Sex als Heilung – was denkt ihr?

Was ich mich ernsthaft frage, inwiefern das Gefühl gewollt zu sein, auch durch Sex ohne Liebe generiert wird, was es dann macht, wenn die Sexpartnerin sich anderweitig umschaut, weil ihr der Sex nichts mehr gibt, und ob man dann nicht immer wieder schnellstmöglich für Ersatz sorgen muss.

Zum einen Menschen kommen und gehen in/aus deinem Leben. Ich lebe im Moment und ziehe daraus meinen positiven Teil. Und wenn der Sex einem nix mehr bringt kann man auch erstmal darüber reden. Schließlich ist auch eine sexuelle Beziehung eine Beziehung die man pflegen kann bzw sollte.

Und nur weil jemand geht muss das nicht zwangsläufig heißen, man sucht sich schnellstmöglich Ersatz

Mit thematischer Brücke in ausdrücklichem Respekt bezugnehmend auf eine vorausgegangene Anfrage an mich:
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Auch ich kann und will nur für mich sprechen: Keine Ahnung, was Du meinst Ich habe hier m. E. n. weder andere angegriffen, noch mit Pseudoargumenten um mich geworfen.

In bester Zuversicht, dass Du mein bereits ausführlich begründet dargestelltes Verständnis des m. W. nicht allgemeingültig einheitlich definierten und deshalb womöglich aus unterschiedlichen Perspektiven mit verschiedener Schwerpunktsetzung zu betrachtenden Begriffes "Heilung" nur übersehen hast aber dennoch an einem weiter spannenden Austausch interessiert bist zitiere ich mich hier auszugsweise nochmal selbst - extra für Dich, womit ich mit Verlaub dann langweilende Zänkereien bitte als erledigt betrachten darf, Danke dafür im Voraus:
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Nun also ein weiterführend freundlich-verbindlicher Gedanke zu ganzheitlichen Therapieverfahren:

Zwar ist die Anerkennung von Therapieverfahren auch eine Frage der Kostenübernahme und von Depressionsbehandlung weiß ich das jetzt nicht konkret aber anyway... in der modernen Heilpädogik (oho, wieder dieses "heil") gibt es seit einiger Zeit durchaus beschriebene Erfolge damit, professionelle SexualarbeiterInnen mit gfls Zusatzausbildung einzusetzen, um Menschen mit Behinderung das Ausleben einer gesundheitsfördernd ausgeglichenen Sexualität zu ermöglichen, was sich mit Deiner Sichtweise gar nicht uneinig scheint...
Sexworking für Menschen mit Behinderung knüpft sich halt dann thematisch wieder hier an:

Wenn jemand Sex mit dir hat, dann WILL er dich auch... Alles andere wäre das allerletzte was man einer Person antun kann.

Und beim Sex ohne liebe hat man immernoch die körperliche Nähe und das Hochgefühl der Lust. Und genau das reicht für den Moment meistens schon.

Jetzt kommen wir auch wieder dazu :

Begehrt zu werden.
Genau in diesen Moment.
Dazu gibt's unterschiedlichen Möglichkeiten.

Is ja schon gut @****p35

Irgendwie hab ich das Gefühl, wir kommen langsam dem Heilsgedanken von Sex näher und lösen uns von der strikten Abwehrhaltung.

Was mir noch eingefallen ist, ist der Begriff sexological bodywork als eine anerkannte Form unterstützender sexualbezogener Begleitung/Coaching beim Erkunden und Verbessern der eigenen Körperwahrnehmung insbesondere im sexuellen Bereich, allerdings ausdrücklich ohne den Anspruch, heilen zu wollen. Aber eine tolle Idee, wie ich finde. Und vielleicht kommt die TE ja aus dieser Richtung von Coaching oder meint etwas in dieser Art.

Passt auch zu dem, was du von SexualarbeiterInnen schreibst.

Also irgendwas scheint doch dran zu sein an einer gewissen heilenden Wirkung von Sex.

Wenn man zu schnell kommt und die Angst davor die Lust nimmt gibt es Quickies um den plötzlichen Herztot ab zu wenden. Ganz Heilvoll soll ein Handjob sein am frühen Morgen. Gut, bei mir hat das Bluthochdruck ausgelöst aber dafür nehm ich jetzt Tigerbalm halt😎🤘

Das habe ich auch schon ganz anders erlebt. Da war ich der, der Zeit hatte, der, der diese oder jene Kompetenz hatte oder der, der in der Nähe war. Daraus ziehe ich nicht das Gefühl, gewollt zu sein. Ich mag mich nicht über Effizienz definieren.

