„[Wir alle als medizinische Laien] sind in diesem Forum [zu Unrecht] sehr schnell dabei, Vokabeln wie Trauma, Trigger usw. [allgemeinsprachlich, nicht diagnostisch] zu benutzen. [...]
Zwar bezweifle ich, dass wir ForistInnen hier alle medizinische Laien sind, vermute aber aus Beobachtung ebenfalls, dass v. a. medizinische Fachleute überwiegend zurückhaltender mit besagten Diagnosen umgehen, als der Volksmund und stimme deshalb im Grunde schon auch zu... übrigens ebenso bezogen auf den Begriff "Heilung" und "Krankheit" an sich.
[...] Was hat Heilung damit zu tun, dass man sich (wieder) spürt? [...] Was war vorher genau krank, wird geheilt und wer hat das festgestellt? Ich? Weil ich meine es gespürt zu haben? Nichts ist so trügerisch wie das eigene Gefühl. [...] Nur weil ein Symptom nicht mehr spürbar ist, ist auch die Ursache weg? [...]
Hm, es gibt unterschiedliche Definitionen von Krankheit sowie von Heilung und dies sogar innerhalb der Medizin wie der krankheitsspezifischen Therapieverfahren. Während in der westlichen Schulmedizin die evtl. etwas defizitär wirkende Sichtweise auf manche Krankheiten als Fehlen von Gesundheit und somit als StatusQuo zuweilen noch nicht ganz überwunden zu sein scheinen kann, beschreibt die Chinesiologie den Begriff "Krankheit" ausdrücklich resourcidial als "Ungleichgewicht" und somit wie auch die Heilung nebst Gesundheit als Prozess (nicht Ist-Zustand!).
Weiterhin ist der Begriff "Heilung" (von "heil" i. S. v. "heil und ganz") eh mit zu erlangender Ganzheitlichkeit verwandt.
Es gibt viele Krankheiten, deren Ursache nicht behebbar, deren ursächliche Schädigung nicht reversibel sind und die somit west-schulmedizinisch als unheilbar bezeichnet werden könnten, jedoch im ganzheitlich integrierenden Ansatz dennoch bzgl symptomatischer Leidlinderung als heilsam behandelbar gelten: Lernen, mit der Krankheit umzugehen.
Insofern - und damit konkret aufs Thema bezogen - kann ich schon nachvollziehen, wenn es als heilsam empfunden wird, sich besonders beim Sex (wieder besser) selbst zu spüren. Dass etwa spz die Sexualität in der westlichen Kultur lange (mitunter noch heute) vernachlässigt wurde und somit ein Ungleichgewicht entstehen kann, welches durch gezielte Förderung dieses Bereiches Sex ins Gleichgewicht zu überführen möglich sein mag, scheint mir plausibel.