Zitat von **********inge2:
„[...] Es ist aber auch eine Frage, wie man Sucht definiert. [...]
Das stimmt wohl - wie für vieles auf der Welt gilt dies auch für Sucht, allein es gibt halt gleichsam auch hierbei in Fachkreisen anerkannte und nicht anerkannte Definitionen, die es wohl zu unterscheiden gilt.
[...] Wenn man per definitionem sagt, dass Sucht nur dann als Sucht bezeichnet werden kann, wenn sie zu Problemen führt, dann ist Sucht natürlich immer negativ. [...]
Meines Erachtens nicht nur, aber auch dann, wenn Probleme ersichtlich werden, zeigt sich die Sucht negativ.
„Für mich definiert sich die Sucht danach, wie sehr jemand bereit ist, wichtige Werte zu opfern, damit der Sextrieb befriedigt wird.
Nunja, wie aber definiert man objektiv (diagnostisch) "Probleme"?, und wie "wichtige Werte"?
Probleme (zB Jobverlust) oder Werteverlust (zB Deliquenz) kann aber muss nicht ein Symptom von Sucht sein und stellen sich eigentlich erst mit dem Leidempfinden ein, welches speziell bei Sucht jedoch zumindest in der Anfangsphase häufig kaum für entsprechende Krankheitseinsicht ausreichend gegeben ist:
Es gibt viele Süchtige, die ihr Problem mit dem unkontrollierten Konsum kaum erkennen und dennoch krank sind.
Was hingegen viele Süchte gemein haben ist ein früher oder später erkennbarer Kontrollverlust bzgl dem Suchtmittelkonsum und hieran definieren denn auch viele MedizinerInnen die Suchtkrankheit (vgl WHO).
Und genau dieser Kontrollverlust ist m. E. als Einschränkung der Selbstbestimmung eben negativ zu werten.