Hier klingt ein weiterer Aspekt durch: Die Therapeutische Beziehung (Terminus, googlebar?) ist eine professionelle Begegnungsebene ohne persönliche Verbundenheit und es geht dabei zumindest für die/den TherapeutIn nicht um eigenen Spaß oder Freude an den Heilmethoden (allenfalls für die/den PatientIn kann Spaß lernförderlich sein).
Heißt zumindest (wenn nicht sogar auch umgekehrt): Ein/e TherapeutIn begehrt ihre(n)/seine(n) PatientIn nicht.

Ich sprach nicht von einem Therapeuten, sondern dass ich niemanden als Mittel zum Zweck mißbrauchen möchte.

Also ich weiß was eine Sexualtherapie ist, nicht aus eigenem Erleben, aber immerhin. Die gibts für Einzelpersonen oder auch für Paare. Letzteres wird oft empfohlen. Dabei ist ist die therapeutische Beziehung sicher sehr vielschichtig aber aber als Methode doch i.d.R. gesprächszentriert. Aber, vielleicht gibt es ja Therapeuten die den praktischen Vollzug selbst anbieten und ich weiß es nur nicht.

Nebenbemerkung, ein Partner ist ein Partner, auch wenn er/sie als Therapeut arbeitet. Nur um Rollenklarheit herzustellen.

Nächste Möglichkeit, seht ihr den Therapeuten als Rolle in die man schlüpfen kann oder als Beruf?
Vielleicht dies zur Verständigung.

Hab ich verstanden. Eben

Nunja, Sex als Heilverfahren wäre aber halt Mittel zum Zweck, in nur mal hypothetisch angedacht zugrunde liegend professioneller Beziehung wie alle anderen Therapiemethoden gleichsam jedoch keinesfalls missbräuchlich.
Danke, darauf wollte ich eben hinaus - apropos professionelle Beziehungsebene ... ich würde meine ptientielle SextherapeutIn nicht als irgendwie "Partnerin" ansehen (sondern tatsächlich als Professionelle, als Dienstleisterin)

Supi. Vielleicht hole ich mir einen professionellen Sexdienstleister. Dann werde ich bestimmt heil.🤣🤣🤣

Warum eigentlich nicht? Ich denke, dass viele "Professionelle" ohnehin bereits teilweise therapeutische Dienste leisten. Und dass dann wirklich zu professionalisieren liegt doch gar nicht so fern.

Der Therapiebedürftige dürfte sich dann im wahrsten Sinne des Wortes vertrauensvoll in die Arme seiner Therapeutin legen, ohne dabei Gewissensbisse zu haben, denn er zahlt am Ende für eine Dienstleistung.

Ich hatte ja mal vor langer Zeit im Forum zur käuflichen Liebe die Frage aufgeworfen, ob Liebe wirklich käuflich ist und bin damit auf Unverständnis gestoßen. Doch mir liegt der Gedanke nicht fern.

Ich habe nicht genug Geld für solch teuren Spaß.

Davon abgesehen dass ich mir Sex weder kaufe noch mich und meine Würde verkaufe.

Ich denke nicht, dass eine Sexdienstleisterin ihre Würde verliert bzw. verkauft.

Ich bin aber keine. Und wenn ich mich verkaufe, verliere ich meine Würde.

Ich weiß, dass du keine bist. Vielleicht meinst du auch nur dich, den Würdeverlust betreffend?

Ja

Wenn ich die Kohle hätte, würde ich mir durchaus Sex kaufen. Alleine deshalb, weil die Verhältnisse klar sind.

Wenn ich alt/ krank/ im Pflegeheim bin und noch dazu in der Lage bin und die Dienstleistung auf Kasse gehen sollte, mache ich es mir lieber trotzdem heimlich selber.

@********agus
Zu deiner Frage:
Für mich ist Therapeut*in ganz klar ein Beruf, und am besten studiert und zertifiziert.
Coelho et al. lesen und sich dann befähigt fühlen, geht natürlich auch.

Ich bin ja versucht, schon wieder was von Tantra zu schreiben und von Tantra-Massagen, die ich gelegentlich genießen durfte. Die absolut ehrwürdigen Masseurinnen werden ja heutzutage gesetzlich mit Sexdienstleisterinnen gleichgesetzt. Dabei wird nur der ganzheitliche Ansatz übersehen und die Zielrichtung einer Massage gegenüber dem Angebot einer reinen Sexarbeiterin, die ihren Körper für Sex zur Verfügung stellt.

Gewissensbisse, Heil-Tantra sponsern zu lassen?, - es gibt Krankenkassen, die zahlen sogar Akupunktur!
(wobei ich da gar nix dagegen und sogar schon selbst sehr gute Erlebnisse hatte - also mit Akupunktur, is klar)

Oh, wie wichtig ist mir doch mein Amateurstatus!