Mutter hatte ein Dutzend kreative Hobbies, Urlaube gab's, Geld war nie knapp. Gehobene Mittelschicht.
2 Opas haben graucht, von denen einer noch mit 69 aufgehört hat.

Es gab in der Familie keine nennenswerten Süchte. Meinen Vater habe ich ganze 2 mal in 50 Jahren betrunken erlebt, meine Mutter nie und geraucht haben beide nicht.

Alle drei Kinder haben geraucht. Nur meine Schwester hat mit 30 aufgehört.

Bei dem was ich aufgehört habe, lösen nicht mal Großigkeiten Suchtdruck aus. Null
**********60326 Mann
359 Beiträge
Zitat von ****du:
Zitat von *********reme:
Sucht wird vorgelebt, das fängt schon in der Kindheit an.

Darum raucht und trinkt nicht vor euren Kindern. Und überprüft eure Einstellung.

Bei mir hat das nichts genützt mit den abstinenten Eltern, die waren zu großen Teilen langweilig für mich.
Sonntags Kirche war wichtig.😴 Häusle Bauer (arbeiten habe ich früh gelernt), großer Garten mit viel Arbeit, Verwandtenbesuche. Wanderungen, viel selber machen, meine Mutter hatte ein Dutzend kreative Hobbies, Urlaube gab's, Geld war nie knapp. Gehobene Mittelschicht.
2 Opas haben graucht, von denen einer noch mit 69 aufgehört hat.

Es gab in der Familie keine nennenswerten Süchte. Meinen Vater habe ich ganze 2 mal in 50 Jahren betrunken erlebt, meine Mutter nie und geraucht haben beide nicht.

Alle drei Kinder haben geraucht. Nur meine Schwester hat mit 30 aufgehört.

Bei dem was ich aufgehört habe, lösen nicht mal Großigkeiten Suchtdruck aus. Null

Bei mir auch nicht. Meine Eltern rauchten Beide und ich war bis ich 25 war militanter Nichtraucher.
Zwischen 16 und 24 Lebensjahren habe ich nur wegen einer albernen Wette keinen Tropfen Alkhol konsumiert (nicht mal Weinbrandbohnen). Aus reinem Trotz wahrscheinlich, weil ich es konnte und in einer Weingegend aufgewachsen bin.

Mein Vater hat mir mit 6 Jahren eine Zigarette angeboten und von da an war ich gegen jede Sucht.

Das ist kein Schulbeispiel. Es zeigt nur, dass er wusste, wer ich war und wie er mich kriegt. *zwinker*

Dann kam Susi, schredderte mein Herz und mein Leben - und ZACK - war ich Raucher. Nur damit sie sieht, wie schlecht es mir geht. Menschen machen die dümmsten Dinge aus den dümmsten Gründen und ... ganz ehrlich ... kaum jemand ist frei davon und manches davon ... lässt mich heute noch lächeln. So ist das Leben. Es gibt keine Gebrauchsanweisungen für Menschen. Wir sind nicht so Besonders, wie wir gerne glauben (dann auch bei Hunden und Katzen entscheidet am Ende der individuelle Charakter mehr als alles Andere), aber sind auch definitiv zu komplex mit all unseren Prägungen und Emotionen und Erfahrungen, als das Weg A) das Ergebnis B) sicherstellt.

Der Eine reagiert auf positives Vorleben (dafür tauge ich z.B. nicht), der Andere auf abschreckende Beispiele (dafür tauge ich prima) und meist ist es irgendwas dazwischen und von der Stimmung und den Umständen abhängig.

Also: Scheißt drauf und genießt Euer Leben so hart es geht, ohne dabei Andere mehr zu nerven, als unbedingt nötig. *zwinker*
**********60326 Mann
359 Beiträge
Und jetzt werde ich Pornos gucken, um hust *räusper* besser schlafen zu können.
Sucht? Noch nicht. Glaub ich. Aber geht schneller.
Traurig, vielleicht. Armselig, vielleicht. Aber halt real.
Aller Bildung, Erziehung und allen edlen und guten Absichten zum Trotz: Wenn's brennt, muss gelöscht werden.
Also Großhirnrinde auf "OFF" und Kontrolle ans limbische System. Jippie!
****87 Frau
4.685 Beiträge
Zitat von ****du:
Bei mir hat das nichts genützt mit den abstinenten Eltern, die waren zu großen Teilen langweilig für mich.
Heißt das dass du hier aus der Sicht eines Betroffenen schreibst?
Finde ich mutig dass du dich hier öffnest. Weil...waren ja paar hässliche Ansichten dabei.

Eltern als Vorbild spielen natürlich eine Rolle aber das ist nur ein Faktor von vielen.
In der Jugend spielen auch die Kumpels ne wichtige Rolle. Das soziale Umfeld. Ist es da normal oder sogar cool dass man säuft?
Vielleicht ist es auch egal. Vielleicht hat man einfach die Erfahrung gemacht, dass man beim Feiern mehr Spass hat oder lockerer ist im Umgang mit dem anderen Geschlecht. Vielleicht ist es auch ein Mittel mit Stress und negativen Gefühlen umzugehen. ....
****52 Mann
4.181 Beiträge
Ein Klassiker von Süchtigen die aufhören wollen, es aber nicht schaffen.

