„Ist vor dem Treffen ein Bild sehen zu wollen oberflächlich?
Ja, natürlich ist das oberflächlich, aber wer kann sich davon schon von Oberflächlichkeit frei machen. Das Auge "isst" immer mit.
Anderseits sollte man sich auch bewusst sein, dass Menschen auf Fotos anders wirken als in echt. Manche sind nicht gerade "fotogen", aber als echte lebende Menschen (insbesondere in der Kommunikation) wahre Schätze, andere wiederum haben voll das tolle Foto-Gesicht, sind in echt aber eher enttäuschend.
Hinzu kommt: Aussehen ist nicht Alles. Ich hab mal Eine getroffen, die hatte ein total veraltetes Bild drin. Wenn die ein aktuelles Bild im Profil gehabt hätte, dann hätte ich wahrscheinlich aufgrund der für meinen Geschmack etwas zu offensichtlichen Alterserscheinungen überhaupt kein Date vereinbart und als ich sie dann in echt gesehen habe, da hatte ich echt das Bedürfnis, gleich wieder zu gehen, hab das nur deswegen nicht gemacht, weil's irgendwie unhöflich gewesen wäre.
Aber irgendwie hab ich dann während des Essens festgestellt, dass hinter den Falten ein ziemlich sympathischen Lächeln durch kam ...
Ich hab allerdings auch schon ein komplettes "Blind-Date" gehabt, bei dem ich hinterher echt dachte, dass man sich das gespart hätte, wenn man vorher ein Bild gesehen hätte.
Fazit: Ein Bild liegt eben doch oft recht weit neben dem echten Eindruck, bei manchen zu positiv, bei manchen auch unvorteilhaft.
Insofern bin ich etwas hin und her gerissen.
Hinzu kommt, dass man sich bei jedem Date auch mit dem Risiko des Scheiterns aus anderen Gründen (Chemie und so) abfinden sollte. Wer das nicht möchte, der darf nicht daten.
Der Trick besteht darin, einen Abend so zu gestalten, dass man emotional nicht darauf angewiesen ist, dass mehr draus wird. Eine Location oder Event besuchen, die man auch ohne Date besuchen würde oder sowas eben.
Zur Not unterhält man sich über gesammelte Dating-Erfahrungen. Da können gerade die schwierigen Kandidat*Innnen oftmals sehr amüsante Geschichten erzählen.