"Ich habe keinen Bock mehr darauf."

Richtig erfolgsversprechend wird die Sache bei: "Ich habe Bock auf......(individuell)"

Wer nicht weiß worauf er Bock hat, kämpft sich mit Aushalten ab.
****87 Frau
4.685 Beiträge
Zitat von **********60326:


Dann kam Susi, schredderte mein Herz und mein Leben - und ZACK - war ich Raucher. Nur damit sie sieht, wie schlecht es mir geht. Menschen machen die dümmsten Dinge aus den dümmsten Gründen und ... ganz ehrlich ... kaum jemand ist frei davon und manches davon ... lässt mich heute noch lächeln. So ist das Leben.
Bei mir auch!!!! Freundin hat ne Schachtel Kippen in meinem Auto vergessen. Mein scheiß Ex hat mich betrogen und ich hab es rausgefunden und ihn abgeschlossen und seitdem hatte ich Bock zu rauchen. Wenigstens im Auto auf dem Weg zur Arbeit und zurück. Naja....irgendwann war die Schachtel leer und ich hab mir ne eigene gekauft....und so weiter *zwinker*
*******chi Frau
9.208 Beiträge
Das Elternhaus ist ein Faktor, dazu gibt es aber noch das soziale Umfeld. Ob Eltern jetzt rauchen oder nicht, im Grunde ist es wichtig, dass aufgeklärt wird und Dinge an die Hand gegeben werden, sodass dann hoffentlich nein gesagt wird.
****52 Mann
4.181 Beiträge
Die Sucht und Rausch sind so alt wie die Menschheit.

Ich war aufgeklärt worden über alles. 🙄 war meine Reaktion.
**********60326 Mann
359 Beiträge
Stimmt, aber der Charakter wird am Ende die größte Rolle (nicht NUR! Vorbilder und Aufklärung SIND wichtig!) spielen.

Ich z.B. war, bin und bleibe für immer eine süchtige Seele.
Das wiederum hat mir aber auch geholfen, bestimmten Dingen gegenüber nicht in Gefahr zu sein.
Klingt komisch? Ist aber so.

Am Ende tragen sicher viele von uns Dämonen in sich (ich definitiv Einige), die sie nicht töten können.
Die Kunst ist, sie weder auszuhungern (weil sie sonst Dich auffressen), noch zu gut zu ernähren, weil sie sonst permanent Party feiern und die Kontrolle übernehmen.
Immer gerade so kontrolliert am Leben halten.

Manchmal ein schmaler Grat...
**********60326 Mann
359 Beiträge
Und ich stelle fest: Mein Redeanteil ist zu hoch, drum halte ich jetzt die Klappe und geh ins Bett. *zwinker*
****52 Mann
4.181 Beiträge
Zitat von ****87:
Zitat von ****du:
Bei mir hat das nichts genützt mit den abstinenten Eltern, die waren zu großen Teilen langweilig für mich.
Heißt das dass du hier aus der Sicht eines Betroffenen schreibst?
Finde ich mutig dass du dich hier öffnest. Weil...waren ja paar hässliche Ansichten dabei.

Eltern als Vorbild spielen natürlich eine Rolle aber das ist nur ein Faktor von vielen.
In der Jugend spielen auch die Kumpels ne wichtige Rolle. Das soziale Umfeld. Ist es da normal oder sogar cool dass man säuft?
Vielleicht ist es auch egal. Vielleicht hat man einfach die Erfahrung gemacht, dass man beim Feiern mehr Spass hat oder lockerer ist im Umgang mit dem anderen Geschlecht. Vielleicht ist es auch ein Mittel mit Stress und negativen Gefühlen umzugehen. ....

Du hast dich doch 2 Posts später selber geoutet, als Nikotin süchtig. Danke für deine Offenheit. *grins*

Mein Intro war, vom Rauchen bis zum Heroin, das wichtigste ist, dass es klick macht im Hirn.

Wer natürlich COPD und den Sauerstoffschlauch schon in der Nase hat, da klickt es wohl etwas leichter.
*********ually Frau
535 Beiträge
Mein Vater war von 1973 bis zu seinem Tod 2016 trocken, davor 20 Jahre gesoffen. 1973 haben sie ihn auf der Straße gefunden, mehr tot als lebendig. Er lag drei Wochen im Koma, die Chancen standen 50:50.

Ich bin unter Süchtigen aufgewachsen. Die Anonymen Alkoholiker waren als Kind mein zweites Wohnzimmer. Ich habe erst viel später realisiert, wie außergewöhnlich es war, dass mein Papa trocken geblieben ist. Er war sogar soweit, dass er unverkrampft mit Alkohol war, also, wir hatten immer etwas für Gäste da.

Die meisten Leute, die ich von AA kannte, haben es nicht geschafft. Viele haben sich totgesoffen. Die Rückfallquote liegt bei über 80%. Mein Papa hat immer gesagt, dass er nichts anders gemacht hat als sie. Er hatte einfach Glück und war die statistische Ausnahme.
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